Samstag, Februar 07, 2004

Kanchanaburi - Chiang Mai

Ich (Nicole) konnte nicht mehr schlafen und stand bereits um 7.15 Uhr auf. Ich ging etwas spazieren und versuchte spaeter noch in mehreren Internet-Cafes meine Fotos runterzuladen. Ohne Erfolg.

Um 10 Uhr traf ich Ramona beim Fruehstueck. Wir machten den naechsten Plan. Wir strichen einiges von unserem urspruenglichen Plan und entschieden, so schnell wie moeglich zum Tauchen zu fahren. Nach Lampang ins Elefanten-Schutz-Zentrum und nach Chiang Mai zum Trekken wollten wir noch.

Wir gingen ins naechste Reisebuero und nach einigem Hin und Her entschieden wir uns, einen Nachtzug von Bangkok nach Lampang zu nehmen. Jetzt muessen wir uns nur noch in einen Bus nach Bangkok setzen. Aber wir troedelten etwas rum, verabschiedeten uns ein zweites Mal von Michael und stiegen in den Bus, der um 16.20 Uhr losfaehrt. Der um 15.50 Uhr ist uns gerade vor der Nase weg gefahren. 16.20 Uhr plus zwei Stunden Fahrt, das schaffen wir ja locker, um unseren Zug um 19.40 Uhr zu bekommen. Doch zu frueh gefreut. Denn die Busfahrt dauerte heute fast 4 Stunden! Somit hatten wir unseren Zug verpasst.

Als wir in Bangkok ausstiegen, regnete es in Stroemen. Wir stellten uns gleich unter und wurden auch prompt direkt von einem Taxifahrer angesprochen. Er wuerde uns fuer 250 Baht zum Bahnhof fahren. Das ist aber ganz schoen teuer. Ja, aber Taximeter nutzt die Firma nicht und ausserdem ist soviel Verkehr, da sind wir locker eine Stunde unterwegs. OK. Wir hatten ja nicht wirklich die Wahl. Im Auto stellte sich jedoch fuer uns ganz schnell heraus, dass er uns angelogen hat. Verkehr? Wo sind denn die ganzen Autos? Wir waren in 20 Minuten am Bahnhof. Tja, wir setzten unsere Rucksaecke auf und ich gab dem Taxifahrer 100 Baht in die Hand, sagte ihm, dass er damit mehr als zufrieden sein kann. Er guckte mich an wie ein Postauto. Ich erklaerte es ihm noch, dass er so mehr als ein Drittel des ausgemachten Preises bekam. Und da wir nur ein Drittel der Zeit benoetigt hatten ... er hatte keine Worte mehr sondern starrte mich nur mit offenem Mund an. Aufmuckende Touris hatte er wohl noch nicht erlebt.

Am Bahnhof gingen wir gleich zum 'Umbuchungs'-Schalter. Ohne Probleme bekamen wir Tickets fuer den Zug um 22 Uhr. Prima, das klappt ja wie am Schnuerchen. Schnell noch eine Kleinigkeit essen und dann ab in den Zug.

Donnerstag, Februar 05, 2004

Sangkhlaburi - Kanchanaburi

Ich (Nicole) wurde um 8 Uhr von Tommy geweckt und wir genossen die fruehe Idylle mit Blick auf den See. Ramona schlief noch und Michael war sowieso ein Langschlaefer. Da wir erst zum Mittagessen verabredet waren, war auch keine Eile angesagt. So packten wir gegen 11 Uhr unsere Rucksaecke, checkten aus und machten uns auf den Weg nach Songkaria.

Hier wollte Tommy uns hinfuehren, da die Koechin ueber weite Strecken bekannt ist und man hier besonders gut Thai essen kann. Ausserdem sind die 'Tische' wie kleine Bambushuetten in einem Fluss gebaut. Herrlich ruhig und idyllisch. Hinzu kommt, dass es hier fast nur Thais gibt und man das Restaurant wirklich noch als Geheimtipp bezeichnen kann. Das Essen war auch wirklich sehr gut.

Zurueck im Hostel ging es fuer Ramona und mich dann ganz schnell. Kurz Tschuess gesagt und schon waren wir wieder auf dem Moped zurueck zum Busbahnhof. Wir schafften es wieder auf die Minute genau. 14.30 Uhr war Abfahrt und um 18 Uhr erreichten wir Kanchanaburi.

Dieses Mal checkten wir im Jolly Frog ein, eine weitere Empfehlung von Tommy. Wir machten uns aber auch gleich wieder auf den Weg, wollten sehen, ob wir eine Tour zum Erawan Wasserfall und zum Tigertempel buchen koennen. War alles ganz einfach.

Abendessen gab's im Snooker, wo wir auch den Rest des Abends verbrachten und DVD guckten, die auf einem grossen Bildschirm gezeigt wurde.

Dienstag, Februar 03, 2004

Kanchanaburi - Sangkhlaburi

Um 8.40 Uhr sassen wir bereits im Bus zum Hellfire Pass. Wir wollten uns die Eisenbahnstrecke ansehen, die die Japaner im 2. Weltkrieg gebaut haben. 415km lang, durch den Dschungel und Berge von Bampong in Thailand bis Thanbyuzayat in Burma.

Um 11 Uhr stiegen wir am Hellfire Pass aus, stellten unsere grossen Rucksaecke am Eingang ab und machten uns auf Erkundungstour.

Die Eisenbahn wurde von ca. 250.000 asiatischen Arbeitern und ueber 60.000 australischen, britischen, hollaendischen und amerikanischen Kriegsgefangenen gebaut. Man hat im Oktober 1942 in Suedburma sowie in Thailand angefangen. Am 16 Oktober 1943 trafen sich die beiden Enden der Burma-Thailand-Eisenbahn in Konkoita in Thailand.
Fuer die Arbeiten wurde nur wenig modernes Werkzeug zur Verfuegung gestellt. Erde und Steine mussten mit Schaufeln, Spitzpicken und Hacken gebrochen werden und wurden dann in Koerben oder Saecken fortgetragen. Stein- und Erddaemme wurden durch Haende aufgeschuettet. Auch die Einschnitte durch Felsen wurden mit Hand gemacht. Metallgewindebohrer und Holzhammer wurden genutzt, um Loecher fuer Sprengstoff zu bohren. Die meisten der Bruecken auf der Strecke waren Holzbruecken, gemacht aus Holz aus dem umliegenden Dschungel.
Von April 1943 wurde die Arbeit stark forciert, da die Japaner im August fertig sein wollten. Dies wurde dann die beruechtigte 'Speedo'-Zeit. Die Kriegsgefangenen und asiatischen Arbeiter arbeiteten bis tief in die Nacht. Am Konyu-Einschnitt gab das flackernde Signalfeuer auf die ausgemergelten Arbeiter dem Platz seinen Namen: Hellfire Pass. In der 'Speedo'-Zeit, die in der Regenzeit war und verstaerkt durch das Ausbrechen von Cholera, starben Tausende von Menschen.
Von den 60.000 alliierten Kriegsgefangenen starben 12.399 (20%) beim Bau der Eisenbahn. Man glaubt, dass weitere 70.000 - 90.000 zivile Arbeiter gestorben sind. Die Gruende hierfuer war Mangel von anstaendigem Essen, total unangemessene medizinische Einrichtungen und zeitweise auch das brutale Umgehen von Aufpassern.
Das Essen, das die Kriegsgefangenen bekamen, war Reis, etwas getrocknetes Gemuese und getrockneten Fisch. Hunger fuehrte zu vielen Krankheiten und viele geschwaechte Kriegsgefangene, die unter erschreckenden Bedingungen lebten, wurden oft von Malaria, Diarrhoe, Cholera und tropischen Geschwueren heimgesucht.

Zwischen Dezember 1943 und August 1945 wurden etwa 220.000 Tonnen militaerisches Zubehoer ueber die Eisenbahn transportiert.
Heute werden noch 130km der Strecke genutzt - von Non Pladuk nach Namtok.

Wir liefen einen Teil der Strecke (ca. 8km) ab. Es war bullig heiss und wir waren die einzigen Menschen weit und breit. Die Landschaft hier war wunderschoen, aber die Vorstellung bei dieser Hitze zu arbeiten - der reinste Wahnsinn!

Als wir zurueck kamen, erwischten wir gerade noch den letzten Bus nach Sangkhlaburi. Mal wieder perfektes Time Management! Die Strecke von hier nach Sangkhlaburi und vor allem die letzten 25km gelten als die schoenste Strasse von Thailand. Serpentinen, ein staendiges Auf und Ab und rechts und links Wald oder See. Wirklich schoen!

Wir uebernachteten in einem Hostel, das von Armin, einem Oesterreicher, seit 11 Jahren gefuehrt wird. Hier trafen wir auch auf die beiden Deutschen Tommy und Michael, mit denen wir den Abend verbrachten.

Sonntag, Februar 01, 2004

Bangkok

Da ich (Nicole) noch nicht auf der Schlangenfarm gewesen bin, wollte ich das heute machen. Es war ja unser letzter Tag in Bangkok. Al wollte mich begleiten. Vorher aber sind wir in den Lumphini Park, der groesste und beliebteste Park in Bangkok. Die beste Zeit, sich hier zu vergnuegen, ist vor 7 Uhr morgens. Ja, wirklich so frueh in der Frueh! Und auch am Sonntag!

Al und ich kamen jedoch erst nach 7 Uhr an. Und dennoch bot sich uns noch ein erstaunliches Bild. Hunderte von Menschen trieben dort ihren Sport. Von Tai Chi, ueber Tanzen, Joggen, Martial Arts, ... ganz wie in China. Ich war baff. Hinzu kam, dass die meisten Gruppen auch die gleichen T-Shirts trugen, so dass alles sehr farbenfroh aussah.
Wir liehen uns auch ein Boot aus und ruderten eine halbe Stunde auf dem kleinen See rum, ehe es Zeit fuer die Schlangen wurde.

Das war wirklich ein Erlebnis. So eine Schlange mal anzufassen. Und am Ende gar noch eine Python um den Hals zu haben. Grandios zu fuehlen, wie sie sich bewegt.

Nach diesem Erlebnis ging es etwas ruhiger weiter und wir gingen etwas shoppen.

Am Abend gab's ein gemuetliches und sehr gutes Essen zum Abschied. Ich probierte Perlhuhn. Das war verdammt lecker!