Samstag, August 09, 2003

Helsinki

Für die, die es noch nicht wissen, hier eine kleine Information am Rande: Es ist nicht gut, kurz vorm Schlafen gehen noch einen halben Liter Tee zu trinken. Denn dann könnt ihr sicher sein, dass ihr in der Nacht aufstehen müßt, um auf die Toilette zu gehen. So ist es uns ergangen. Nach einem späten Früstück hieß es Wäsche waschen. Da es nur eine Maschine gab, mußten wir uns vorher an der Rezeption registrieren lassen. Für 4,50 € erhielten wir eine Münze und los ging es. Den Nachmittag verbrachten wir mit Lesen auf dem Zeltplatz. Wie schon in Gjesvaer ärgerte uns das Wetter auch hier: Die ganze Zeit Klamotten an, Klamotten aus! Kurz vor Ladenschluß gingen wir einkaufen. Spinat mit Kartoffeln und Ei. Hm, es schmeckte gut, aber es sollte erwähnt werden, dass der finnische Spinat eher nach "Blubb" schmeckte als nach Spinat. Am Abend begann es zu regnen und wir mußten im Zelt sitzen. Ausgerechnet heute, wo wir doch den Mars hätten sehen können.

Freitag, August 08, 2003

Helsinki

EWir mußten früh aufstehen, da wir zur Botschaft fahren wollten. Erster Wecker um 7.50 Uhr, zweiter um 8 Uhr, dritter um 8.10 Uhr - unnötig zu erwähnen, dass wir nicht wirklich in der Stimmung waren aufzustehen. Aber es half nichts. Ab unter die Dusche und dann Frühstück: das leckere, gut aufbewahrte und übrig gebliebene Brot von der Rentierfleischsuppe. Erinnert ihr euch? Vor drei Tagen! Dann machten wir uns auf den Weg zur deutschen Botschaft. Warum eigentlich zur deutschen Botschaft? Wir wollten doch ein russisches Visum! Doch das merkten wir erst, als die Frau in der deutschen Botschaft es uns sagte. Der ganze Weg umsonst. Die russische Botschaft liegt nämlich im Zentrum, was bedeutet, dass wir schon gestern unser Visum hätten beantragen können. Jetzt war es zu spät, die schließt auch um 12 Uhr. Wir sind schon zwei Helden!

Um die Sonne zu genießen, gingen wir ine einen Park. Nach nur 10 Minuten begann es aus Eimern zu schütten. Wir rannten zum nächsten Café. Auf unserem Heimweg kauften wir Lebensmittel für die nächsten Tage, da wir durch unsere Dummheit am morgen nun ja länger bleiben müssen als geplant...

Donnerstag, August 07, 2003

Helsinki

Entnervt und unausgeschlafen erreichten wir Helsinki um kurz vor 9 Uhr morgens. Am Touristenschalter erhielten wir Informationen zum Campingplatz, Botschaften (für unser russisches Visum) und Internet-Cafés. Da die Botschaft weit außerhalb des Zentrums liegt und bereits um 12 Uhr schließt, entschieden wir uns, direkt ins Internet-Café zu gehen. Wir verbrachten fast den ganzen Tag dort - von 10 Uhr bis 17 Uhr - und als wir bezahlen wollten, wußte die Bedienung nicht mehr, wann wir online gingen. Also zahlten wir nur für drei Stunden! Und um noch einen drauf zu setzen, gab es die Getränke umsonst - weil wir so lange da waren. :)

Und unsere Glückssträhne hielt an. Wir fragten in der Stadtbibliothek nach, ob wir unsere Bilder von der Kamera runterladen können und man erzählte uns von einem Fotoladen unten an der Straße. Und es war wahr! Sie hatten ein Gerät, um die Fotos direkt von der Speicherkarte runterzuladen. Um so besser, dann mußten wir unsere Software auch nicht erst installieren. Der Verkäufer brannte uns die CD und um uns richtig glücklich zu machen, ließ er uns die Dateien umbenennen und brannte eine zweite CD. Endlich können wir Fotos an unseren Webmaster Tom schicken.

Jetzt hatten wir Zeit, uns um unser Frühstück zu kümmern. Daran hatten wir den ganzen Tag nicht gedacht und starben nun vor Hunger. Wir gingen in eine Pizzeria und aßen einen Salat Caprese und Spaghetti. Scheinbar waren wir in einem etwas gehobenerem Lokal, denn der Salat war mehr fürs Auge als für den Bauch. Gegen 21.30 Uhr nahmen wir die Metro zum Campingplatz und stellten dort unser Zelt auf. Um 23 Uhr war es stockdunkel draußen und wir traurig, hatten wir uns doch zu sehr an die "tagehellen" Nächte gewöhnt...

Mittwoch, August 06, 2003

Ivalo - Rovaniemi

Frühstück gab es bis 10 Uhr wurde uns beim Einchecken gesagt. Doch als wir um 9.30 Uhr in den Frühstücksraum kamen, war alles weg. Vorwurfsvoll schauten wir die Bedienung an, doch sie lächelte nur und sagte: "Ihr seid zu spät." Wovon spricht sie nur? Es ist erst 9.30 Uhr. Doch dann fiel es uns wie Schuppen von den Augen: die Zeitverschiebung! Sie hatte also recht. Man hatte aber Mitleid mit uns und brachte uns noch etwas Brot mit Käse, Ei und Tomate.
Um kurz nach 12 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Rovaniemi - nicht mit dem Bus sondern mit Svein im Auto. Doch fahren sollten wir. Kein Problem und um 15.30 Uhr erreichten wir Rovaniemi. Da unser Nachtzug nach Helsinki erst um 18 Uhr fahren sollte, hatten wir noch etwas Zeit. Also suchten wir ein Hotel für Svein. Der Abschied verlief unerwartet schnell, aber wir mögen beide ja auch keine großen Abschiedsszenen. Wir gingen noch eine Kleinigkeit essen und da wir zu lange trödelten, verpassten wir unseren 18 Uhr-Zug. Doch das war nicht schlimm, es gab noch einen um 21 Uhr. Wir fanden zwei Sitze mit viel Platz für die Beine. Diese waren reserviert für Reisende mit Tieren. Aber wer würde nachts schon mit Tieren reisen? Wir stellten unsere Rucksäcke dorthin. Doch schon eine Haltestelle später kam ein Mädchen mit einem großen Käfig an. Zwei Husky-Welpen saßen drin. "Tut mir leid, aber ich denke
Nummer 73 ist mein Platz", sagte sie.

Super! Da saß ich (Ramona) drauf. Also mußte ich mich umsetzen, samt meinem Rucksack! In der Nacht herrschte ziemlich reger Verkehr in unserem Abteil, da es am Ende eine Raucherkabine gab. Die Raucher kamen und gingen und bemühten sich nicht, leise zu sein. Sie rauchten gar außerhalb der Kabine und alles wurde ziemlich nervig. Doch als die Krachmacher eindlich den Zug verlassen hatten, kehrte Ruhe ein. Doch nicht für lange. Die Husky-Welpen wurden wach und langweilten sich. Oder vielleicht vermissten sie auch den Lärm?! Diesen ersetzten sie nämlich mit ihrem Gejaule. Welch eine Nacht!

Dienstag, August 05, 2003

Gjesvaer - Ivalo (Finnland)

Obwohl wir uns mit Svein für 10 Uhr verabredet hatten, stand er bereits um 9.40 Uhr vor uns. Aber natürlich waren wir noch nicht fertig, denn wir hatten ja für 10 Uhr geplant. Um 9.58 Uhr gingen wir zum Auto. Perfektes Time Management!
Wir fuhren auf dem schnellsten Wege nach Ivalo. Kurz hinter der Grenze machten wir eine Mittagspause und testeten gleich das finnische Essen: Rentierfleischsuppe. Diese schmeckte wie die typische deutsche Rindfleischsuppe... Da wir schon an unser nächstes Frühstück dachten, packten wir das restliche Brot und die Butter ein. Wir hatten bezahlt, also war es eh unser. Wir erreichten Ivaol gegen 17 Uhr. Leider 45 Minuten zu spät, um den Bus nach Rovaniemi zu nehmen. Eigentlich wollten wir campen, aber Svein ließ das nicht zu und weigerte sich, uns zum Campingplatz zu fahren. Stattdessen wollte er, dass wir mit ihm im Hotel übernachten und drohte uns: "Wenn ihr nicht mit mir im Hotel bleibt, fahre ich euch zurück nach Gjesvaer." Da blieb uns wohl nichts anderes übrig. Wir checkten ein, gingen etwas spazieren und verbrachten den Rest des Abends in der Bar. Auf die finnische Landkarte schauend sagte Svein: "Morgen fahre ich euch nach Rovaniemi." Mittlerweile wußten wir, dass Widerstand hier keinen Zweck mehr hat.

Montag, August 04, 2003

Gjesvaer

Schon beim Aufstehen hatten wir uns darauf gefreut: Wir mußten spülen! Das Geschirr lag ja auch erst seit drei Tagen da und es war immer noch zu sehen, dass es Fischstäbchen gegeben hatte. Wie sehr hatten wir gehofft, dass der Regen uns diese Arbeit abnimmt. Von wegen! Wir mußten ran. Man, war das eklig! Wir versuchten, die Sonne zu genießen aber es war nicht wirklich möglich. Jedes Mal, wenn wir uns gestrippt hatten, bedeckten die Wolken die Sonne und es wurde frisch. Andersrum genauso: Zogen wir uns an, prallte die Sonne. Als wir von dem Hin und Her die Nase voll hatten, entschieden wir, unsere Wäsche abzuholen und allen Tschüss zu sagen. Denn am nächsten Tag wollten wir Gjesvaer verlassen. Svein war nicht zu Hause also nahmen wir unsere Wäsche von der Leine und gingen zum Hafen. Wir füllten unsere Flaschen mit Wasser zum Kochen und warteten auf Ola, der noch mit den Touris unterwegs war. Während wir warteten, tauchte Svein plötzlich auf. Als er hörte, dass wir uns von allen verabschieden wollten, bestand er wieder darauf, uns nach Ivalo/Finnland zu fahren. Er lud uns zu einem Abschiedstrunk in die Kneipe ein. Und als hätten sie sich abgesprochen, kamen kurze Zeit später auch Ola und Stein Hugo. Und obwohl wir großen Hunger hatten, mochten wir uns nicht so schnell von unseren neuen Freunden trennen. Somit war es bereits nach Mitternacht als wir endlich zum Kochen kamen. Und da wir von morgens gelernt hatten, spülten wir dieses Mal auch sofort.

Sonntag, August 03, 2003

Gjesvaer - Nordkapp mit dem Auto

Nach einem "Spätstück" (spätes Frühstück) gingen wir zu Stein Hugo, der uns eingeladen hatte, bei ihm Formel 1 zu gucken und zu duschen. Er kochte für uns und wir blieben den Rest des Tages bei ihm. Svein Thore, der uns angeboten hatte, uns nach Finnland zu fahren, war auch mit von der Partie. Am Abend gingen wir zu ihm, um unsere Wäsche zu waschen. Und da wir eh warten mußten bis die Maschine fertig war, machten wir eine Tour zum Nordkapp mit dem Auto.

Da die Einheimischen freien Eintritt zum Nordkapp haben, mußten auch wir die 185 NOK (!) nicht zahlen. Glücklich darüber, nicht zahlen zu müssen, schlenderten wir in der Gegend herum. Hätten wir soviel Geld zahlen müssen, um einen Souvenir-Shop, eine Kapelle und ein Video zu sehen, hätten wir uns sehr geärgert. Auf dem Weg zurück nach Gjesvaer sahen wir jede Menge frei laufender Rentiere - und besonders auf der Straße.