Samstag, März 27, 2004

Bukittinggi – Padangbai / Bali

Um 8 Uhr sassen wir bereits wieder beim Fruehstueck – Toast aus der Pfanne und ein Glas Tee. Ronnie leistete uns Gesellschaft und wir unterhielten uns ueber die Unterschiede zwischen Indonesien und Deutschland. Diskussionsstoff fuer Stunden, aber unser Bus holte uns um 8.45 Uhr ab. Was? Executive Bus? Was hatten wir denn hier bei Ronnie gebucht? 20.000 Rp wollte er dafuer haben? Na toll. Hier hatten wir mal wieder gepennt und uns etwas aufschwatzen lassen. Jetzt sassen wir also in einem Aircon-Minibus mit drei Geschaeftsleuten und hoerten, ihr werdet es nicht glauben, deutschen Schlager!!! “Du, du, du bist alles, was ich habe auf der Welt.” Wir trauten unseren Ohren kaum – deutscher Schlager in Indonesien.

Die Fahrt zum Flughafen nach Padang dauerte gut zwei Stunden. Wir checkten sofort ein und hatten noch etwas Zeit. Der Flug nach Jakarta geht um 12.20 Uhr. Da wir mit LionAir, einer Billigfluglinie gebucht hatten, goennten wir uns auch noch ‘PopMie’, da es im Flieger sicher nichts zu essen gibt. Beim Boarden waren wir ganz clever. Wir waren die ersten, die in den zweiten Bus stiegen und somit mit bei den ersten, die in den Flieger steigen konnten. Das war natuerlich gut, so koennen wir uns die Sitze auch noch aussuchen. Tja, aber im Flieger sagte man uns, dass es hier keine freie Platzwahl gibt. OK, dann eben nicht. Wo sitzen wir denn? Sitze 2 C und 2 F. Mensch, das gibt’s ja nicht – wir fliegen Business Class. :-) Essen und Getraenke gab es auch, und zwar kostenlos. Die Billigfluglinie koennen wir nur empfehlen.

Die Wartezeit in Jakarta bis zum Weiterflug nach Padangbai/Bali um 18.45 Uhr verkuerzten wir uns mit Tagebuch schreiben. Viel mehr gab es hier am nationalen Flughafen auch nicht zu tun.

Wir landeten um kurz nach 22 Uhr in Bali. Sofort informierten wir uns, wie wir am schnellsten nach Flores kommen. Wir hatten von einer Faehre gehoert … aber nichts da. Das schnellste ist ein Flug. Nee, wollen wir nicht. OK, dann muesst ihr nach Padangbai und von dort mit der Faehre nach Lembar auf der Insel Lombok. Von dort koennt ihr dann mit der Faehre nach Flores. Schoen, wann geht die Faehre in Padangbai? 24 Stunden lang … genial, schnell die Sachen geschnappt und mit einem Taxi nach Padangbai. 2 Stunden dauerte die Fahrt fuer nicht mal 20 Euro. Das sind Preise hier!

Donnerstag, März 25, 2004

Bukittinggi

Ich (Nicole) war schon seit 8 Uhr wach. Warum nur? Ich hatte doch kaum geschlafen und den Wecker hatten wir uns auch erst fuer 9 Uhr gestellt. Wie der Tag wohl verlaufen wird, wenn wir beide nicht ausgeschlafen sind?

Wir machten uns fertig und gingen zur Rezeption, wo wir uns einige Informationen ueber Bukittinggi und Umgebung geben liessen. Es dauerte nicht lange, da tauchte die Englaenderin auf, die uns schon auf der Faehre nach Belawan aufgefallen war, weil sie staendig an ihrem Freund rummaeckerte. Der Freund kam auch gleich hinterher und erneut stritten sich die beiden lauthals. Das konnte man gar nicht ueberhoeren und selbst die Hotelangestellten schuettelten den Kopf. So schlimm ist es bei Ramona und mir aber nicht - auch wenn wir nicht ausgeschlafen haben!

Da wir vom Bus fahren die Nase noch nicht voll hatten, setzten wir uns gleich nochmal in einen. 2 Stunden dauerte die Fahrt nach Bonjol. Was gibt's hier? Den Aequator! Es gibt nicht viele Plaetze, wo man den Aequator ueber Land ueberqueren kann. Wir haben es heute gemacht und standen sogar mit einem Bein auf der Nordhalbkugel und mit dem anderen auf der Suedhalbkugel.

Die Fahrt zurueck nach Bukittinggi war schlimmer als die 17 Stunden in der Nacht zuvor. Ich sass zusammengequetscht mit vier Indonesiern/innen auf einer Sitzbank, wo normalerweise vier Leute Platz haben. Von den Knien, die sich in den Vordersitz drueckten, ganz zu schweigen. Ich war froh, als wir endlich in Bukittinggi ankamen.

Etwas laufen waere jetzt schoen, aber die Bushaltestelle lag ausserhalb und ohne Karte verlaufen wir uns sicher. Also doch nochmal in den Bus. Wenigstens in die Stadtmitte, so dass wir von dort zum Panorama-Ausblick gehen koennen. Der Ausblick auf den 'Canyon' war schoen, aber nicht so gigantisch, wie ich ihn mir vorgestellt hatte.
Wir schauten uns auch noch die Hoehle an, die im Zweiten Weltkrieg von den Japanern gebaut wurden. Hier wurden wir von einem Indonesier begleitet, obwohl wir ihn gar nicht gefragt hatten. Was der wohl wieder will? Es ist hier wirklich schwer, etwas auf eigene Faust zu machen. Das liegt sicher daran, dass momentan Nebensaison ist und die Guides nur auf die Touris warten.

Den Abend verbrachten wir im Internet - mal wieder viel laenger als geplant.

Dienstag, März 23, 2004

Tuk Tuk

Heute war mal lange schlafen angesagt. Doch um 9 Uhr standen wir auf, es war zu heiss. Nach einem gemuetlichen Fruehstueck entschieden wir uns, die Insel mit dem Motorrad zu erkunden.

Um 11.30 Uhr ging es los. Bis zu den Hot Springs waren es 43 km, sie waren unser Ziel. Gemuetlich fuhren wir durchs Gruene, vorbei an vielen vielen Kirchen, Batak-Haeusern. Immer wieder mal musste heftig gebremst werden, weil Kinder auf der Strasse spielten, ein Bulle quer stand, es ueber Holzbruecken ging, in denen hin und wieder auch mal Holzlatten fehlten, ... es war ein Riesenspass. Mit teilweise 80km/h brausten wir durch die Gegend. Und alles ohne Helm oder weitere Schutzkleidung - in Deutschland undenkbar, hier ganz normal.

Als wir gegn 14.30 Uhr bei den Hot Springs ankamen, entschieden wir, dass es eigentlich viel zu heiss ist, um dort drin zu baden. Also gab's erst einmal ein gutes Mittagessen und eine kuehle Cola. Kuehle Getraenke sind hier in Sumatra uebrigens gar nicht so einfach zu finden - die wenigsten Shops haben Kuehlschraenke.

Wenn schon nicht in den Hot Springs baden, dann sollten wir wenigstens zum Viewpoint. Wir kurvten noch einige Zeit durch die Praerie, allerdings schafften wir es nicht bis auf den Gipfel. Es braute sich dort am Himmel etwas zusammen und mit unserem Sprit sah es auch nicht mehr so rosig aus.

Nach einer heissen Dusche - ja, in der Tat hatten wir hier mal wieder eine heisse Dusche! - gab es ein leckeres Abendessen, das wir mit dem Finnen Tommy genossen.

Sonntag, März 21, 2004

Bukit Lawang - Brestagi

Wieder war es um 6 Uhr so laut wegen Karoake, weil gespuelt werden musste, etc. Da ziehen wir die Insekten im Dschungel aber doch vor. Gegen 8 Uhr standen wir auf und konnten gar nicht glauben, dass wir schon wieder abreisen sollten. Auch die Jungs und Rosa wollten, das wir noch bleiben. Aber wir waren hartnaeckig - wir koennen leider nicht mehr bleiben. Die Zeit draengt. Es gibt noch so viel zu sehen in Indonesien.

John ist am Morgen schon los nach Medan, wir fuhren mit den Jungs noch auf den Markt. Zurueck im Homestay wollten sie noch mit uns im Fluss baden. Sie liessen nichts aus, um uns zum Dableiben zu ueberreden. Aber wir blieben hart.

Um 14.30 Uhr sassen wir im Bus nach Medan. Rosa hatte uns genau aufgeschrieben, welchen Bus wir von wo nach wo nehmen muessen. Als wir um 17.20 Uhr in Medan ankamen, hiess es aber gleich, dass unser Bus nach Brestagi nur bis 17 Uhr faehrt. Oh oh, hier will man uns sicher wieder uebers Ohr hauen. Vorsicht also! Wir erkundigten uns an anderer Stelle und entschieden dann, zu einer anderen Bushaltestelle zu fahren. Gott sei Dank sass hier ein Maedel im Bus, die uns weiter helfen konnte. Aussteigen an der naechsten Haltestelle und dann in den Bus zur naechsten Haltestelle. Gar nicht so einfach. Aber wir schafften es und sassen kurz nach 18 Uhr auf dem Dach des Busses nach Brestagi. Natuerlich auf dem Dach, denn da sieht man viel mehr von der Landschaft, wir sind bei unseren Rucksaecken und wir muessen die laute Musik im Bus nicht ertragen. Mit Regen konnten wir natuerlich nicht rechnen. Und so sassen wir eine gute Viertelstunde im Dunkeln - unter einer Regenplane, die wir ueber uns und unsere Rucksaecke gezogen hatten.

Gute zwei Stunden spaeter erreichten wir das auf 1300m hoch gelegene Brestagi. Von Rosa wussten wir, wo wir uebernachten sollten und wir hatten Glueck. Wir bekamen das letzte freie Zimmer. Nach einem guten Abendessen ging es frueh ins Bett.