Samstag, Juni 05, 2004

Playa del Coco - Tamarindo

Es war schon um 8 Uhr so laut, dass wir nicht mehr schlafen konnten. Ausgerechnet heute, an einem Samstag! Wir troedelten lange rum, besuchten Kevin nochmal im Tauchshop und sassen endlich um 11.45 Uhr im Bus nach Filadelfia. Leider ohne die beiden Jungs von gestern.

In Filadelfia hatten wir etwa eine Stunde Aufenthalt bevor es weiter ging nach Tamarindo. Die Fahrt war ziemlich ruckelig und es war so heiss, dass wir froh waren, endlich aussteigen zu duerfen.
Sofort wurden wir von Victoria, einer Italienerin angesprochen, die uns ein Zimmer fuer 10$ pro Person anbot. Ui, das ist aber ziemlich teuer... aber mit Kueche, heissem Wasser, sauber, sicher, ... Wir liessen uns ueberreden und schauten es uns an. Die Preise der Restaurants ueberzeugten uns davon, dass es hier am besten ist, sich selbst zu versorgen. Also buchten wir das Zimmer fuer eine Nacht!

Wir kauften im Supermarkt Lebensmittel ein und machten uns anschliessend zum Strand. Hier roch es unangenehm nach Fisch und wirklich schoen war es nicht. Also gleich weiter zum Nationalpark, wo wir eigentlich Schildkroeten sehen wollten - aber es ist momentan keine Saison. Aber wir kamen eh nicht weit, denn es fing gewaltig an zu regnen. Fast eine Stunde hatten wir uns irgendwo untergestellt ... dann wurde es auch schon dunkel und wir machten uns auf den Heimweg! Ein wirklich erfolgreicher Tag! Ob wir nicht doch noch eine Nacht bleiben sollten und wenigstens morgen surfen sollten? Wir fanden ein Angebot fuer 20$/2 Stunden ... morgen um 14 Uhr geht's los!

Zu Abend gab es leckere Nudeln mit Kaesesosse und wir waelzten bis Mitternacht unsere Reisebuecher und stellten einen Plan zusammen, wie wir in den verbleibenden Wochen weiter reisen werden. Das war natuerlich ganz neu fuer uns, denn so sind wir bisher noch nicht gereist ... Mal sehen, wie lange unser Plan haelt!

Donnerstag, Juni 03, 2004

La Fortuna - Playa del Coco

Heute wollen wir nach Playa del Coco. Dort soll die schoenste Tauchgegend in ganz Costa Rica sein, da muessen wir also hin! Ein langer Tag in vier verschiedenen Bussen stand uns bevor:

08.20 - 11.20 Uhr: La Fortuna - Tilaran
11.30 - 12.15 Uhr: Tilaran - Canan
13.00 - 14.25 Uhr: Canan - Liberia
14.30 - 15.30 Uhr: Liberia - Playa del Coco

Wir waren ueberrascht, wie zuegig das alles ging und wir mussten wirklich nirgends laenger als ein paar Minuten auf den Anschlussbus warten.

Playa del Coco ist ein kleiner Ort an der Pazifikkueste. Leider auch hier ziemlich touristisch, was man allerdings von den Unterkuenften nicht gerade behaupten kann. Das sauberste - sauber und unser Zimmer ist nicht das gleiche - fuer 8$/Person!! Hammerpreise. Aber es soll ja nur fuer eine Nacht sein.

Viel zu sehen gab es nicht und so haben wir das Tauchen fuer morgen klar gemacht und hatten eine fruehe Nacht.

Dienstag, Juni 01, 2004

Manuel Antonio - San Jose

Bereits um 7.45 Uhr waren wir am Eingang zum Manuel Antonio Nationalpark. Das ist der kleinste und populaerste Nationalpark in ganz Costa Rica. Da aber in der Vergangenheit zu viele Besucher kamen und somit immer mehr Hotels gebaut wurden, hatte das grossen Einfluss auf die wild lebenden Tiere und die Umgebung. Aus diesem Grund ist nun der Park montags geschlossen und an den anderen Tagen auf 600 Besucher begrenzt.

Am Eingang stehen die Tourguides, die uns eine professionelle Tour anboten. Gar kein Zweifel, dass sie professionell sind, aber 20$ pro Person? Ich glaube, es geht los! Wir gehen auf eigene Faust los. Unsere Mission lautete: Findet ein Faultier ohne Tourguide! Ramona war schon ganz aufgeregt, sie wollte schon immer mal ein Faultier in Natur sehen. Hier in Mittelamerika hat sie nun die Chance. Aber es ist gar nicht so einfach ... doch wir sind ja nicht dumm! Wir liefen langsam durch den Park, vor uns ein Tourguide mit Gruppe, hinter uns ein Tourguide mit Gruppe. Da wo sie stehen bleiben, muss es etwas zu sehen geben. Tja, und so sahen wir tatsaechlich unser erstes Faultier. Es lag im Baum und bewegte sich nicht. Im Tarnen sind die Faultiere Weltmeister, sie sind fast nicht von Termitennestern zu unterscheiden.
Wir verbrachten mehr als 3 Stunden in dem Nationalpark und fanden am Ende sogar zwei Faultiere ohne Hilfe. Also hatten wir doch recht: Was brauchen wir einen Tourguide??

Um 12 Uhr dann sassen wir bereits im Bus nach San Jose, der Hauptstadt Costa Ricas, mit 330.000 Einwohnern. San Jose soll fuer uns aber nur Zwischenstation sein, denn wir fahren morgen schon weiter nach La Fortuna.

Wir hatten uns eine Unterkunft in der Naehe des Busterminals ausgesucht, mit nicht mal 5$ fuer zwei Personen wirklich guenstig. Aber so sah das Zimmer auch aus - wie eine ehemalige Gefaengniszelle. Hat das etwa was mit Ramonas Traum von vor ein paar Tagen zu tun??? Was haben wir wohl verbrochen? Doch es soll ja nur fuer eine Nacht sein. Hoffentlich!

Wir liefen etwas durch San Jose. Auch hier gibt es wieder eine Fussgaengerzone und wir fuehlten uns gleich wie in Trier. Ueberall kommen uns Menschen entgegen und es ist ziemlich hektisch, man muss aufpassen, dass man nicht staendig angerempelt wird. Wirklich vermisst haben wir das nicht!

Informationen zum Faultier:

Das Faultier bewegt sich ausschließlich im Zeitlupen-Tempo - immer mit dem Rücken nach unten und dem Bauch nach oben. Dieses träge Dahinbewegen verlieh dem Tier auch seinen Namen. Es gilt als das langsamste Säugetier der Erde. Im Geäst der Baumkronen bewegt es sich mit einem Tempo von durchschnittlich 0,27 km/h (ca. 270 m pro Stunde).

Um ein Bein vor das andere zu stellen, braucht es bis zu 1 1/2 Minuten. Am Boden auf dem Bauch liegend können sie sich mühsam vorwärts ziehen, wobei sie für 120 bis 200 m eine Stunde brauchen. Im Wasser erweisen sie sich jedoch als recht gute Schwimmer.

Das Faultier gibt noch heute viele Rätsel auf. Bis heute ist nicht einmal sicher, wie alt Faultiere überhaupt werden können, vermutlich 30 - 40 Jahre. Sie werden etwa 10 kg schwer. Die Faultiere gehören zur Familie der Zahnarmen.

Faultiere sind Hängekletterer mit rundem, affenähnlichem Kopf. Der Kopf ist ausgesprochen beweglich. Er kann wie bei Vögeln um 180° auf den Rücken gedreht werden. Ihre Ohren sind im Pelz verborgen. Sie haben starke Sichelkrallen und einen dichten, langhaarigen Pelz. Sie haben keine Schneidezähne und sind Blätterfresser.

Das Faultier bewegt sich so langsam, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen und dementsprechend weniger fressen zu müssen. Die Muskulatur ist nur halb so stark ausgebildet wie bei den meisten anderen Säugetieren. Es kann eine ganze Woche dauern, bis ihre Nahrung durch das Verdauungssystem gewandert ist. Der dicke Pelz verringert den Wärme- bzw. Energieverlust.

Wenn Faultiere schlafen (rund 15 Stunden am Tag), hängen sie in den Ästen der Bäume. Sie benötigen kein Nest oder einen anderen festen Schlafplatz. Sie schützen sich, indem sie Kopf und Beine zu einer Kugel zusammenziehen. In dieser Stellung schlafen sie sicher und geschützt. Durch ihr Haarkleid mit dem leicht grünlichen Schimmer sind die Tiere in den Baumwipfeln sehr gut getarnt.