Samstag, Oktober 25, 2003

Gyeongju - Daejeon

Um 12.20 Uhr fuhr unser Bus nach Daejeon. Fuer Touristen soll es dort nicht so viel zu sehen geben, aber wir wollen uns morgen mit Euiju, der Freundin eines ehemaligen Arbeitskollegen, treffen. Da ist es gut, wenn wir schon in der Stadt sind. Das Tourist Office in Daejeon ist gleich an der Bushaltestelle. Da mussten wir gar nicht weit laufen. Nicht, dass das uns etwas ausgemacht haette mit unseren leichten Handtaschen. Das Haeschen an der Information brachte mich fast zur Verzweiflung. Von Backpackers oder Youth Hostel hatte sie wohl noch nie etwas gehoert. Sie fragte, wieviel wir fuer die Nacht ausgeben wollen. 15.000 Won hatten wir bisher immer pPpN ausgegeben. Gut, da gibt's was fuer 30.000 Won. ??? Hatte ich mich nicht klar genug ausgedrueckt? 15.000 Won sei zu guenstig. Aber da gibt's ein Inn, mit nur 20.000 Won fuer das Zimmer. ??? Ist das etwa nicht billiger als 15.000 won pPpN??? Ueber Daejeon konnte sie uns auch nicht viel erzaehlen. Immerhin bekamen wir einen Stadtplan. Und in diesem Inn bekamen wir tatsaechlich ein Zimmer, mit eigenem Badezimmer. Aber viel wichtiger: keine Sperrstunde!

Mit Sight-Seeing war heute nicht mehr viel - was auch, es gibt ja nicht viel zu sehen :) - deshalb schlenderten wir etwas durch die Strassen und landeten letztlich in einem DVD-Shop. Hier kann man sich DVDs aussuchen und gleich in einer Kammer fuer bis zu vier Personen anschauen. Megagrosse Leinwand und auch der Sound wie im Kino! Eigentlich ist's gar besser als im Kino, da man nicht von anderen Chipstueten-Raschelern gestoert wird. Und guenstiger als Kino ist's auch noch!

Spaeter, zurueck im Inn, badeten wir nochmal. Schon wieder?! Wir badeten doch erst gestern. Wie sauber wir doch sind in letzter Zeit!? Hoffentlich wird uns das mal nicht noch unangenehm!

Freitag, Oktober 24, 2003

Gyeongju

Heute geht's nach Yangdong, ein Dorf aus der Zeit des Konfuzius. Es ist eines von sechs solchen Doerfern in Korea, aber wegen seiner Groesse und zahlreichen kulturellen Haeuser das bekannteste seiner Art. Selbst Prinz Charles ist hier schon gewesen.

In Yangdong leben ca. 1300 Menschen in 134 Familien. Mehr als 100 dieser 134 Familien gehoeren zu den Familien "Lee" und "Son", die im 15. Jahrhundert das Dorf aufgebaut haben. Diese beiden Familien sind auch heute noch die dominierenden Familien in Yangdong.


Es gibt auch einige unbewohnte Haeuser in Yangdong. Mehr als 160 Haeuser haben ein original Ziegel- oder Strohdach, die im dichten Wald liegen. Aber um wirklich zu sehen, wie schoen die Haeuser sind, schaut ihr euch am besten einfach nur die Bilder an.

Nach unserer 2,5 stuendigen Erkundungstour dachten wir, dass es nun auch dazu gehoert, selbstgemachten Reiswein zu probieren. Also ab in eines der beiden Restaurants des Dorfes. Die Frau dort bat uns gleich in den Nebenraum. Schuhe aus und Platz nehmen am japanischen Tisch. Der Reiswein wurde uns in einer Art Plastiksuppenschuessel zum selber Schoepfen serviert. Dazu gabs Kohl in einer scharfen Sosse eingelegt, noch schaerferes Gruenzeug, eine Art braunen Gelee (Eichelgelee) - der uebrigens absolut uuuuaaaah schmeckte - und einen Pfannkuchen. Aber nicht so, wie wir ihn kennen. Nein, mit Tintenfischfleisch und Gruenzeugs, das wie Gras aussieht. Ich (Nicole) blieb bei meinem Kohl. Am Ende mussten wir nur den Reiswein zahlen, der uns uebrigens auch nicht soo gut geschmeckt hat.

Den Abend verbrachten wir mit dem kanadischen Paerchen, Jen und Chris, die beide seit ueber einem Jahr in Korea leben. Jen hatten wir ja vor ein paar Tagen in Jin's Hostel kennengelernt.

Es war 00.03 Uhr als wir in ein Taxi einstiegen, um zum Hostel zurueckzufahren. Erst dann fiel uns ein, dass wir ja um Mitternacht zurueck sein mussten. Verdammt, ob die Tuer noch offen ist? Das wuerde uns jetzt gerade noch fehlen. Aber wir hatten Glueck. Die Eingangstuer war offen. Aber da, da ist ein Gitter vor... oh man! Kommen wir jetzt wirklich nicht mehr in unser Zimmer? Doch Herr Kwon hatte uns gehoert. Er schlaeft gleich nebenan und oeffnete das Gitter fuer uns. Na, das ist ja gerade nochmal gut gegangen.

Donnerstag, Oktober 23, 2003

Busan - Gyeongju

Ob wir uns heute von Jin, Mike, Griff und Alex wuerden loesen koennen? Werden wir es schaffen? Es begann vielversprechend. Nach dem Aufstehen gleich den Rucksack gepackt und ins Wohnzimmer gestellt. Ein drittes Mal wuerde ich (Nicole) den nicht mehr ins Schlafzimmer bringen.

Zum Abschied fruehstueckten wir mit den Jungs zusammen. Auf dem Balkon. Koreanische Nudeln. Mike und Griff fruehstuecken jeden Tag koreanische Nudeln auf dem Balkon. Wie die zwei aus der Muppet-Show.

Jin musste um 13 Uhr weg und fragte, ob wir noch da sein werden, wenn sie in zwei Stunden wieder da ist. Ganz bestimmt sogar. Doch als sie um 15.45 Uhr immer noch nicht da war, machten wir uns auf. Dabei wollten wir eigentlich gar nicht richtig. Sollen wir vielleicht doch noch eine Nacht ... ? Mit Jen, der Kanadierin, sind wir ja erst am Freitag in Gyeongju verabredet ... Aber nein, besser nicht. Sonst schaffen wir es wirklich nie.

Mit dem Busticket in der Hand gingen wir gleich zur Bushaltestelle. Wir hatten noch 20 Minuten Zeit, aber das ist fuer uns ja nicht lange. Denn, wo geht's denn hier zur Bushaltestelle? Ganze drei Mal sind wir Hin und Her gelaufen, bis wir endlich da waren. Ist es wirklich so schwer, den Schildern zu folgen? Gott sei Dank hatten wir ja nur noch Handtaschen auf dem Ruecken. Die 18 kg, die wir nach Hause geschickt haben, machen sich doch ganz schoen bemerkbar. Richtig leichtfuessig laufen wir jetzt. Eine kluge Entscheidung also.

In Gyeongju sind wir gleich ins Han Jin Hostel, eine Empfehlung von Alex. Wir bekamen ein Doppelzimmer inklusive Badezimmer. Alles ganz nett, aber kein Vergleich zu Jin's Wohnung. :(

Xi'an - Chengdu

Zu fuenft wollen wir heute den Zug nach Chengdu nehmen. Ob das Haeschen das noch hinbekommen hat? Das Service Center ist ab 7.30 Uhr geoeffnet, um 9.45 Uhr war es immer noch geschlossen. Hmm, ob das mit unseren Tickets zusammen haengt? Also erst einmal Fruehstueck mit Amy, Nick und Lianne. Eine Stunde spaeter ein zweiter Gang zum Service Center. Immer noch zu. Langsam wurden wir ungeduldig. Wir erkundigten uns an der Rezeption und man bestaetigte uns, dass alles klappt. Aber ohne Tickets wollten wir das nicht wirklich glauben. Dann endlich, gegen 11.45 Uhr erschien das Haeschen. In der Hand unsere Tickets. Sogar noch eines fuer Lianne - und alle im gleichen Abteil. Wir konnten unser Glueck kaum fassen.

19 Stunden Zugfahrt lagen vor uns. Wie sollen wir die nur rumkriegen? Bis wir all unser Gepaeck verstaut hatten und endlich richtig gemuddelt auf unseren unteren Pritschen in dem Hard Sleeper sassen, war bereits eine halbe Stunde vergangen... Die arme junge Chinesin aus unserem Abteil. Sie fuehlte sich sicherlich verstossen und setzte sich deshalb in den Gang. Hmm, ob wir wohl doch zu demonstrativ als eine Gang auftraten? Quatsch - wir passten uns an und benahmen uns ganz wie die Chinesen: ohne Ruecksicht auf andere. Gut, das mit dem Rotzen und Spucken konnten wir dann doch nicht.

Wir vertrieben uns die Zeit mit Karten spielen und hatten einen Mordsspass - ob das auch am 45%igen chinesischen Alkohol lag, den wir tranken? Um 22.30 Uhr wurde das Licht ausgeknipst. Allgemeine Bettruhe. OK, gehen wir heute mal frueh ins Bett.

Mittwoch, Oktober 22, 2003

Busan

Es ist doch einfach nicht wahr. Warum muessen Maenner staendig schnarchen und wenn sie sich umdrehen, meint man, das ganze Etagenbett wuerde zusammenbrechen. Ein gewisser Herr in unserem Zimmer nahm ueberhaut keine Ruecksicht auf noch schlafende. Dann am fruehen morgen ein staendiges rein und raus Gerenne. Haetten wir bloss einen Schluessel gehabt!

Check-out war um 11 Uhr. Ups, es ist ja schon 11.15 Uhr! Schnell Nicole wecken. Wir packten unsere nun ach so leichten Rucksaecke und fruestueckten. Dann hatten wir eigentlich vor zu gehen. Eigentlich! Doch dann standen die Jungs (Mike und Griff) und Alex, ein Franzose der gestern angekommen war, auf und alles aenderte sich wieder. Alex hatte einen super PC, auf dem er unendlich viele MP3s gespeichert hatte. Oh, koennen wir davon vielleicht ein paar auf unseren Harddrive ueberspielen? Klar, welche sollen es sein? Naja, und so kam es, dass wir unsere Abreise immer weiter nach hinten verschieben mussten und letztendlich doch blieben. Die arme Jin. Nun hatte sie schon unsere Bettwaesche gewaschen. Aber sie lachte nur und meinte es wuerde ihr nichts ausmachen. Zur Feier des Tages gingen wir alle zusammen essen. Mike, Griff, Alex, Jin und wir zwei. Jin fuehrte uns zu einem koreanischen Restaurant nicht weit vom Backpackers. Es gab Dakgalbi, gebratener Reis mit Huhn und Nudeln, natuerlich wieder auf dem Tisch zubereitet. Wir haetten die ganze Nacht durchessen koennen, so gut war es. Zum Abschluss ging es noch kurz in eine Bar. Kurz ist gut. Es war 0.40 Uhr als wir da wieder raus kamen. Ein wirklich netter Abschiedsabend. Ob wir es wirklich schaffen werden, morgen zu gehen? Oder ob wir wieder mal verschlafen?

Dienstag, Oktober 21, 2003

Busan

Heute stand mal wieder Sightseeing auf dem Programm. Also frueh aufstehen. Aber irgendwie scheinen wir das alles nicht auf die Reihe zu kriegen. Frueh aufstehen ist bei uns einfach nicht drin. Wieder war es 11 Uhr. Zum Fruehstueck gabs heute mal was ganz anderes. Cocopops mit Milch.

Es war bereits 14 Uhr als wir endlich wie vollbepackte Esel zur Post marschierten. Schnell das Packet zusammen gebaut, Sachen rein, Adresse rauf und ab. Ganze 18 Kg waren zusammen gekommen. Erst als wir die Post verliessen bemerkten wir, dass wir eine Stunde dort verbracht hatten.

Sightseeing, wie waere es mit dem Haeundae Strand? Den muss man hier gesehen haben. Wir zogen Schuhe und Struempfe aus und wanderten im Meer am Strand entlang. So kalt war es garnicht. Es gab einen super schoenen Sonnenuntergang mit der 1.8 Km langen Gwangan Grand Bridge im Vordergrund. Schade, dass es immer so frueh dunkel wird.

Montag, Oktober 20, 2003

Busan

Nach einem gemuetlichen Fruehstueck – es gab nun schon seit Tagen Toast mit Zwiebeln und Kaese ueberbacken, und es schmeckte immer noch – machten wir uns auf die Suche nach einer Post. Wir hatten uns entschlossen, das Zelt, Iso und Schlafsack mit unserer zweiten Bibliothek nach Hause zu schicken, da wir es erst mal eh nicht mehr brauchen werden. In China ist es zu gefaehrlich und in Laos, Thailand, Vietnam sollen die Unterkuenfte so guenstig sein, dass wir dort wohl auch kaum zelten werden. Also waere es nur unnoetiger Ballast. Ausserdem wurde uns geraten, mit so wenig Gepaeck wie moeglich nach China zu reisen. Es sprach also alles dafuer, es zurueck zu schicken. Fuer Australien lassen wir es uns von Nicole’s Eltern zurueck senden. Es war gar nicht mal so teuer. Der Karton wuerde 1.600 Won kosten und ein Paket von 10 kg etwa 20.000. Also werden wir morgen alles verschicken.

Zum Abendessen waren wir mit Mike und Griff verabredet. Arne aus Daenemark, wieder jemand Neues, kam auch mit. Wir gingen in ein koreanisches Restaurant die Strasse runter. Es gab Bolgogi. Auf dem Tisch gegrilltes Rindfleisch mit verschiedenen Salaten und Sossen. Koestlich.

Eigentlich hatten wir vor, morgen weiter zu ziehen. Doch nachdem wir uns ein paar Broschueren im Backpackers angesehen hatten, aenderten wir spontan unsere Plaene. Es gab einfach noch zu viel zu sehen.

Sonntag, Oktober 19, 2003

Busan

Es war schon 10.30 Uhr als wir aufwachten. Jin hatte gefragt, ob wir noch zwei Stunden bleiben wuerden. Sie muesse weg, erwartete aber auch einen neuen Gast. Na klar empfangen wir ihn. Er kam am Mittag. Gary aus UK. Aber auch als Jin spaeter wieder kam, hatten wir nicht wirklich Lust raus zu gehen. Also blieben wir hier. Nicole hat sich mit den Fotos und dem PC rumgeaergert und ich war fleissig am Berichte schreiben. So ging der Tag dahin.