Samstag, Dezember 13, 2003

Shigatse - Lhatse

8 Uhr - Wecker eins klingelt. 8.01 Uhr - zweiter Wecker. 8.03 Uhr - dritter Wecker. Alle wurden wieder ausgeschaltet. Wer braucht schon Fruehstueck? Lieber eine halbe Stunde laenger geschlafen.

Um 9 Uhr sollte es weiter nach Lhatse gehen. Doch wir waren eingeparkt. Also doch Fruehstueck! :)

Auf dem Weg nach Lhatse machten wir Halt an der Sakye Monastery. Leider waren wir zum falschen Zeitpunkt da, denn es war Mittagspause und die meisten Raeume waren geschlossen. Lediglich die grosse Halle konnten wir uns ansehen.

Landschaftlich gab es keine grosse Veraenderung zu gestern. Hochgebirgswueste, ab und zu ein Fluss, der hin und wieder auch zugefroren ist und schoene Berge. Was uns auffiel war, dass die Schafe beim Naeherkommen des Autos schnell ueber die Strasse laufen waehrend sich die Esel dafuer ueberhaupt nicht interessieren. Sie trotten einfach weiter, ob ein Auto kommt oder nicht. Sind es deshalb vielleicht Esel? :)

Lhatse ist eigentlich nur eine grosse Strasse. Deshalb hatten wir das Staedtchen auch schnell gesehen. Zurueck am Hotel wollten wir uns in die Sonne setzen und waren schnell umzingelt von Kindern. Wir spielten mit ihnen, sprangen "Gummi" mit einem Seil, lernten jede Menge tibetische Woerter - klar, dass wir die morgen schon nicht mehr koennen - ... Wir verbrachten einige Zeit mit ihnen und verliessen sie erst als die Sonne weg war und es uns zu kalt wurde.

Bereits um 18.30 Uhr lagen wir im Bett. Ohne den Luxus einer Heizdecke braucht es einige Zeit, sich und das Bett aufzuwaermen. Viel lesen im Schein einer Kerze, denn mit viel Strom war hier auch nichts.

Freitag, Dezember 12, 2003

Lhasa - Shigatse

Um 5.30 Uhr mussten wir aufstehen. Schon wieder so frueh! Wir waren doch so muede. Heute ging die Tour zum Everest Base Camp los. Um 6 Uhr war unser Jeep da. Schnell die Rucksaecke verstaut und los gings. Der erste Abschnitt ging bis Shigatse, ca. 250 km von Lhasa. Gegen 8 Uhr wurde es langsam hell. Die Landschaft war genial. Riesige Berge ringsum und wir fuhren durch die Schlucht. Dann kamen wir an einem liegen gebliebenen Jeep vorbei. Unser Fahrer, Nobu, hielt an, um zu helfen. Schnell hatter er den Motor wieder in Gang. Weiter ging's. Die Sonne zwaengte sich langsam durch die Berge und es wurde herrlich warm. Nobu sang unentwegt tibetische Lieder. Gar nicht mal schlecht. Nur manchmal, wenn er sich stark konzentrieren musste, weil er zu schnell in eine Kurve gefahren war oder ihm ein Schaf vor's Auto lief und er es nur gerade noch so verhindern konnte es zu ueberfahren, hoerte er auf zu singen.

Wir fuhren den Friendship Highway entlang. Anfangs eine sehr gut geteerte Strasse, doch dann kamen vereinzelt Loecher. Es wurden immer mehr bis es irgendwann keine Strasse mehr war sondern nur noch eine Schotterpiste. Wir wurden ganz schoen hin und her geschmissen. Der arme Ruecken. Wir kamen zu einem riesen Tal. Ein Fluss mit vielen Auslaeufern schlaengelte sich hindurch. Vereinzelt gab es sogar Sandduenen, wie in der Wueste. Wunderschoen sah es aus. Nobu hielt am Strassenrand und kramte den Wagenheber raus. Wieso das denn? Es war doch kein Reifen kaputt. Er stellte die Lenkung ein. Sie hatte sich wohl durch die ganzen Schlagloecher verstellt. Es dauerte nicht lange und es konnte weiter gehen.

Um 12.30 Uhr kamen wir in Shigatse an. Nobu brachte uns zum Tenzin Hotel, wo wir ein 4er-Zimmer bekamen. Nun wollten wir erstmal essen. Unsere Magen knurrten schon. Hatten ja noch nichts gehabt ausser ein paar Bonbons. Nach dem Essen legte Amy sich schlafen. Hae? Wir sind doch hier, um uns die Stadt anzusehen. Wie kann man sich denn da schlafen legen? Egal, wir sind jedenfalls los.

Nicht weit vom Hotel war die Tashilunpo Monastery. Wir folgten ein paar Pilgern einen Berg rauf, wo der Gebetsgang (Kora) war. Dieser fuehrte einmal um das Kloster, 3 km. Nach einem Stueck ueberlegten wir uns, erst einmal auf den Berg mit der Fahne hinter dem Kloster hinauf zu laufen. Doch wo war der Weg? Dort oben sah es so aus. Also nahmen wir die Abkuerzung ueber die Felsen. Doch wir fanden keinen Weg. Macht nichts. Wir sind ja schon oefter auf Berge geklettert. Es war ganz schoen rutschig mit dem ganzen Geroell. Ob man hier ueberhaupt rauf durfte? Klar, irgendjemand hatte schliesslich auch die Fahnen dort hingehaengt. Nach 45 Minuten kamen wir oben an. Man, war das eine Aussicht! Traumhaft! Wir sassen eine Ewigkeit dort oben. Die Adler kreisten ueber uns, die Sonne schien und es war herrlich warm.

Um 17 Uhr rafften wir uns auf und machten uns an den Abstieg. Das war ganz schoen gefaehrlich. Total steil und rutschig. Doch wir managten das meisterhaft. Klar, wir als alte Berghasen. Unten angekommen gingen wir noch den Rest des Gebetsganges entlang.

Wir waren frueh zurueck im Hotel. Das war auch gut, denn wir hatten noch jede Menge Schlaf nachzuholen.

Lhasa - Shigatse

Um 5.30 Uhr mussten wir aufstehen. Schon wieder so frueh! Wir waren doch so muede. Heute ging die Tour zum Everest Base Camp los. Um 6 Uhr war unser Jeep da. Schnell die Rucksaecke verstaut und los gings. Der erste Abschnitt ging bis Shigatse, ca. 250 km von Lhasa. Gegen 8 Uhr wurde es langsam hell. Die Landschaft war genial. Riesige Berge ringsum und wir fuhren durch die Schlucht. Dann kamen wir an einem liegen gebliebenen Jeep vorbei. Unser Fahrer, Nobu, hielt an, um zu helfen. Schnell hatter er den Motor wieder in Gang. Weiter ging's. Die Sonne zwaengte sich langsam durch die Berge und es wurde herrlich warm. Nobu sang unentwegt tibetische Lieder. Gar nicht mal schlecht. Nur manchmal, wenn er sich stark konzentrieren musste, weil er zu schnell in eine Kurve gefahren war oder ihm ein Schaf vor's Auto lief und er es nur gerade noch so verhindern konnte es zu ueberfahren, hoerte er auf zu singen.

Wir fuhren den Friendship Highway entlang. Anfangs eine sehr gut geteerte Strasse, doch dann kamen vereinzelt Loecher. Es wurden immer mehr bis es irgendwann keine Strasse mehr war sondern nur noch eine Schotterpiste. Wir wurden ganz schoen hin und her geschmissen. Der arme Ruecken. Wir kamen zu einem riesen Tal. Ein Fluss mit vielen Auslaeufern schlaengelte sich hindurch. Vereinzelt gab es sogar Sandduenen, wie in der Wueste. Wunderschoen sah es aus. Nobu hielt am Strassenrand und kramte den Wagenheber raus. Wieso das denn? Es war doch kein Reifen kaputt. Er stellte die Lenkung ein. Sie hatte sich wohl durch die ganzen Schlagloecher verstellt. Es dauerte nicht lange und es konnte weiter gehen.

Um 12.30 Uhr kamen wir in Shigatse an. Nobu brachte uns zum Tenzin Hotel, wo wir ein 4er-Zimmer bekamen. Nun wollten wir erstmal essen. Unsere Magen knurrten schon. Hatten ja noch nichts gehabt ausser ein paar Bonbons. Nach dem Essen legte Amy sich schlafen. Hae? Wir sind doch hier, um uns die Stadt anzusehen. Wie kann man sich denn da schlafen legen? Egal, wir sind jedenfalls los.

Nicht weit vom Hotel war die Tashilunpo Monastery. Wir folgten ein paar Pilgern einen Berg rauf, wo der Gebetsgang (Kora) war. Dieser fuehrte einmal um das Kloster, 3 km. Nach einem Stueck ueberlegten wir uns, erst einmal auf den Berg mit der Fahne hinter dem Kloster hinauf zu laufen. Doch wo war der Weg? Dort oben sah es so aus. Also nahmen wir die Abkuerzung ueber die Felsen. Doch wir fanden keinen Weg. Macht nichts. Wir sind ja schon oefter auf Berge geklettert. Es war ganz schoen rutschig mit dem ganzen Geroell. Ob man hier ueberhaupt rauf durfte? Klar, irgendjemand hatte schliesslich auch die Fahnen dort hingehaengt. Nach 45 Minuten kamen wir oben an. Man, war das eine Aussicht! Traumhaft! Wir sassen eine Ewigkeit dort oben. Die Adler kreisten ueber uns, die Sonne schien und es war herrlich warm.

Um 17 Uhr rafften wir uns auf und machten uns an den Abstieg. Das war ganz schoen gefaehrlich. Total steil und rutschig. Doch wir managten das meisterhaft. Klar, wir als alte Berghasen. Unten angekommen gingen wir noch den Rest des Gebetsganges entlang.

Wir waren frueh zurueck im Hotel. Das war auch gut, denn wir hatten noch jede Menge Schlaf nachzuholen.

Lhasa - Shigatse

Um 5.30 Uhr mussten wir aufstehen. Schon wieder so frueh! Wir waren doch so muede. Heute ging die Tour zum Everest Base Camp los. Um 6 Uhr war unser Jeep da. Schnell die Rucksaecke verstaut und los gings. Der erste Abschnitt ging bis Shigatse, ca. 250 km von Lhasa. Gegen 8 Uhr wurde es langsam hell. Die Landschaft war genial. Riesige Berge ringsum und wir fuhren durch die Schlucht. Dann kamen wir an einem liegen gebliebenen Jeep vorbei. Unser Fahrer, Nobu, hielt an, um zu helfen. Schnell hatter er den Motor wieder in Gang. Weiter ging's. Die Sonne zwaengte sich langsam durch die Berge und es wurde herrlich warm. Nobu sang unentwegt tibetische Lieder. Gar nicht mal schlecht. Nur manchmal, wenn er sich stark konzentrieren musste, weil er zu schnell in eine Kurve gefahren war oder ihm ein Schaf vor's Auto lief und er es nur gerade noch so verhindern konnte es zu ueberfahren, hoerte er auf zu singen.

Wir fuhren den Friendship Highway entlang. Anfangs eine sehr gut geteerte Strasse, doch dann kamen vereinzelt Loecher. Es wurden immer mehr bis es irgendwann keine Strasse mehr war sondern nur noch eine Schotterpiste. Wir wurden ganz schoen hin und her geschmissen. Der arme Ruecken. Wir kamen zu einem riesen Tal. Ein Fluss mit vielen Auslaeufern schlaengelte sich hindurch. Vereinzelt gab es sogar Sandduenen, wie in der Wueste. Wunderschoen sah es aus. Nobu hielt am Strassenrand und kramte den Wagenheber raus. Wieso das denn? Es war doch kein Reifen kaputt. Er stellte die Lenkung ein. Sie hatte sich wohl durch die ganzen Schlagloecher verstellt. Es dauerte nicht lange und es konnte weiter gehen.

Um 12.30 Uhr kamen wir in Shigatse an. Nobu brachte uns zum Tenzin Hotel, wo wir ein 4er-Zimmer bekamen. Nun wollten wir erstmal essen. Unsere Magen knurrten schon. Hatten ja noch nichts gehabt ausser ein paar Bonbons. Nach dem Essen legte Amy sich schlafen. Hae? Wir sind doch hier, um uns die Stadt anzusehen. Wie kann man sich denn da schlafen legen? Egal, wir sind jedenfalls los.

Nicht weit vom Hotel war die Tashilunpo Monastery. Wir folgten ein paar Pilgern einen Berg rauf, wo der Gebetsgang (Kora) war. Dieser fuehrte einmal um das Kloster, 3 km. Nach einem Stueck ueberlegten wir uns, erst einmal auf den Berg mit der Fahne hinter dem Kloster hinauf zu laufen. Doch wo war der Weg? Dort oben sah es so aus. Also nahmen wir die Abkuerzung ueber die Felsen. Doch wir fanden keinen Weg. Macht nichts. Wir sind ja schon oefter auf Berge geklettert. Es war ganz schoen rutschig mit dem ganzen Geroell. Ob man hier ueberhaupt rauf durfte? Klar, irgendjemand hatte schliesslich auch die Fahnen dort hingehaengt. Nach 45 Minuten kamen wir oben an. Man, war das eine Aussicht! Traumhaft! Wir sassen eine Ewigkeit dort oben. Die Adler kreisten ueber uns, die Sonne schien und es war herrlich warm.

Um 17 Uhr rafften wir uns auf und machten uns an den Abstieg. Das war ganz schoen gefaehrlich. Total steil und rutschig. Doch wir managten das meisterhaft. Klar, wir als alte Berghasen. Unten angekommen gingen wir noch den Rest des Gebetsganges entlang.

Wir waren frueh zurueck im Hotel. Das war auch gut, denn wir hatten noch jede Menge Schlaf nachzuholen.

Lhasa - Shigatse

Um 5.30 Uhr mussten wir aufstehen. Schon wieder so frueh! Wir waren doch so muede. Heute ging die Tour zum Everest Base Camp los. Um 6 Uhr war unser Jeep da. Schnell die Rucksaecke verstaut und los gings. Der erste Abschnitt ging bis Shigatse, ca. 250 km von Lhasa. Gegen 8 Uhr wurde es langsam hell. Die Landschaft war genial. Riesige Berge ringsum und wir fuhren durch die Schlucht. Dann kamen wir an einem liegen gebliebenen Jeep vorbei. Unser Fahrer, Nobu, hielt an, um zu helfen. Schnell hatter er den Motor wieder in Gang. Weiter ging's. Die Sonne zwaengte sich langsam durch die Berge und es wurde herrlich warm. Nobu sang unentwegt tibetische Lieder. Gar nicht mal schlecht. Nur manchmal, wenn er sich stark konzentrieren musste, weil er zu schnell in eine Kurve gefahren war oder ihm ein Schaf vor's Auto lief und er es nur gerade noch so verhindern konnte es zu ueberfahren, hoerte er auf zu singen.

Wir fuhren den Friendship Highway entlang. Anfangs eine sehr gut geteerte Strasse, doch dann kamen vereinzelt Loecher. Es wurden immer mehr bis es irgendwann keine Strasse mehr war sondern nur noch eine Schotterpiste. Wir wurden ganz schoen hin und her geschmissen. Der arme Ruecken. Wir kamen zu einem riesen Tal. Ein Fluss mit vielen Auslaeufern schlaengelte sich hindurch. Vereinzelt gab es sogar Sandduenen, wie in der Wueste. Wunderschoen sah es aus. Nobu hielt am Strassenrand und kramte den Wagenheber raus. Wieso das denn? Es war doch kein Reifen kaputt. Er stellte die Lenkung ein. Sie hatte sich wohl durch die ganzen Schlagloecher verstellt. Es dauerte nicht lange und es konnte weiter gehen.

Um 12.30 Uhr kamen wir in Shigatse an. Nobu brachte uns zum Tenzin Hotel, wo wir ein 4er-Zimmer bekamen. Nun wollten wir erstmal essen. Unsere Magen knurrten schon. Hatten ja noch nichts gehabt ausser ein paar Bonbons. Nach dem Essen legte Amy sich schlafen. Hae? Wir sind doch hier, um uns die Stadt anzusehen. Wie kann man sich denn da schlafen legen? Egal, wir sind jedenfalls los.

Nicht weit vom Hotel war die Tashilunpo Monastery. Wir folgten ein paar Pilgern einen Berg rauf, wo der Gebetsgang (Kora) war. Dieser fuehrte einmal um das Kloster, 3 km. Nach einem Stueck ueberlegten wir uns, erst einmal auf den Berg mit der Fahne hinter dem Kloster hinauf zu laufen. Doch wo war der Weg? Dort oben sah es so aus. Also nahmen wir die Abkuerzung ueber die Felsen. Doch wir fanden keinen Weg. Macht nichts. Wir sind ja schon oefter auf Berge geklettert. Es war ganz schoen rutschig mit dem ganzen Geroell. Ob man hier ueberhaupt rauf durfte? Klar, irgendjemand hatte schliesslich auch die Fahnen dort hingehaengt. Nach 45 Minuten kamen wir oben an. Man, war das eine Aussicht! Traumhaft! Wir sassen eine Ewigkeit dort oben. Die Adler kreisten ueber uns, die Sonne schien und es war herrlich warm.

Um 17 Uhr rafften wir uns auf und machten uns an den Abstieg. Das war ganz schoen gefaehrlich. Total steil und rutschig. Doch wir managten das meisterhaft. Klar, wir als alte Berghasen. Unten angekommen gingen wir noch den Rest des Gebetsganges entlang.

Wir waren frueh zurueck im Hotel. Das war auch gut, denn wir hatten noch jede Menge Schlaf nachzuholen.

Donnerstag, Dezember 11, 2003

Lhasa

Ganden Monastery, zweiter Versuch! Der Wecker klingelte um 5.45 Uhr. Kein Rumoren mehr im Magen, aber heute waren wir beide noch mueder! Wir rafften uns dennoch auf und verliessen um 6.10 Uhr das Hotel. 10 Minuten spaeter waren wir im Bus mit lauter tibetischen Pilgern. Zwei Kinder mussten gar den Platz fuer uns hinterlassen. Es war natuerlich noch dunkel und so konnten wir von der Landschaft nichts sehen. Wir waren nur froh, dass die Fenster zu blieben. Auch wenn viel geraucht wurde. Es war aber soo kalt. Kein Wunder, selbst die Fensterscheiben froren von innen zu. Irgendwie erinnert mich das an meinen Kaefer.

Gegen 8.10 Uhr erreichten wir Ganden. Es war noch immer nicht richtig hell und der Mond strahlte hell ueber die Haeuser. Wir waren auf 4.500m. Wie wir die Hoehe wohl wegstecken wuerden? Wir folgten den Pilgern. Erst einmal ein Stueck ueber einen Berg. Auch hier vorbei an Menschen, die uns bunte Tuecher verkaufen wollen. Die bunten Tuecher sind hier etwas Heiliges und fast jeder bindet mindestens eines an einen Busch, Baum oder Strauch. Das sieht total klasse aus, wenn ganz viele bunte Tuecher auf einem Haufen haengen. Auch die Landschaft ist grandios. Ueberall nur Berge und im Tal ein Fluss, der wie ein Delta aussieht. Man hat von hier oben den Eindruck, dass die ganzen Flusslaeufe zusammen zu einem riesengrossen See werden, wenn es einmal heftig regnet. Immer wieder mussten wir stehen bleiben, um Fotos zu schiessen. Wir liefen einmal um den Berg und schauten uns anschliessend das Dorf mit dem Kloster an. Wir sahen die Sonne aufgehen und so langsam wurde es etwas warm. Wir liefen ein zweites Mal um den Berg und jetzt sah alles noch viel schoener aus. Beide haetten wir Stunden einfach nur da sitzen koennen und die Landschaft geniessen.

Um 13 Uhr gings in den Bus. Mein Stoffkaenguruh-Anhaenger aus dem Outdoor-Laden erregte die Aufmerksamkeit der Tibeter. Ich loeste ihn von meiner Jacke und gab ihn einem Maedchen. Daraufhin machte das Kaenguruh seine Runde fast durch den ganzen Bus. So etwas hatten sie wohl noch nicht gesehen. Ueberhaupt, jetzt, wo es hell war, interessierten sie sich ploetzlich fuer uns. Wir wurden staendig angeschaut und wir konnten ihnen nur mit einem Laecheln antworten.

Gegen 16 Uhr erreichten wir wieder Lhasa. Da wir noch nichts gegessen hatten, ging es jetzt erst einmal ins Tashi-Restaurant. Dann liehen wir uns im Outdoor-Laden zwei Daunenschlafsaecke fuer unsere Tour zum Everest Base Camp und kauften uns eine Sauerstoffflasche. Wer weiss, vielleicht brauchen wir die da oben wirklich!?

Zurueck im Hotel packten wir unsere Rucksaecke und bereiteten alles fuer die morgige Tour vor. Wir waren beide schon ganz gespannt!

Mittwoch, Dezember 10, 2003

Lhasa

Der erste Wecker klingelte um 5.35 Uhr, der 2. klingelte garnicht. Nicole hatte sich wieder mit ihrem Handy und der Zeitverschiebung nach Deutschland vertan. Aber zum Glueck war sie schon wach. Wir wollten doch heute zur Ganden Monastery und der einzige Bus dorthin fuhr um 6.30 Uhr. Ich war schon auf dem Sprung fuer aufzustehen, doch da sprintete Nicole zur Toilette. Das hoerte sich nicht gut an. Durchfall. Da bleiben wir wohl lieber im Hotel. Also weiter schlafen. Wir machten uns einen relaxten Tag im Hotel und Nicole konnte sich mal so richtig aussch...

Werden morgen einen 2. Anlauf wagen.

Dienstag, Dezember 09, 2003

Lhasa

Nach dem Fruehstueck (zwei weich gekochte Eier, tibetisches Brot und sehr suesse tibetische Marmelade) setzte ich mich an den Computer, um Fotos zu bearbeiten. Ramona widmete sich derweil den ersten Weihnachtskarten.

Um 13.15 Uhr trafen wir uns mit einem Tibeter, der uns die Tour zum Everest Base Camp organisiert. Wir bekamen Butter-Tee zu trinken ... uaah, wir nippten immer nur dran, aber er schuettete immer wieder nach. Dabei schmeckt uns das doch gar nicht. Jedenfalls geht die siebentaegige Tour am Freitag um 6 Uhr morgens los.

Auf dem Weg zurueck zum Hotel kauften wir uns eine gelbe, runde Frucht, von der Paul so geschwaermt hatte. Sie war gross wie eine Wassermelone und wir wussten gar nicht, wie man sie isst. Da musste unser nepalesischer Koch im Hotel her ... ach so, das ist eine Pampelmuse. Aber viel besser als bei uns - gar nicht bitter und richtig suess!

Am Abend trafen wir uns zum Abendessen mit Nicole, einer Hollaenderin. Sie ist bereits seit einigen Wochen in Tibet und Al hatte den Kontakt zwischen uns hergestellt. Wir verstanden uns auf Anhieb und lachten viel. Auch weil in einer anderen Ecke des Restaurants einige Frauen ausgelassen den "Frauentag" feierten. Sie lachten, tanzten und sangen die ganze Zeit. Wir durften auch den tibetischen Alkohol "Chang" probieren. Er riecht und schmeckt wie eine Mischung aus Viez und Federweisser. Eigentlich richtig gut. Erst spaeter erfuhr ich, dass wir da Bier getrunken hatten. Ich und Bier? Sollte ich etwa doch noch auf den Geschmack kommen?

Montag, Dezember 08, 2003

Lhasa

Um 9 Uhr haben wir uns mit Amy und Andrew zum Fruehstueck im Hotel-Restaurant getroffen. Es gab Tibetisches Brot mit gekochtem Ei. Wir besprachen den Everest Base Camp Trip, den wir gern zusammen machen wollen. Es war alles total einfach. Wir 4 hatten die gleichen Vorstellungen. Super. Lianne, die Hollaenderin aus dem Snowland Hotel hatte auch endlich auf unsere Nachricht geantwortet. Wir sollten sie um 12 Uhr im Cafe gegenueber ihrem Hotel treffen. Das taten wir also.

Es stellte sich heraus, dass sie schon 2 andere fuer die Tour gefunden hatte. Aber so schlimm war das ja nicht. Wir waren ja sowieso schon zu viert und so wird es eh nicht so teuer fuer uns. Sie gab uns noch ein paar Tipps, was wir uns noch ansehen sollten. Sie reist schon seit 2 Monaten hier rum. Ausserdem erfuhren wir nun, bei wem sie die Tour gebucht hatte. Sie war naemlich 2 Tage laenger als die, die uns angeboten wurde und dazu noch guenstiger. Lianne sagte, sie wuerde sich um 1 Uhr mit dem Typ treffen und wir koennten gerne mitkommen. Oh, das ist aber unpassend fuer Nicole und mich. Um 1 Uhr waren wir doch mit Paul von der Blindenschule verabredet. Aber alles kein Problem. Wir besprachen schnell mit Amy und Andrew, was wir gern machen wollten und sie gingen dann alleine mit und erfragten alles.

Nicole und ich machten uns auf zur Schule. Auf dem Weg kauften wir noch schnell etwas Obst als Geschenk fuer die Kinder. Da glaubte der Obstverkaeufer doch glatt, uns uebers Ohr hauen zu koennen. 150 Yuan wollte er fuer nichtmal einen Kilo Mandarinen, ein Pfund Trauben und einer Art Melone. Das waeren ueber 15 Euro!!! Der traeumt ja wohl! Wir gaben ihm letztendlich 50 Yuan, was immer noch zu teuer war, aber wir hatten es ja eilig.

Die Blindenschule fanden wir sehr schnell. Paul hatte uns schon erwartet. Wir unterhielten uns noch etwas bei einer Tasse Tee und dann zeigte er uns die Schule und die Schueler. 32 Kinder zwischen 3 und 16 Jahren leben hier. Sie liefen wie wild umher und tobten und spielten. Sie sprachen alle ziemlich gut Englisch und begruessten uns wild. Wenn man sie fragte, wie es ihnen geht, riefen sie: Ich bin gluecklich! Viele Kinder hatten entstellte Augen oder konnten sie gar nicht oeffnen. Die Blindenrate in Tibet ist verglichen zu anderen Regionen in der Welt sehr hoch. Von 2,5 Millionen Einwohnern sind 30.000 offiziell erblindet. Dies liegt am Klima und der mangelnden Hygiene. Zu hohe UV-Strahlen, Wind und Staub, dazu noch der starke Russ vom Verbrennen der Kohle und Yakdung (tibetische Kuh) in den Huetten sowie Mangel an Vitamin A.

Paul wollte mit den Kindern einen Ausflug zum Potala Palast machen, um dort einige Fotos zu knipsen, die er dann zu Weihnachtskarten machen wollte. Klasse, da wollten wir auch hin, also gingen wir mit. Er nahm die kleinen in den Jeep und die grossen gingen zu Fuss. Nicole und ich mitten drin. Rundherum klickten die Blindenstoecke. Beeindruckend, wie sie die Bordsteine und andere Hindernisse bewaeltigten, sogar das Ueberqueren der Strasse war kein Problem. Sie unterhielten sich angeregt und einige sangen tibetische Lieder. Es war wunderschoen, das alles erleben zu duerfen. Am Potala trafen wir Paul mit den Kleinen wieder. Nun sollten sie sich alle in einer Reihe aufstellen. Das war das kleinste Problem. Viel schlimmer waren die ganzen Neugierigen, die sich um uns draengelten. Es war viel mehr Arbeit, sie zu bewegen, Platz zu machen als die Kinder aufzustellen. Nach dem Foto-Shooting hiess es Abschied nehmen. Dies werden ein paar unvergessliche Stunden in unserem Leben sein!

Wir wollten den Potala besichtigen und gingen zum Eingang. Der Palast war riesig. 1000 Raeume sollte er umfassen. 25 davon sind fuer die Oeffentlichkeit zugaenglich. Doch am Eingang sagte man uns, er sei geschlossen. Warum das denn? Aber so viel Englisch sprachen sie dann doch nicht. Und nun? Zum Sommer Palast. Wie kommen wir dahin ohne Reisebuch? In einem Hotel nach dem Weg fragen. Man sprach zwar minimal Englisch, doch vom Sommer Palast hatten sie noch nie etwas gehoert. Seltsam, oder vielleicht kannten sie ihn nur unter einem anderen Namen? Na gut, dann gehen wir eben ins Tashi Restaurant und essen Kaese- und Schokokuchen. Vielleicht klappt es danach ja besser mit den Besichtigungen.

Wir gingen zu einem kleinen Tempel, versteckt hinter den Haeusern in einer kleinen Gasse. Paul hatte uns davon erzaehlt. Hier lagen und sassen ueberall Bettler. Das war mitunter doch sehr unangenehm. Geld wollten wir nicht geben und Essen hatten wir nichts dabei. Ausserdem, wenn man anfaengt einem was zu geben, kommen immer mehr. Wir gingen bis zum Eingang und blieben davor stehen. Dort sassen so viele, um zu beten. In der Mitte ein paar Moenche, die ein Gebet ueber Lautsprecher sprachen. Wir wuerden ja gerne rein gehen, aber trauten uns nicht so recht. Wollten ja nicht stoeren. Die Leute schienen sich alle ueber uns zu freuen und begruessten uns mit "Tashi delek", was soviel heisst wie: Hallo wie geht's? Eine aeltere Frau, die neben dem Eingang sass, deutete uns die Muetze abzunehmen und reinzugehen. Sollten wir wirklich? Da kam schon ein kleiner Junge und zog uns mit. Einmal um den Gebetsgang durch den Tempel. Es war kaum noch Platz zu laufen, so viele Leute sassen hier. Ueberall brannten Kerzen und es war gemuetlich warm. An den Waenden standen Buddhas, vor denen die Betenden Geld legten. Der Junge drehte sich immer wieder um, um zu sehen, ob wir noch da waren. Wie suess. Am Ausgang liess er uns dann wieder allein. Gesprochen hatte er kein Wort.

Wir gingen zum Barkhor Square. Hier liefen wieder Hunderte von Pilgerern ihre Runden. Heute war eine Art Muttertag, oder Valentin. Alle Maenner machten ihren Frauen Geschenke und gingen mit ihnen beten. Ob wir nun auch mit in den Jokhang Tempel koennen? Wir versuchten es und stellten uns einfach in die Reihe. Schon waren wir drin. Ueberall standen Beamte, um die Manschenmassen weiter zu schieben. An den Waenden standen grosse bunte Buddhas. Die Hauptkathedrale war leider geschlossen und so liessen wir uns von dem Strom durch den Gebetsgang mitreissen. Rund um die Kathedrale. Was fuer ein Erlebnis.

Auf dem Weg zurueck zum Hotel trafen wir Amy und Andrew. Sie wollten essen gehen, so gingen wir mit. Wir mussten ja noch besprechen wie das Treffen mit dem Tourheini gelaufen war.

Sonntag, Dezember 07, 2003

Lhasa

Wir scheinen den Schlaf noetig gehabt zu haben. Erst um 13 Uhr standen wir auf. Zum Fruehstueck gab's heute wieder Kartoffeln. Der Jokhang Tempel war heute fuer uns nicht zugaenglich, also spazierten wir zum Tromsikhang Markt. Eigentlich ist das ganze Viertel ein einziger Markt. Hier kann man von Obst, Butter, Brot, Kartoffeln, Gemuese, Klamotten, Kletterseile, Naegel, Sicherheitsnadeln, ... einfach alles kaufen. Und natuerlich alles vom Yak. Fleisch, Milch, Tee, Zelte, Felle, ... Der Tromsikhang Markt ist wie ein Kaufhaus auf zwei Etagen. Im Erdgeschoss gibt es fast nur Butter. Yak Butter. Sie sieht wie Kaese aus, riecht auch so. Wir probierten ... es ist Butter. Das ganze Erdgeschoss riecht danach. Sehr gewoehnungsbeduerftig. Im oberen Geschoss findet man auch Schuhe, Klamotten, Lebensmittel, Drogerie, Elektrogeraete, Schreibwaren, Spielzeug ... ein Kaufhaus eben. Und doch ganz anders. Die meisten Verkaeufer/innen sitzen total eingeengt und gequetscht auf einem Hocker oder Stuhl hinter bzw. vor den Sachen, die sie verkaufen. Sie koennen sich kaum bewegen und man fragt sich, wie sie ueberhaupt dort hingekommen sind.

Auf dem Weg zum Nonnenkloster liefen wir nur durch irgendwelche Gassen und Nebenstrassen. Genial - hier sahen wir, wie die Leute wirklich leben. Aber am schoensten war es mit den Kindern. Dreckige Klamotten, dreckige Finger, Schnuddelnasen ... und dennoch total suess! Sie freuten sich wahnsinnig, wenn sie uns ein 'hallo' auf Englisch zurufen konnten. Wir fingen an, sie zu fotografieren und das brachte sie ganz aus dem Haeuschen. Immer und immer wieder noch mehr Fotos, in allen Posen, alleine oder mit anderen. Auch aeltere Frauen wollten unbedingt mit aufs Foto. Als wir ihnen die Fotos dann auch noch zeigten, wurden wir fast umgeworfen. Jeder wollte sich zuerst im Display sehen. Wie sie lachten, als sie sich auf dem Foto sahen! Sie waren begeistert und gluecklich! Sie rissen uns sogar die Kamera aus der Hand, wollten selbst fotografieren. Wir brachten es nicht uebers Herz ... wir ueberliessen ihnen die Kamera.

An einer anderen Ecke spielten wir mit den Kindern Fussball. Ihre Augen leuchteten, wenn sie uns den Ball zuspielen konnten. Sie lachten so viel, wenn wir uns nach einem Kopfball den Kopf halten mussten. Es machte riesigen Spass und es war schoen zu sehen, wie einfach man Kinder gluecklich machen kann.

Das Nonnenkloster ist nicht das, was man sich darunter vorstellt. Was wir sahen waren ein paar Haeuser in einem Quadrat angeordnet, in denen die Nonnen leben. Ein absolut friedlicher Ort. Ein paar Nonnen wuschen die Waesche am Brunnen, ansonsten bekamen wir nur ein paar zu sehen, die von einem Haus ins naechste gingen. Erstaunlich war jedoch, dass alle einen sehr jungen Eindruck machten.

Zu Abend assen wir im bekannten Tashi-Restaurant. Hier lernten wir Paul kennen, den Lebensgefaehrten der inzwischen weltweit bekannten blinden Deutschen Sabriye Tenberken, die hier in Lhasa eine Blindenschule eroeffnet hat (www.braillewithoutborders.org). Paul hatte soviel zu erzaehlen, dass wir uns fuer morgen in der Blindenschule verabredet haben.