Samstag, Oktober 11, 2003

Suzuka

Da kann man doch mal sehen, welche Wirkung schnelle Autos und huebsche Rennfahrer auf uns haben: Schon um 7 Uhr standen wir auf. Wir sind gleich wieder auf den Platz, den wir gestern zuerst belegt hatten. Hier sieht man eben am besten. Um 9 Uhr das erste Training, dieses Mal direkt mit den Stars. Und da, was macht denn Kimi? Wo will der denn hin? Landet fast vor unserer Nase im Kiesbett. Wir konnten uns ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Schumi jedoch scheint auch nicht so gut drauf. Das wird hoffentlich noch. Um 14 Uhr gilt es. Bis dahin ist ja noch etwas Zeit. Wir verbrachten diese mit schlafen. Wenn man das Schlafen nennen kann. Auf unserem spaerlichen Platz - wir hatten uns mit unseren Sitzkissen zwischen die anderen quetschen muessen - drehten wir uns von einer Seite auf die andere. Fuesse angewinkelt, Beine ausgestreckt. Oder doch lieber angezogen? Wohin mit dem Kopf? Auf den Pulli? Arm drunter oder nicht? Es war alles nicht so einfach.

Um 14 Uhr dann endlich das Qualifying. Ob Kimi sich wie heute morgen wieder ins Kiesbett abschiesst? Nee, ganz Profi kam er gut durch. Nur seine Zeit liess zu wuenschen uebrig. Nur Rang 7. Das sollte fuer Schumi doch zu schaffen sein. Aber es kam alles ganz anders, denn der Regen setzte ein. Damit konnte keiner rechnen. Heute morgen sass ich (Nicole) noch in kurzer Hose und Top da. Regensachen hatten wir auch keine dabei. Schumi verlor fuenf Sekunden auf Barrichello (Pole Position) und landete somit nur auf einem enttaeuschenden 14. Platz. Oh je, wo soll das nur enden? Er wird doch diesen einen Punkt holen koennen. Enttaeuscht verliessen wir den Circuit. Allerdings nicht, ohne vorher unsere Sitzkissen mit Steinen zu behaeufen. Ob das genuegt, um unseren Platz bis morgen zu reservieren?

Auf dem Rueckweg suchten wir Trost an einer Imbissbude. Wir probierten eine Wurst, die hier in Japan ueberall zu sehen ist. Aufgespiesst auf ein Staebchen, dann gegrillt. Mit Ketchup ganz lecker, den suessen Senf jedoch kann man sich getrost sparen. Kein Vergleich zu einer echten deutschen Bratwurst.

Der Weg zurueck zum Zelt dauerte eine ganze Weile, waren eben doch noch zu viele unterwegs. Auf dem Parkplatz vor dem Zeltplatz staunten wir nicht schlecht. Wofuer um Himmels willen stehen denn die ganzen Leute an? Das konnte nur fuer den Bus sein! Kilometerlang stehen sie da in Zweierreihen. Keiner draengelt sich vor, alle warten einfach nur geduldig. Unglaublich!

Freitag, Oktober 10, 2003

Suzuka

Um 8 Uhr sind wir heute schon aufgestanden. Wollen das freie Training ja nicht verpassen. Brot und Kaese eingepackt fuer spaeter und auf gings. Da wir die nicht reservierten Plaetze hatten, mussten wir erstmal halb um den Parcours rumlaufen. Die Rennstrecke liegt in einem Vergnuegungspark, den wir erstmal durchqueren mussten. Wir brauchten fast 40 Minuten bis wir zur ersten Stelle kamen, die fuer nicht reservierte Plaetze vorgesehen war. Es sollte sogar der beste Platz am Parcours sein. Zu unserer Ueberraschung waren es sogar Sitzplaetze. Und noch so viel freier Platz. Das Training hatte schon angefangen. Es war ein ganz schoener Laerm, wenn die Autos an uns vorbei brausten. Nach und nach kamen mehr Japaner und setzten sich. Sie hatten alle grosse Plastikplanen dabei, die sie mit Heringen feststeckten. An sowas hatten wir natuerlich nicht gedacht. Aber morgen, da bringen wir unsere Sitzmatten mit.

Zum Mittag kamen immer mehr Fahrer zum Training und die Rennstrecke fuellte sich allmaehlich. Und endlich kamen auch Schumi und Raikkoenen. Wie schnell die vorbeiflitzten, Wahnsinn!!

Von 12 bis 14 Uhr war Mittagspause. Jetzt wurde die Strecke gereinigt und zwar mit Besen. Orange Maennchen liefen auf den Parcours und fegten, was das Zeug hielt. Es sah so witzig aus!

Wir machten uns auf, um noch ein paar andere Sitzstellen zu erkunden. Ob es doch noch eine bessere gab als die von eben? Wir liefen einmal um die ganze Rennstrecke. Aber nichtmal an der Haarnadelkurve war es besser. Hier trafen wir uebrigens die ersten anderen Auslaender. Dachten schon wir waeren die einzigen. Eine Gruppe Iren sassen hier. Wir sahen uns das Nachmittags-Training mit ihnen an. Es gab so viel zu lachen.

Es stand also fest, dass wir morgen frueh wieder den ersten Platz beziehen wuerden. Nirgends sonst konnte man einen so grossen Streckenabschnitt sehen und hatten auch noch einen Monitor. Ende der Start/Ziel-Gerade, 1. Kurve und 1. Schikane. Als das Training vorbei war und die Japaner alle gingen, trauten wir unseren Augen kaum. Was ging denn jetzt ab? Alle liessen ihre Planen liegen. Prueften sogar noch mal, ob sie auch gut befestigt waren. Das gibts doch nicht. Sind wir denn hier auf Mallorca? Zu dumm, das wir unsere Sitzmatten nicht dabei hatten. Wenn das tatsaechlich alles so liegen bleibt bis morgen, dann ist ja wohl klar was wir morgen tun werden!

Im Vergnuegungspark waren ueberall Autostaende aufgebaut und vor jedem Schlitten standen 2 Haeschen (junge halbnackte Maedels). Unglaublich, wie die Maenner darauf abfuhren. Jeder musste ein Foto von ihnen machen, die Autos interessierten kein Schwein. Es war ueberhaupt kein Durchkommen mehr. Was soll man dazu noch sagen?

Donnerstag, Oktober 09, 2003

Kyoto - Suzuka

Um 12 Uhr fuhren wir mit dem Bus nach Nagoya. Unser Weg nach Suzuka beginnt. Noch immer konnten wir es nicht glauben. Unser erstes Formel1-Rennen live. Noch dazu in Japan! Und dann auch noch wenn Schumi Weltmeister wird! Nicht zu fassen. In Nagoya stiegen wir gleich um in den Zug nach Suzuka. Von dort wieder mit dem Bus zum Suzuka Circuit. Es klappte alles wie am Schnuerchen. Der Haken wird sicher der Zeltplatz sein. Der Golfplatz. Wie der wohl hinterher aussieht, wenn da Tausende
von Zelten fuer mehrere Tage standen?! Die Frage eruebrigte sich schnell. Das war kein richtiger Golfplatz. Das war ein Hartplatz mit ein paar Loechern drin. Die Baelle schlaegt man von der Rampe. Also nur ein Uebungsplatz. Aber verdammt hart! Wir bekamen kaum die Heringe in den Boden. Dennoch stand unser Zelt wie immer im Nu. Es war mal wieder lustig, den anderen beim Zelt aufbauen zuzusehen. Die haben das wohl noch nie gemacht. Tja ... :)

Mittwoch, Oktober 08, 2003

Kyoto

Um 10 Uhr holte Ramona mich ab. Wir liehen uns Fahrraeder aus, das ist billiger und schneller als mit dem Bus. Heute muessen wir bestimmt von Pontius bis Pilatus rennen, um die Tickets zu besorgen. Am Bahnhof parkten wir die Raeder und fragten uns durch nach einem Ticket-Shop. Immer wieder wurde uns PIA genannt, aber wir konnten ihn einfach nicht finden. Vielleicht kann man uns im Tourist Information Center weiter helfen. Ja, wie wir nach Suzuka kommen. Und dass man dort campen kann. Prima! Auf einem Golfplatz. Hae? Campen auf einem Golfplatz, wer laesst denn so etwas zu? Egal jetzt. Wir brauchen Tickets, denn ohne Tickets kein Suzuka. Geht zu Lawsons. Zu Lawsons? Dem Supermarkt? Ja, da kann man Tickets an einer Maschine kaufen. 90.000 Yen fuer drei Tage. Ha, ha, schlechter Witz. Wir wollen zum Formel1-Rennen und nicht zu einem Go-Kart-Rennen. 90.000 Yen, und auch noch fuer drei Tage?! Das kann einfach nicht sein. Dennoch wollten wir nichts unversucht lassen. Gleich um die Ecke gab es einen Lawsons. In der Tat, hier gibt's auch eine Ticket-Maschine. Allerdings nur in Japanisch. Klar, was sonst?! Der Verkaeufer muss her. Es konnte gar nicht schnell genug gehen. Wir scheinen dem Ziel so nah. Aber sein Englisch war nicht gut genug. Er telefonierte zwar noch kurz... schickte uns dann aber ... wie sollte es anders sein ... zu PIA. Hmm, dann muss es doch hier irgendwo sein. Wir versuchten es nochmal und nach zwei weiteren Anlaeufen fanden wir es dann auch. Und: Hier konnte man uns sogar Tickets fuer das Formel1-Rennen verkaufen. Drei Tage fuer 90.000 Yen. Also doch. Stehplatz versteht sich. Wir konnten unser Glueck kaum fassen. Wir hatten es geschafft, hielten die Tickets in der Hand. Schumi, wir kommen!

Wenn wir jetzt auch noch unser Geld vom Hiroshima-Busticket zurueck bekommen... Mit unserem japanischen Zettel alles kein Problem. Nur 4 Euro Stornogebuehr mussten wir zahlen. Das Geld konnten sie gerne behalten!

Dienstag, Oktober 07, 2003

Kyoto

Eigentlich wollten wir heute noch in den Imperial Palast, aber dafuer muss man um 9.30 Uhr oder um 13.30 Uhr da sein. 13.30 Uhr geht aber nicht wegen der gebuchten Tee-Zeremonie und 9.30 Uhr war doch viel zu frueh fuer uns. Wir haben schliesslich Urlaub!

Heute gibts zum Busticket auch den dazugehoerigen Busplan. So etwas wie gestern wird uns nicht mehr passieren. Nachzahlen, das gibt's bei uns heute nicht!

Um 13.45 Uhr begann die Tee-Zeremonie. Tee ist ein weltweit beliebtes Getraenk, aber nirgendwo traegt er soviel zum kulturellen Leben bei wie in Japan. Hier hat das Zubereiten und Trinken von Tee eine aesthetische Bedeutung gewonnen und sich zu einer echten Kunst entwickelt: Man sitzt in einem winzig kleinen Raum und erfreut sich an der Gemeinschaft mit anderen. Der Gastgeber hat eine Bildrolle aufgehaengt, das Feuer entzuendet, auf dem das Wasser fuer den Tee erhitzt wird und eine Kleinigkeit zu Essen vorbereitet. Nun, so war es auch bei uns. Wir mussten uns in diesem japanischen Zimmer auf den Boden knien. Autsch. Schon wieder. Ich (Nicole) werde aber nicht die ganze Zeit knien koennen. Ich frage mich, wie die das hier ohne Schmerzen hinbekommen. Gott sei dank aber durften wir uns bequem setzen. Eine Japanerin, die gluecklicherweise auch Englisch konnte, erklaerte uns die ganze Chose der Zeremonie. Es waren insgesamt drei Frauen, die uns bedienten. Sie brachten uns eine Schuessel mit japanischen Suessigkeiten und fuer jeden ein zusammengefaltetes Stueck Papier, in dem ein einziges Staebchen liegt. Damit isst man die Suessigkeit. Eine andere Frau bereitete derweil den Tee zu. Wenn man sich eine Suessigkeit nehmen will, bedankt man sich zuerst bei der Person zu seiner linken, die noch nichts bekommen hat. Dann hebt man die Schuessel mit den Suessigkeiten an, stellt sie wieder ab, nimmt die Staebchen, die auf der Schuessel liegen und legt eine Suessigkeit auf das Stueck Papier. Mit diesem werden die Staebchen dann auch gesaeubert, bevor man sie zurueck auf die Schuessel legt und diese an seinen Nachbarn weiter reicht. Erst dann gibt es den Tee. Ein ziemlich zaehfluessiger Tee. Giftgruen. Kann das ueberhaupt schmecken? Immerhin soll es gesund sein. Mit der Teeschale macht man es dann wie mit der Suessigkeitenschuessel. Na, wisst ihr noch wie? Erst zum Nachbarn bedanken, dann den Tee hochheben. Man dreht die Schale zwei Mal im Uhrzeigersinn bevor man trinkt. Nach dem Trinken wischt man die Stelle, wo der Mund war, mit Daumen und Zeigefinger wieder ab und dreht die Schale wieder zwei Mal. Dieses Mal jedoch gegen den Uhrzeigersinn, damit die Vorderseite der Schale wieder genau vor einem ist. Der Tee selbst war mehr als bitter und sehr gewoehnungsbeduerftig. Austrinken konnten wir den nicht. Dann wird alles abgeraeumt, und vorbei ist die Zeremonie. Hmmm, uns wuerde das alles wohl viel zu langsam gehen. Da ist eine Ewigkeit vergangen bis man endlich seinen Tee trinken kann. Wir wurden dann noch eingeladen, am Tee-Zeremonie-Kursus teilzunehmen. Heute war die erste Stunde. Klar, warum nicht? Wir lernten die unterschiedlichsten Dinge zusammen mit anderen Nicht-Japanerinnen und Japanerinnen, die jetzt einen dreimonatigen Kursus belegen werden: Wie oeffnet man eine japanische Schiebetuer (in drei Zuegen, nicht wie bei uns mit einem Ruck) - Ramona sagte noch, dass man das ja nicht ueben muss, da es ja nur logisch ist, wenn man das einmal gesehen hat ... und wer war es, die den falschen Arm genommen hat, um die Schiebetuer zu oeffnen?? :) - , wie schaut man in den Raum hinein (immer noch im anderen Raum auf dem Boden kniend, sich nach vorne beugen und wie ein kleines Kind lunzen, was abgeht), wie man den Raum betritt (man zieht sich am Boden kniend in zwei Zuegen rein), dass man sich erst das Rollbild und die Blume anschaut, sich davor verbeugt, wie man aufsteht, wie man durch den Raum geht, wie man die Teeschale haelt und daraus trinkt, wie man die Staebchen anfasst, um die Suessigkeit zu nehmen, wie man die Staebchen sauber macht, und und und. Die zwei Stunden vergingen wie im Fluge. Die ganze Chose war sehr interessant und wir sind froh, einen Einblick in diese Kultur erhalten zu haben.

Heute abend dann mit dem Bus weiter nach Hiroshima. Schnell nochmal in die Mailbox geschaut bevor wir die Rucksaecke holen. Zumal es dieses Mal umsonst ist! Doch es sollte unsere Plaene fuer die kommenden Tage umschmeissen. Meine Schwester Silke hatte mir geschrieben und das Formel1-Rennen in Suzuka erwaehnt. Moment mal. Welcher Tag ist heute? Dienstag, das Rennen ist ja schon am Sonntag. Mensch, daran hatten wir ja ueberhaupt nicht mehr gedacht. Wir hatten doch gar nicht geplant, so lange in Japan zu bleiben. Wo liegt ueberhaupt Suzuka? Liegt Hiroshima auf dem Weg dorthin? Wir waren beide gleich Feuer und Flamme. Wenn wir das doch irgendwie nur hinbekommen koennten. Aber sicher liegt Suzuka im Norden Japans oder ganz im Sueden ... Zurueck im Hostel suchten wir saemtliche Japanlandkarten nach Suzuka ab. Wir konnten es einfach nicht finden. Mensch, das gibt's doch nicht. Ist das denn so ein kleines Kaff? Wir fragten an der Rezeption nach ... Oh, nur 3 - 4 Stunden mit dem Zug von Kyoto. Richtung Osten. Und warum fahren wir dann nach Westen??? Das muessen wir umbuchen. Sofort wurde der Rezeptionist in Beschlag genommen. Den brauchen wir jetzt. Er musste fuer uns die heutige Busfahrt nach Hiroshima stornieren - und zwar so, dass wir auch unser Geld wieder zurueck bekommen. Na gut, eine kleine Stornogebuehr wuerden wir ja zahlen. Der arme Kerl fuehrte mehrere Telefonate. Ausserdem brauchen wir jetzt natuerlich auch nochmal zwei Betten fuer die Nacht. Im Hostel gab es aber nur noch eines. Aber nicht weit weg ist noch ein Bett frei. OK, kein Problem. Das bekommen wir hin. Der Typ telefonierte Hin und Her und teilte uns schliesslich mit, dass alles fuer uns erledigt sei. Er drueckte uns einen Zettel in die Hand, auf den er in japanisch unsere Situation erklaert hatte, und den wir morgen am Ticketschalter abgeben sollen. Dann bekommen wir unser Geld zurueck. Vielen vielen Dank. Das ist echt super nett von ihm!

Jetzt muessen wir nur noch Tickets fuer das Rennen bekommen. Die Seiten im Internet sind alle auf japanisch. Also war unsere Aufgabe fuer morgen schnell gesetzt: Wir muessen morgen die Tickets fuer das Rennen kaufen. An eine ruhige Nacht war heute nicht zu denken. Wir waren beide ganz aufgedreht, sahen uns bereits auf Schumis Boliden bei seiner Ehrenrunde wenn er Weltmeister ist, ... Die ganze Nacht hatten wir nur eines im Kopf. Formel 1 und Suzuka!

Montag, Oktober 06, 2003

Kyoto

Normalerweise wollten wir uns heute Fahrraeder ausleihen, aber das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Es regnete. So gingen wir erstmal zum Bahnhof um unser Ticket fuer den Nachtbus nach Hiroshima fuer morgen zu buchen. Abfahrt 22.45Uhr und kostet 6620 Yen.

Im Hostel hatten wir uns eine Tagesfahrkarte fuer den Bus gekauft und fuhren nun zum Kinkakuji Tempel. Der Goldene Tempel. Sah richtig schoen aus. Er spiegelte sich im See. Ein kleines Stueck weiter die Strasse runter war der Ryoanji Tempel. Hier gibt es den beruehmten Steingarten. Er ist 30x10m gross und 15 grosse Steine stehen in einem faszinierendem Muster im weissen Kiesbett. Der Garten gilt als Meisterstueck der japanischen Kultur. Wir waren richtig gespannt. Bis wir vor ihm standen. Was soll das denn sein? Was ist hier dran denn so besonders? Das bisschen Kies haetten wir auch aufschuetten koennen. Ein paar Steine reingeschmissen, fertig.

Wir wollten weiter nach Arashiyama. Dort sollte die Landschaft wunderschoen sein, mit einem kleinem Doerfchen in den Bergen. Wir nahmen den naechsten Bus. Leider stellten wir dann fest, dass es ein JR Bus war, den wir mit unseren Tickets nicht nehmen durften. Und zu allem Uebel ist er auch noch in die ganz falsche Richtung gefahren. Als wir endlich wieder aussteigen konnten, mussten wir 400 Yen nachzahlen. Wir sollten naechstes mal Bus Nr. 8 nehmen. Das sei der Citybus und der akzeptiert unsere Tagestickets. Doch Bus Nr. 8 wollte das Ticket auch nicht. Warum denn nicht? Wofuer gibt es die denn, wenn man sie nicht nutzen kann? Wieder mussten wir zahlen. Uns verging so langsam die Lust am Bus fahren. Es wurde immer spaeter und immer teurer und Arashiyama war noch nicht in Sicht. Nicole wollte schon aufgeben, aber wir haben es noch ein letztes Mal versucht. Mit Erfolg. Arashiyama war wirklich ein schoenes Dorf. Am Fusse einer Bergkette, mit einem kleinen Fluss. Hier gab es auch einen Bambuswald. Man, waren die hoch gewachsen. Man konnte sich hier einen Rikscha Fahrer mieten. Was hatten die fuer komische Schuhe an? Soll das etwa bequem sein? Grosser Onkel und Zeigezeh zusammen und dann die anderen 3 Zehen. Wie eine Art Fingerhandschuh.

Um 18 Uhr wurde es schon wieder dunkel. Wir fuhren zur Downtown. Als wir aussteigen wollten, mussten wir schon wieder nachzahlen. Ist das denn zu fassen??? Hin haben wir doch auch nichts bezahlt! Doch kein boeser Blick und kein Meckern half. 200 Yen pro Person. Vorher ging die Bustuer nicht wieder auf. Jetzt reicht's aber. Das naechste Mal laufen wir einfach schnell raus. Soll uns der Busfahrer doch hinterher rennen. Was fuer ein Witz dieses Ticket. Haetten wir bloss direkt das grosse genommen.

Fuers Abendessen suchten wir uns ein nettes japanisches Restaurant aus. Wir bestellten Schweinefleisch mit Reis, leckerer Sauce und Suppe. Dazu gab es gruenen Tee. Man, war das lecker! Zureuck zum Hostel gingen wur zu Fuss!

Sonntag, Oktober 05, 2003

Kyoto

Wir wollten zum Mt. Hiei im Norden Kyotos. An der U-Bahnstation hatten wir mal wieder keinen Plan, wie wir die Fahrkarte loesen koennen. Nicole drueckte einen Knopf auf der Maschine und ploetzlich blinkten alle Lichter. Was ist denn jetzt? Sollte nun nicht alles auf englisch da stehen?! Da ging auch schon eine Luke auf und ein Bahnbeamter schaute fragend raus. Wir wollten doch nur ein Tagesticket kaufen. Doch das gab es hier nicht. Also doch Einzeltickets. Am Fusse des Hiei Berges stiegen wir um in den Kabelzug und dann in die Seilbahn. Von oben hatten wir eine super Aussicht ueber Kyoto und die Bergkette hinter der Stadt.

Auf der anderen Seite des Berges gab es den Enryakaji Tempel, 2,6 km Fussmarsch. Den wollten wir uns ansehen. Es war eine riesen Tempelanlage. Einer neben dem anderen. In dem hoechstgelegenem Tempel predigte ein Moench. Wir zogen unsere Schuhe aus und setzten uns dazu. Es war eine Art Gesang. Mit der rechten Hand schlug er im Rhythmus auf eine Holzkugel, die einen dunklen Klang von sich gab. Spaeter kamen noch eine Glocke und ein Blechbecken dazu. Weihrauch kam aus ein paar Schuesseln. Der Altar war ein grosser goldener Buddha. Es war alles total beeindruckend.

Wir fuhren mit dem Bus zurueck nach Kyoto. Man, war der ueberfuellt. Und an jedem Stop stiegen noch mehr Leute ein. Der Busfahrer raste die Serpentinen den Berg runter wie ein Henker! Die Strassen waren so eng, dass kein Auto haette von vorne kommen duerfen. Wir waren froh als wir endlich aussteigen konnten.