Freitag, Juli 25, 2003

Norrkoeping

Um 8.30 Uhr wachten wir auf. Auf diesem Zeltplatz gab es doch tatsächlich warmes Wasser in den Duschen umsonst. Hurra! Nach dem Frühstück packten wir zusammen und nahmen ein Taxi, um schneller bei Anna zu sein. Sie musste leider nochmal bis 20.00 Uhr arbeiten.

Bei ihr angekommen packten wir erstmal unsere Rucksäcke neu. Sie waren einfach zu schwer. Eine lange Hose, ein T-Shirt und Unterwäsche mussten dran glauben. Wir wollten die Sachen nach Hause schicken, aber als wir die Preise für Päckchen sahen, traf uns fast der Schlag. 139 SEK für ein kleines Päckchen! Das war zuviel. Wir packten ein größeres mit den Sachen von uns beiden für 259 SEK. Doch als wir es am Schalter abgeben wollten, riss die Frau es wieder auf und sagte, wir hätten nicht den richtigen Karton genommen. International wäre nicht Europa. Und da wurde es noch teurer. 289 SEK = 32,11 EURO! Das soll nun einer verstehen.

Wir trafen uns abends wieder bei Anna und verbrachten den Abend mit girlie-talk.

Donnerstag, Juli 24, 2003

Malmoe - Norrkoeping

Nach nur knapp 4 Std. Schlaf wurden wir etwas unsanft geweckt. Ein neer Sicherhitsmann klatschte in die Hände und rief: "Zeit zum Aufstehen!" Ha, ha! Um 4.45 Uhr! Da der Bahnhof wieder geöffnet hatte, durften wir nicht mehr auf der Bank liegen und schlafen. Im Sitzen jedoch ist das kein Problem!

Um 6.30 Uhr machten die Schalter auf und wir kauften uns das Scanrail Ticket für 3.220 SEK. Wir holten unser Gepäck aus dem Schliessfach, wo wir es über Nacht eingeschlossen hatten, und schafften es gerade noch, auf den Zug aufzuspringen. Gegen 11.00 Uhr kamen wir in Norrköping an. Wir schlossen unsere Sachen wieder ins Schliessfach und marschierten ins Zentrum. Hier kauften wir uns neue Sandalen, da unsere langsam auseinander fielen. Später legten wir uns in den Park und schliefen eine Runde. Nur erholsam war das keineswegs. Die anderen Leute waren heftig laut und es war viel zu heiss. Wir warteten bis es 18.00 Uhr wurde, um Anna anzurufen. Sie war noch auf der Arbeit, dachten wir. Dabei hatte sie zwei Tage frei und war auf einem Bootsausflug und kam erst morgen wieder. Also suchten wir uns einen Zeltplatz.

Mittwoch, Juli 23, 2003

Sandvig - Malmoe

Ich (Nicole) wachte um 8.30 Uhr auf, da es wieder viel zu heiss wurde. Die Sonne brannte auf unser Zelt und so nahm ich Seife und Handtuch und ging duschen. Leider vergass ich, Geld mitzunehmen und so gab es nur kaltes Wasser. Egal, ich genoss das kalte Wasser nach dem ganzen Wein und dem bißchen Schlaf. Als ich zum Zelt zurück kam, lag Ramona schon draußen. Ich nahm meine Isomatte und versuchte auch wieder einzuschlafen - dieses Mal vor dem Zelt.

Um 10.30 Uhr standen wir auf. Ramona ging duschen und dann zum Spar-Laden, während ich schon mal unser Zelt abbaute. Wir wollten heute weiter nach Norrköping reisen, um Anna zu besuchen. Den Bus nach Rönne haben wir gerade noch rechtzeitig erreicht. Wir nahmen die Fähre nach Ystad und wollten von dort per Zug weiter nach Norrköping. Am Schalter sagte man uns wir sollten über Malmö fahren. Auf unsere Frage hin warum, wurde gesagt, weil es besser ist. Nun denn. In Malmö angekommen erkundigten wir uns nach den Scanrail- und Interrail-Tickets, mit denen man 21 Tage durch Skandinavien bzw. Europa reisen kann. Da sie beide mächtig teuer waren, wollten wir erst nochmal im Internet nachsehen, ob wir sie nicht doch billiger bekommen können. Aber das war nichts. Als wir zurück zum Bahnhof kamen, waren die Schalter bereits alle geschlossen. Somit konnten wir kein Ticket mehr kaufen. Der letzte Zug nach Norrköping fuhr auch gerade ab. Und wo nun schlafen? Wir fragten einen Sicherheitsmann vom Bahnhof und verbrachten letztendlich die Nacht auf dem Bahnhof, auf einer Bank neben den Gleisen, mit Schlafsack und Isomatte.

Montag, Juli 21, 2003

Dueodde - Sandvig

Wir standen um 8.45 Uhr auf und die Sonne schien wieder. Wir wollten heute nach Sandvig weiterziehen und mußten vor 12.00 Uhr ausgecheckt haben. Nicht so einfach, da wir ja unsere Rucksäcke wieder packen mussten. Aber alles geht immer besser nach dem Frühstück. Also ging ich (Nicole) zum Laden und kaufte wie jeden morgen Kakao. Dann wurden wir plötzlich von unseren neuen Nachbarn aufgeschreckt. Streiten und Geschrei kamen aus dem Zelt. Was war denn da los?!

Wir konnten es nicht glauben, aber der Sohn schien seine Mutter geschlagen zu haben. Sehr seltsam, wir waren froh zu gehen. Wir waren gerade nocht rechtzeitig. Sogar auch für unseren Bus Nr. 7. Wir gingen davon aus, daß wir für 7 Zonen zahlen mussten, aber der Busfahrer zog uns nur für 5 ab. Umso besser.

Nach 2 Stunden kamen wir in Sandvig an, wo wir unser Zelt wieder aufschlugen. Der Campingplatz war direkt am Meer. Dann suchten wir nach einer Tankstelle, da wir unseren Kocher gern mal ausprobieren wollten. Glücklicherweise fanden wir auch eine und einen Spar-Laden wo wir Nuddeln, Käse usw. und natürlich eine Flasche Rotwein kauften.

Zurück auf dem Campingplatz war es Ramonas Aufgabe den Kocher anzukriegen. Es gab zwar keine Bedienungsanleitung mehr, aber ich war mir sicher sie würde es auch so schaffen. Während ich die Zutaten vorbereitete, gab Ramona ihr Bestes und was passierte?! Mit einmal brannte der komplette Kocher. Flammen züngelten in die Luft und alles war voller schwarzem Rauch. Vielleicht war es doch nicht so einfach? Aber dann klappte alles und das Essen schmeckte köstlich. Der Rotwein war übrigens der beste bis jetzt. Allerdings konnten wir ihn nicht lange draußen genießen, da ein Gewitter aufzog. So verbrachten wir den Rest des Abends in unserem Zelt.

Sonntag, Juli 20, 2003

Dueodde - Almindingen - Bolshaven - Svaneke - Nexo - Dueodde

Um 9.00 Uhr gings aus den Federn. Wir liehen uns als erstes 2 Fahrräder an der Rezeption. Es waren gerade noch 2 Mountainbikes da. 55 DKK pro Rad/pro Tag (24 Std.). Nach dem Frühstück wurde kurz Wäsche gewaschen und um 11.15 Uhr gings los. Über Pedersker nach Aakirkeby 13,2Km. Hier machten wir eine kleine Eis und Trinkpause. Ein ruhiges kleines Dörfchen mit einer seltsamen Kirche. Sah aus als ob es früher mal eine Burg war. Wir wollten weiter nach Almindingen. Das war aber nirgends angeschrieben. Wir fragten eine Frau die gerade beim Rasenmähen war. Kein Wunder das Almindingen nirgends dran stand. Es war ja auch nur ein Waldgebiet und kein Dorf. Wir fanden es dann und waren beeindruckt von der Stille und den immer wiederkehrenden schönen ausblicken übers Land und zum Meer.

Kurz vor Svaneke entschlossen wir uns noch rauf nach Ostermarie zu fahren. Von dort ans Meer nach Bolshaven. Dann runter nach Listed. Hier kamen wir an einem kleinen Tisch mit frisch gepflückten Kirschen im Becher vorbei. Der Tisch stand halb auf dem Fahrradweg, wir konnten einfach nicht dran vorbei fahren. Wir nahmen einen Becher und zahlten 10 Dkk in die Sparkasse, gingen rüber auf die andere Straßenseite und machten Kirschkernweitspucken. Wenn uns jemand gesehen hätte..., ganz schön albern. Aber spaßig. Es ging weiter über Svaneke nach Nexo und nach Snogebaek. Hier mußten wir unbedingt nochmal anhalten um wieder einen Becher von dem leckeren Popkorn auf dem Hafenfest zu essen. Nachdem alles auf war, fuhren wir unter heftigen Poschmerzen und Oberschenkelschmerzen zurück nach Dueodde. Insgesammt waren es 75Km gewesen. Eine stolze Leistung, wenn man nie Fahrrad fährt.

Wir sprangen noch kurz in den Campingplatz Pool um die Muskeln etwas zu lockern. Aber ich glaube das hat wenig geholfen. Dann eine warme Dusche, und das hätten wir eher wissen sollen. Das heiße Wasser läuft viel länger als bei den anderen Kabinen von gestern. Obwohl sie ebenfalls 2 DKK kosteten. Wie nett!

Das Abendessen war ziemlich kurz gehalten, wegen allgemeiner Erschöpfung. Natürlich gab es Brot und Käse. Nur den schlechten Rotwein wollten wir uns nach dieser Tour nicht mehr antun.