Freitag, Januar 16, 2004

Banaue - Manila

Heute wollten wir mal wieder nur reisen und uns die Landschaft aus dem Bus ansehen. Ziel war Baler - hier gibt es die einzigen Krokodile auf den Philippinen.

An der Bushaltestelle in Banaue trafen wir noch mal auf Elvis, der sogar noch bis Solano mit uns reiste. In Solano stiegen wir dann in einen Bus, der bis nach Manila faehrt. Aber soweit muessen wir gar nicht mit fahren. Wir steigen vorher in Cabanatuan aus und wenn wir frueh genug an sind, dann steigen wir in den naechsten Bus nach Baler um. Es versprach also, ein ganz relaxter Tag zu werden.

Im Bus dann aber nach Cabanatuan schnappte ich (Nicole) mir nochmal den Lonely Planet, um etwas mehr ueber die Gegend um Baler und die Krokodile zu erfahren. Doch mich traf fast der Schlag. Ich hatte mich verlesen. Die Krokodile gab es gar nicht in Baler. Das gibt es doch gar nicht - wir fahren in die ganz falsche Richtung. Wir muessen in den Norden, nicht in den Sueden. Das darf doch einfach nicht wahr sein. Bin ich denn nicht mal in der Lage, einen Reisefuehrer zu lesen. Warum hatte ich mir das Buch nicht gestern abend noch geschnappt, so wie ich es eigentlich vorgehabt hatte? Ich war ziemlich angepisst. Es ist ja hier schliesslich nicht so, dass man mal eben nochmal zurueck fahren kann.

Al, Ramona und ich mussten also jetzt ganz schnell ueberlegen und unseren Plan umschmeissen. Wir entschieden uns, bis nach Manila zu fahren und von dort weiter nach Pagsanjan zum Raften.

In Manila kamen wir erst sehr spaet am Abend an. Wir goennten uns noch eine Kleinigkeit zu Essen bevor wir uns ins Taxi zum Youth Hostel setzten. Das waren nochmal 45 Minuten Fahrt. Aber immerhin liegt es in der Naehe zur Busstation, von der wir morgen frueh los muessen. Gegen Mitternacht fielen wir hundemuede ins Bett.

Mittwoch, Januar 14, 2004

Banaue - Cambulo

Um 8 Uhr waren wir schon auf den Beinen. Mussten uns um die Verpflegung fuer die naechsten zwei Tage kuemmern. Und Elvis wollte uns um 8.30 Uhr ja schon abholen.

Unsere grossen Rucksaecke konnten wir im Banaue View Inn lassen und mit einem kleinen Rucksack bepackt machten wir uns auf. Regenkleidung liessen wir bewusst zurueck - obwohl es gestern abend noch heftig geregnet hatte. Warum? Ich (Nicole) kann's euch nicht mehr sagen. Als wir los sind, regnete es ja auch nicht. :)

Mit zwei Tricycles wurden wir erst zum Banaue Aussichtspunkt gefahren, der etwa 10 Minuten nordoestlich von Banaue liegt. Von hier hat man eine herrliche Aussicht auf die umliegenden Reisterrassen.

Dann wurden wir noch ein Stueck weiter gefahren und los ging's mit dem Wandern. Wir waren noch nicht richtig unterwegs, da setzte schon der erste leichte Nieselregen ein. Ach, das bisschen, das macht uns ja nichts. Es ist ja warm, da kommt so eine Abkuehlung doch nur recht. Wir wanderten erst durch ein Stueck Wald und Elvis fuehrte uns schon ein bisschen in die philippinische Kultur.

Er erklaerte uns u.a. auch, warum so viele Philippinen so rote Lippen haben und warum die Strassen so rot bespritzt sind, so dass es aussieht als haette jemand mit Farbe gekleckst. Die Philippinen essen die Betel-Nuss mit einem Betelblatt und etwas Limonenpulver und kauen stundenlang darauf rum. Die Philippinen nennen es den philippinischen Kaugummi, aber in der Tat gibt es das nicht nur auf den Philippinen sondern z. Bsp. auch in Indien, Vietnam, Indonesien, Sri Lanka, ... Wenn man also lange genug auf der Nuss kaut, faerbt sich alles rot und man spuckt die dann rote Spucke einfach aus (daher auch die Flecken auf der Strasse). Der Koerper wird ausserdem total heiss und man soll sich richtig gut fuehlen.
Ich (Nicole) machte gleich mit Elvis aus, dass ich das auf jeden Fall spaeter mit ihm probieren werde.

Die Landschaft, durch die wir wanderten, wechselte vom Wald zu den Reisterrassen. Der Regen hatte natuerlich nicht nachgelassen. Im Gegenteil, es begann nun richtig heftig zu regnen und es war klar, dass wir nicht mehr lange laufen mussten, um richtig nass zu sein. Doch nicht nur das. Natuerlich wurden die nicht vorhandenen Wege richtig glitschig und unsere Wanderschuhe sind im Nassen sicher nicht die Besten. Wir hatten also erhebliche Muehe, Elvis zu folgen, ohne mit dem Fuss in die kniehoch mit Schlamm gefuellten Reisterrassen zu treten oder gar ganz hinein zu fallen. Oder sogar auf der falschen Seite abzurutschen und in den tiefen Abgrund zu stuerzen. Uns war schon sehr mulmig zu mute. Elvis lachte natuerlich viel ueber uns - klar, er hatte ja seinen Regenponcho dabei.

Nach stundenlangem Wandern durch den Regen und die Reisterrassen erreichten wir Cambulo. Hier besorgte Elvis den Schluessel fuer unsere Unterkunft und wir staunten nicht schlecht, als wir den offenen Kamin sahen. Es war klar, was passieren musste. Im Nu hatten wir unsere nassen Klamotten aus und standen in Unterwaesche vor Elvis, der bereits dabei war, das Feuer anzumachen. Wir draengelten uns vor das Feuer, da es natuerlich in der nassen Unterwaesche nicht wirklich warm war.

Elvis hatte natuerlich auch nicht vergessen, dass ich mit ihm die Betel-Nuss probieren wollte. Er machte sie fuer mich fertig, aber irgendwie traute ich mich dann nicht so recht. Ich wollte es mit ihm zusammen machen. Und dann begann er zu kauen und ich hatte die Nuss immer noch in meiner Hand. Al und Ramona sagten mir, dass ich jetzt nicht nein sagen koenne. Also gut. Die Nuss von der Hand in den Mund. Man, war die hart. Die kann man ja fast gar nicht zerbeissen. Und iiiih, wie eklig, voll bitter. Ich verzog das Gesicht in einer Tour. Muss witzig ausgesehen haben, denn Al und Ramona lachten nur. Und da ich nicht wusste, wie man die Nuss richtig kaut, hatte ich auch schnell alle Koernchen im ganzen Mund verstreut. Es war einfach widerlich. Selbst das Ausspucken fiel mir schwer. Mir lief die rote Spucke das Kinn runter und alle amuesierten sich praechtig. Die Hitze, die ich in meinem Koerper spueren sollte, spuerte ich nicht. Aber vielleicht kaute ich einfach nur nicht lange genug. Ich war froh, als ich die Nuss, die ja nun keine mehr war, endlich ausspucken konnte. Aber selbst der Nachgeschmack war widerlich.
Al und Ramona versuchten das dann auch - sie wussten natuerlich nun, worauf sie zu achten hatten und kauten somit auch laenger; was ihr einziges Ziel war. Pah! :)
Ich hatte die Betel-Nuss nun probiert und fuer mich war klar, dass ich das nicht nochmal brauche.

Der ganze Abend bestand mehr oder weniger darin, unsere Klamotten wieder zu trocknen. Elvis hatte fuer uns gekocht - Suppe und Reis mit Thunfisch und als es zum gemuetlichen Teil des Abends ging, nahm er die Gitarre und sang uns philippinische Lieder vor. Schoen!

Auf dem Weg heute Nachmittag hatte Elvis uns vom Banaue Reiswein vorgeschwaermt. Leider gab es den hier im abgelegenen Dorf nicht. Doch der Besitzer des Hauses hatte eine andere Leckerei fuer uns. Er lief im Schein einer Taschenlampe los, kreutz und quer durch die Reisterrassen, und besorgte ein Flaeschchen Gin fuer uns. Wir oeffneten die Flasche und waren sehr erstaunt was uns da fuer ein Geruch entgegen kam. Es war 80%iger Schnapps. Das war doch nie im Leben Gin. Aber mit den richtigen Zutaten gemischt schmeckte es prima.

Montag, Januar 12, 2004

Sagada

Wir schliefen heute etwas laenger und machten einen auf gemuetlich. Wollten erst am spaeten Morgen weiter nach Banaue fahren. Nach einem leckeren Fruehstueck im Yoghurt House fanden wir heraus, dass es nur noch einen Bus gibt, aber schon in einer halben Stunde. Aber wir sind ja flexibel - dann bleiben wir eben noch einen Tag in Sagada.

Wir machten einen langen Spaziergang bei bulliger Hitze und verbrachten den Nachmittag im Internet-Cafe. Wir mussten alle drei unsere Fotos runterladen und bearbeiten. Und obwohl Sagada ein so kleines Doerfchen 'in the middle of nowhere' ist, hat es doch fantastische Internet-Verbindung und alle Extras, die wir benoetigten.