Freitag, April 02, 2004

Labuanbajo - Bajawa

Wir wurden um 6 Uhr vom Hotelangestellten Victor geweckt, der uns auch gleich unser Fruehstueck auf dem Zimmer servierte. Welch ein Service!

Heute soll’s mit dem Bus nach Bajawa gehen, – Zwischenstation auf dem Weg nach Moni und dem Kelimotu-Berg. Wieder liegen acht oder neun, wenn nicht gar 10 Stunden Busfahrt vor uns.

Der Bus fuhr um 6.30 Uhr vor. Wir waren die ersten, die einstiegen und konnten uns so gleich vorne hinsetzen. Aber mein Gott, wie riecht’s denn hier? Ach du liebes bisschen, der halbe Bus ist voll getesselt mit Fisch! Schlimmer als auf dem Fischmarkt!

Wir luden noch ein paar Leute ein und um 6.50 Uhr konnte es endlich losgehen. Die Fahrt war mehr oder weniger halsbrecherisch, auf engen dicht bewachsenen Strassen, immer wieder auf und ab, Haarnadelkurven und Serpentinen … Wenn uns hier mal nicht schlecht wird!

Erst gegen 17 Uhr erreichten wir Bajawa, das 1100m hoch liegt. Endlich mal ist es von der Temperatur her angenehm. Wir checkten ein und spazierten dann noch etwas durchs kleine Staedtchen. Auch hier scheinen nicht viele Touristen zu sein, da wir immer wieder angestarrt werden. Oder sehen wir wirklich so komisch aus?

Mittwoch, März 31, 2004

Labuanbajo

Unser Wecker klingelte um 6.15 Uhr. Wir packten unsere Sachen und gingen zum Fruehstueck. Auch hier eine Tasse Tee und Toast, das keines war. Um kurz vor 7 Uhr waren wir am Tauchshop. Locky, unser australischer Dive Master, war auch schon da. Man packte unser ganzes Equipment auf ein Longtailboot – das ist aber nicht das Speedboot, von dem man gestern gesprochen hatte, oder? - und um 7.20 Uhr ging’s los. Locky klaerte uns gleich auf – doch, das ist das Speedboot! Ah ja?! Dann wollen wir die normalen Boote gar nicht sehen.

Die Fahrt zur ersten Dive Site dauerte eine knappe Stunde und die ruhige See war sehr angenehm. Unter Wasser sahen wir bunte Korallen, jedoch nicht so gross wie in Thailand oder gar auf den Philippinen. Aber jede Menge Muraenen gab’s hier auch. Und Lionfische. Locky zeigte uns viele kleine Lebewesen, wie Schnecken oder Shrimps, die wir gar nicht gesehen haetten. Kurz vor Ende des ersten Tauchgangs sahen wir dann noch eine schwimmende Hawksbill-Schildkroete.

Dann wurden wir auf die Insel Rinca gebracht. Auch hier leben die Komodo-Warane, wenn auch nicht so grosse wie die auf Komodo. Aber eventuell sieht man hier dafuer auch viele andere wild lebende Tiere wie z. Bsp. Affen, Pferde, Wildschweine oder Wasserbueffel.
Locky brachte uns zum Buero, wo wir jeder 20.000 Rp Eintritt fuer den Komodo National Park zahlen mussten. Dieser gilt drei Tage und um zu tauchen, brauchen wir das Ticket auch. Jetzt noch einen Guide, der uns zu den Waranen fuehren soll.
Gleich neben/unter der Cafeteria lagen die ersten sieben, acht Warane ruhig im Schatten. Sie haben einen grossen Koerper, vier grosse, kraeftige Beine mit 5 grossen Krallen an den Zehen. Der lange, dicke Schwanz dient als Ruder oder auch als potentielle Waffe. Der Koerper ist mit rauhen Schuppen wie Zacken uebersaet. Mit ihren kraeftigen Beinen koennen die Warane kurze Strecken sprinten. Ihren Schwanz heben sie dabei an.
Sind sie bedroht, ziehen sie sich an ihre normalen Ruheplaetze zurueck: Loecher, Wasser und fuer die kleinen auch Baeume. Werden sie jedoch in eine Ecke gedraengt, koennen sie richtig gefaehrlich werden und greifen gar einen wesentlich groesseren Gegner an. Ihre besten Waffen sind die scharfen Zaehne und die scharfen Krallen.
Komodo-Warane ernaehren sich von Wildschwein, Reh oder Wasserbueffeln, die auch auf den Inseln leben. Ja, die Warane essen sogar tote Warane. Sie essen aehnlich wie Schlangen und koennen ihr Maul soweit aufreissen, dass sie sogar eine Ziege komplett verschlucken koennen.
Die Warane gehoeren nicht zur Gruppe der Dinosaurier sondern zur Gruppe der Echsen. Es ist heute ein geschuetztes Tier und bis heute weiss man nicht, warum die Warane nur auf und um Komodo leben.

Wir hatten uns fuer den 5 km langen Trek entschieden und in der prallen Mittagssonne liefen wir durch den Nationalpark. Wir sahen Affen, Wasserbueffel und leider nur einen wild lebenden Waran. Aber besser als nichts! Jedoch waren wir beide etwas von der Groesse der Warane enttaeuscht, hatten wir doch Bilder gesehen … Fuer uns war es nichts Besonderes, eben eine sehr grosse Echse.

Nach dem Mittagessen auf dem Boot tauchten wir noch mal an der Insel Kelor. Insgesamt 72 Minuten waren wir unter Wasser und wir sahen viele schoene und auch grosse Fische.

Montag, März 29, 2004

Sape

Ramona stand um kurz nach 6 Uhr auf und lief zum Faehrhafen. Wollen doch mal sehen, ob man uns wieder reinlegen wollte … Nein, dieses Mal nicht. Die Faehre nach Labuanbajo in Flores legt tatsaechlich erst morgen um 8 Uhr ab. So konnten wir wenigstens noch etwas schlafen.

Gegen 10.45 Uhr rappelten wir uns auf. Viel zu tun gibt’s hier ja nicht. Internet? Wahrscheinlich weiss man hier gar nicht, was das ist. Also, Tagebuch und auch Schwimmsachen eingepackt, vielleicht finden wir ja ein lauschiges Plaetzchen.

Wir riefen Pat im Reisebuero in Thailand an, um unseren Flug von Bali nach Adelaide um eine Woche zu verschieben. “Oh, gefaellt es euch so gut auf Bali?”, lachte sie. Wenn sie wuesste …

Sape liegt etwa 4 km vom Faehrhafen entfernt und in bulliger Hitze machten wir uns auf den Weg. Wollten auch sicher stellen, dass wir hier wirklich nichts verpassen. Auf dem ganzen Weg bot sich uns ein trauriges Bild. Kinder, die uns mit “Hello Mister” begruessten, wollten nur Geld oder Kugelschreiber. Die Pferde vor ihren Kutschen waren duerr und ausgemergelt, teilweise lahm oder auch blind auf einem Auge. Dennoch scheinen diese Pferdekutschen hier das Hauptfortbewegungsmittel. Die Strasse, eine ewig lange Gerade, brachte auch keine Abwechslung in unseren Spaziergang.
In Sape gab’s ‘ne kuehle Cola zur Abkuehlung und wir liefen die 4 km auch schoen brav wieder zurueck. Eine Fahrt mit der Kutsche kam fuer uns nicht in Frage.

Was tun im Hotel? Man, ist das langweilig. Auch zum Tagebuch schreiben konnten wir uns nicht aufraffen. Also beobachteten wir die Kids beim Volley- und/oder Fussball und warteten, bis es dunkel wurde. Ein schoenes Restaurant gab’s hier auch nicht, somit war mal wieder ‘PopMie’ angesagt. Nicht mal Alkohol war aufzutreiben …

Nach der ‘Dusche’ – auch hier nur ein Mandi mit kaltem und dreckigem (!) Wasser, das man aus Schoepfkellen auf sich giesst – machten wir es uns mehr oder weniger bequem auf unserem Bett und verbrachten den Rest des Abends mit Lesen.