Freitag, Juli 02, 2004

Ramona: Frankfurt / Nicole: Guatemala City - Quetzaltenango

Ramona: Frankfurt

Wir landeten mit leichter Verspaetung. An der Passkontrolle hatte ich noch leichte Sprachschwierigkeiten. Ich redete in Englisch zu dem Beamten. Der lachte nur. Dann ging es zum Gepaeckband. Als es endlich anging, kamen saemtliche Taschen raus, nur nicht meine. Es dauerte ewig, und dann hielt das Band einfach an. Es standen noch 5 andere Herren ohne Gepaeck da. Also ab zum Luggageclaim. Das Haeschen war ganz ueberrascht. Oh, da muss ich mal anrufen. Tut mir leid, es ist nichts als zurueck geblieben gemeldet. Na, da muss es ja hier irgendwo sein, oder?! Das Haeschen nahm den Hoerer wieder in die Hand. Es geht jemand nachsehen, ob noch was im Gepaeckraum des Flugzeugs ist. Kontrolliert man so was nicht direkt? Es dauerte eine ganze Zeit. Dann wurde uns gesagt, es kaemen gleich noch ein paar Taschen. Endlich ging wieder das Laufband an. Plup, plup. Das wars. Nur 2 Taschen? Und was ist mit meinem Rucksack? Wieder hiess es warten. So ist schon eine ganze Stunde vergangen. Es kommt gleich noch mehr. Mein Rucksack kam als allerletztes auf das Band gerollt. Na, wenigstens war er mit dabei.

Ich ging zum Ausgang und da stand Sven, um mich abzuholen. Wir fuhren nach Merzig. Es war schon ein total komisches Gefuehl, ploetzlich wieder in Deutschland zu sein. Natuerlich gab es super viel zu erzaehlen, aber irgendwie rauschte alles an mir vorbei. Es war wie in einem Film. Wie lang das wohl anhaelt?

Am Abend ging es noch auf einen Geburtstag. Gleich wieder rein ins Vergnuegen. In der Nacht hab ich zu meinem Erstaunen richtig gut geschlafen. Nichts, von wegen Jetlag.

Nicole: Guatemala City - Quetzaltenango

Puenktlich um 6 Uhr erreichten wir die Hauptstadt. Ich machte mich gleich auf ins Taxi zur naechsten Bushaltestelle. Eigentlich bin ich davon ausgegangen, noch 2 Stunden auf den Anschlussbus warten zu muessen, aber ich hatte Glueck. Ich hatte mich gerade gesetzt, da ging es auch schon los. Ziel: Quetzaltenango. Von hier moechte ich morgen meine letzte grosse Herausforderung auf dieser Reise starten: die Besteigung des hoechsten Berges Mittelamerikas! Vulkan Tajumulca, 4.220m.

3,5 Stunden spaeter war ich in Quetzaltenango, die von allen nur in der Mayasprache Xela (sprich: Shey-la) genannt wird. Da das Taxi in Guatemala City bereits so teuer war und die Sonne schien, lief ich die gut 2,5km bis zum Hotel zu Fuss. Ich wollte wieder in ein Dorm, da man so schneller Leute kennen lernt. Konnte ja nicht ahnen, wie gross das Dorm ist. Mit 18 anderen Leuten schlafe ich heute nacht in einem Zimmer.

Ich verbrachte den Rest des Tages faulenzend, da ich doch ziemlich geraedert war von den langen Busfahrten.

Um 18 Uhr war dann das Treffen fuer die morgige Besteigung des Vulkans. Insgesamt 16 Jungs und Maedels wollen morgen den Berg erklimmen. Ob das mal gut geht?  Ich mag es ja eigentlich nicht in so einer grossen Gruppe. Aber erst einmal abwarten und Tee trinken. Wir bekamen ein paar Informationen, sowie Schlafsack, Isomatte und warme Klamotten.  
 
Ich habe gleich Kat, eine Kanadierin, kennen gelernt, die genau wie ich schon ganz heiss auf den Tajumulco war. Da es morgen um 4.45 Uhr losgeht, war heute frueh Bettruhe angesagt.

Donnerstag, Juli 01, 2004

Nicole: Flores - Guatemala City / Ramona: Miami – Frankfurt

Nicole: Flores - Guatemala City

Heute konnte ich mal wieder lange schlafen. In den letzten Tagen sind wir ja immer zu den unmoeglichsten Zeiten aufgestanden. Aber ich war schon um 7 Uhr wach. Das gibt es doch nicht! Dennoch blieb ich noch eine Weile liegen, ueberlegte, wie ich den heutigen Tag angehen sollte. Doch das erledigte sich schnell von alleine.

Tim, der Archaeologe, fragte, ob ich mit ihm kommen moechte - ins Biotop Cerro Cahui. Klar, warum nicht? Guana ist heute morgen frueh schon nach Tikal gefahren.
A propos Tikal: Wenn ihr euch wundert, warum Ramona und ich dort nicht auch gewesen sind - tja, wir waren vor 3 Jahren auf einem Tagesausflug von Belize schon mal dort gewesen!

Ich machte mich also mit Tim auf den Weg nach El Remate. Leider faehrt der Bus erst um 11 Uhr, aber so lange wollten wir nicht warten. Wir schnappten uns den naechsten Bus in den Nachbarort und gingen den Rest zu Fuss. Bis wir aufgegabelt wurden von einem Bekannten von Tim. Er fuhr uns direkt zum Biotop.

Erst am Eingang ist es mir aufgefallen! Schon ist Ramona einen Tag weg und ich bin aufgeschmissen. Wo ist denn mein Mueckenspray? Das liegt natuerlich gut verpackt im Rucksack im Hotel. Na prima, das kann ja heiter werden!
Tim und ich waren zwar im Wald unterwegs, aber heute mal mit einem ganz anderen Ziel. Es ging weniger um die Tiere, obwohl wir wieder viele sahen, als um eventuell vorhandenen Maya-Staetten. Tim schreibt an einem Buch und ist daran besonders interessiert. In der Tat fanden wir - ja, auch ich fand eine :) - auf dem 6km langen Rundweg ein paar Plaetze, die von Mayas gebaut wurden. Tim war ganz happy! Ich dagegen hatte mehr mit den Moskitos zu kaempfen, die mich einfach nicht in Ruhe zu lassen schienen. Alleine auf dem Ruecken wurde ich etwa 50x gestochen! Von Armen und Beinen mag ich gar nichts erzaehlen.

Zurueck in Flores trafen wir auch wieder auf Guana. Ein letztes gemeinsames Abendessen. Fuer mich gab's Steak mit Pfeffersosse - wer haette gedacht, so etwas in Guatemala zu finden?! Total lecker!

Um 22.15 Uhr stiegen Guana und ich dann in den Nachtbus nach Guatemala City ein. Zu unserer Ueberraschung hatten wir wirklich viel Platz fuer die Beine und sogar eine Toilette im Bus. An Schlaf war aber fuer mich kaum zu denken.

Ramona: Miami – Frankfurt

Kurz nach 4 Uhr war ich schon wieder wach. Das Flughafentreiben hatte schon heftig eingesetzt. Um 5.30 Uhr machte die Gepaeckaufbewahrung auf und so gab ich meine Taschen ab. Wollte ein bisschen in die Stadt fahren und einen kleinen Einkaufsbummel machen. In den USA gibt es die Klamotten ja zu Spottpreisen. Das muss man ausnutzen. Ich fuhr mit dem Bus zur Dolphin Mall, die groesste in Miami mit 240 Geschaeften. Natuerlich war ich viel zu frueh an. Die Mall machte erst um 10 Uhr auf, aber ich wollte einfach nur raus aus dem Flughafengebaeude. So setzte ich mich auf eine Bank und las gemuetlich in meinem Buch.

Um 10 Uhr gingen die Tueren der Mall auf und ich startete meinen Marathonlauf durch die vielen Geschaefte. Wie gut, dass ich nur 4 Stunden Zeit hatte bevor ich zurueck zum Flughafen musste, sonst haette ich mir einen Container leihen muessen, um die ganzen Sachen nach Deutschland zu transportieren.

Um 17.30 Uhr sollte Abflug sein. Natuerlich hatten wir Verspaetung. Waehrend des Flugs kamen wir in ein Unwetter. Da kam auch schon die Durchsage. Wegen der schlechten Wetterverhaeltnissen verzoegert sich die Landung um ein paar Minuten. Na, wenn’s nicht ein paar Stunden wird! Und dann ging es los. Wir fingen an zu kreisen. 3 mal, 4 mal, 5 mal. Wenn das so weiter geht, schaffen wir den Anschlussflug nie. Dann endlich ging es wieder gerade aus. Leider nur fuer ein kurzes Stueck. Und schon fing das Kreisen wieder an. 20.50 Uhr, das Boarden fuer den Flug nach Frankfurt fing an. Wir kreisen immer noch auf ich weiss nicht wieviel Tausend Meter Hoehe. 21 Uhr, langsam begeben wir uns auf den Landeanflug. 21.10 Uhr, geschafft. Jetzt aber die Beine in die Hand. Der Flug nach Frankfurt hebt in 15 Minuten ab. In der Halle wurden wir abgefangen. Frankfurt? Ja. Gleich hier. Es wurde auf eine ewig lange Warteschlange gewiesen. Puh! Sie fingen gerade erst an mit dem Bboarden. Wie gut, dass die USA immer so viele Verspaetungen hat. Auf geht’s nach Frankfurt.

Mittwoch, Juni 30, 2004

Ramona: Rio Dulce - Miami / Nicole: Rio Dulce - Flores

Ramona: Rio Dulce - Miami

Ein letztes gemeinsames Fruehstueck. War ja schon ein komisches Gefuehl. Jetzt ist schon wieder alles vorbei. Man, ging das Jahr schnell rum. Gestern war uns gesagt worden, dass die Busse nach Guatemala City und Flores stuendlich abfahren. So liessen wir uns zu um 9 Uhr zur Stadt bringen. Doch als wir die Tickets kaufen wollten, hiess es, der naechste Bus nach Guatemala City waere erst um 10.30 Uhr. Auch das noch! Zum Glueck sind es nur 5 Stunden Fahrt, da kommt es noch hin mit meinem (Ramona) Flug nach Miami. Wir setzten uns und tranken noch eine letzte Dose Cola. Die Zeit verging wie im Flug. Schon war es kurz vor 10 und Nicoles Bus nach Flores kam. Ein Blitzabschied und schon stand ich alleine da. Schnief. Das war schon seltsam. Nach so langer Zeit des zusammen reisens. Wir haben uns beide einen grossen Traum erfuellt. Wenn es auch manchmal nicht einfach war, aufgegeben haetten wir nie. Jetzt ist das Reisen vorbei, aber unsere Freundschaft noch lange nicht.

Mein Bus kam um 10.30 Uhr. Eine Viertelstunde gefahren, 30 Minuten gehalten. Eine weitere Viertelstunde gefahren und wieder 30 Minuten gehalten. Also, wenn das so weitergeht, verpasse ich meinen Flug doch noch. Es wurde unertraeglich heiss im Bus und die Einheimischen weigerten sich, die Fenster zu oeffnen, da ihnen der Zugwind zu stark war. Aaaah! Kurz nach 16 Uhr kamen ich in Guatemala City an. Mit dem Taxi ging es direkt weiter zum Flughafen. Der Taxifahrer fing natuerlich direkt ein Gespraech mit mir an. Natuerlich auf Spanisch. Ich schlug mich tapfer. Konnte mich tatsaechlich richtig gut mit ihm unterhalten. Nicole waere stolz auf mich gewesen.

Um 18.30 Uhr war Abflug. Auf Wiedersehen Guatemala. Bereits 2,5 Stunden spaeter war ich in Miami. Durch die Zeitverschiebung war es hier schon 23 Uhr. Es war schon alles geschlossen, so suchte ich mir einen Platz unter den Stuehlen zum Uebernachten.

Nicole: Rio Dulce - Flores

Ein komisches Gefuehl in den Bus zu steigen und Ramona zum Abschied zu winken. Dieses Mal ist es endgueltig - wir werden uns erst wieder in Deutschland wieder sehen. Wie soll ich mich fuehlen? Traurig, weil Ramona weg ist. Klar. Gespannt, weil ich alleine reisen werde. Auch klar. Aber vor allen Dingen auch stolz, da wir uns gemeinsam einen Traum erfuellen konnten und fast ein ganzes Jahr zusammen gereist sind. Und dazu auch noch Freunde geblieben sind! Das soll uns erst mal jemand nach machen!!

Die Fahrt nach Santa Elena verlief wesentlich schneller als ich erwartet hatte. Dort wurde ich von einem Minibus abgeholt und auf die kleine Insel Flores gebracht, die durch eine etwa 500m lange Bruecke mit dem Festland verbunden ist. Flores ist ein schoener Fleck, bekannt im ganzen Land, mir jedoch zu sehr auf Tourismus gemuenzt. Nach dem Einchecken in einem Dorm - seit Ewigkeiten mal wieder mit mehreren Leuten in einem Zimmer schlafen - machte ich mich auf Erkundungstour.

Abends ging ich mit zwei Amerikanern essen, Tim, ein Archaeologe und Guana, ein blutjunges amerikanisches Maedchen, das in La Ceiba/Honduras arbeitet und nur auf einen Abstecher hier nach Guatemala gekommen ist.

Dienstag, Juni 29, 2004

Rio Dulce

Bereits um 6.45 Uhr sassen wir im Boot von Hugo. Um die Seekuehe zu sehen, die hier im Fluss Dulce leben, sollte man sehr frueh an sein. Das Wetter schien gut zu sein, also standen unsere Chancen, die Manatees zu sehen, gar nicht so schlecht.

Vorbei an Mangrovensuempfen ging es in Richtung Biotop Chocón-Machacas, das zum Schutz der wunderschoenen Flusslandschaft und vor allem der Seekuehe dient. Hugo fuhr sehr langsam, damit das Motorgeraeusch die eventuell auftauchenden Saeugetiere nicht erschreckt. Ueber eine Stunde waren wir unterwegs, doch es sollte einfach nicht sein. Dabei wollte doch gerade Ramona die Manatees unbedingt sehen. Aber da, was ist das? Da schaut doch etwas aus dem Wasser ... ja, stimmt. Lass uns mal naeher ran fahren ... aber es war leider "nur" ein Wasserhund.

Im Biotop liefen wir einen Naturweg und waren erstaunt, wie gut sich Hugo hier auskannte. Er zeigte uns viele Sachen und wir sahen viele verschiedene Insekten, Spinnen und sogar ein Tier, das aussah wie ein Schwein, dessen Name wir aber vergessen haben. :) Nur die vielen Moskitos waren hier etwas stoerend.

Hugo fuhr uns anschliessend noch zu einem Hot Spot, wo wir baden gehen koennen. Wo das wohl sein wird? Der Fluss ist zwar recht warm, aber zum Baden ... naja! Irgendwann hielt Hugo einfach an. Wie? Und hier sollen wir jetzt schwimmen? Wir befanden uns am Flussufer und richtig einladend sah es allerdings nicht aus. Dennoch wagten wir es. Irgendetwas musste hier ja dran sein, denn die Einheimischen nennen diesen Platz hier "Agua Caliente" (heisses Wasser). Wir mussten sehr aufpassen, uns an den grossen Steinen nicht die Fuesse aufzuhauen, aber wir konnten den Dampf ueber dem Wasser schon sehen. Auch roch es hier nach Schwefel. Tatsaechlich, hier gibt es einzelne Stellen, die richtig warm sind. Hier laesst es sich aushalten. "Geht noch etwas weiter", rief Hugo uns zu. Doch Ramona schrie schon "autsch". Was war los? Das Wasser ist kochendheiss! So ein Quatsch. Ich wollte es ihr nicht glauben und tat falsch daran. In der Tat war das Wasser hier so heiss, dass man sich daran verbrennen konnte. Doch das Wasser war nicht staendig so temperiert, es waren immer nur solche Phasen. Wir setzten uns eine ganze Weile dort auf die Steine und genossen unsere Badewanne.
Hugo kam irgendwann auch dazu und zeigte uns, wie man hier eine natuerliche Maske aufsetzt. Er brach ein paar Steine aus dem Felsen und rieb diese aufeinander. Die sich bildende Masse schmierten wir uns dann ins Gesicht. Genau wie ein Gesichts-Peeling. Man spuerte sofort, wie die Haut sich spannte ... Nach einigen Minuten wuschen wir sie wieder ab und ... unsere Haut war viel weicher. Gleich probierten wir es nochmal aus.

Als dieser Ort von noch mehr Touristen aufgesucht wurde, war es fuer uns Zeit, abzuhauen. Doch halt, was ist das? Eine wunderschoene giftgruene Schlange schlaengelte sich ueber uns. Sie war wirklich bildhuebsch und ueber einen Meter lang. In dem Gruen der Baeume kaum zu erkennen, doch Hugo ...

Wir machten uns dann doch auf den Rueckweg. Auf dem Fluss ankerten wir nochmal etwa eine Stunde und warteten auf die Seekuehe. Doch sie wollten sich einfach nicht zeigen.

Zurueck im Hotel setzten wir uns gleich ins Restaurant und assen endlich mal etwas. Es sollte unser letztes gemeinsames Abendessen sein. Zumindest auf dieser Reise. Wir goennten uns zum Abschied noch einen Cocktail und verschwanden dann mit einem leichten Schwips im Bett.

Sonntag, Juni 27, 2004

Chicacnab - Coban

Um 5.30 Uhr war Abmarsch angesagt. Alejandro war sich nicht sicher, aber er glaubte, dass um 7 Uhr noch ein Bus von San Lucas nach Charcas faehrt. Dann muessten wir nicht 4 Stunden laufen ... Den Weg, den wir am Freitag in 2 Stunden gelaufen sind, sollten wir also zurueck in 1,5 Stunden laufen. Doch wir kamen erst um 5.50 Uhr los. Ob wir es schaffen?

Da es noch frueh am morgen war und es nicht viel geregnet hatte in der letzten Nacht, war es heute nicht so matschig und so kamen wir gut voran! In der Tat schafften wir den Marsch in 70 Minuten. Tatsaechlich stand dort auch schon der Vieh-Transporter. Klasse, dann hatten wir es also doch geschafft.

2 Stunden spaeter waren wir in Coban, wo wir uns auf eine heisse Dusche freuten. Doch im neuen Hotel - das alte war ausgebucht - sprach man zwar von heissem Wasser ... allerdings nicht in der Dusche. :(

Wir goennten uns nochmal ein gemuetliches Fruehstueck und faulenzten den Rest des Tages. Schliesslich steht morgen wieder ein Tag im Bus an!

Freitag, Juni 25, 2004

Coban - Chicacnab

Wir waren um 9.45 Uhr am Buero "Ecoquetzal". Da wir ja seit Suedkorea schon keine Schlafsaecke mehr bei uns haben, liehen wir uns hier eine Decke, die wir sicher in den naechsten beiden Naechten dringend brauchen werden. Dann hiess es warten. Unser Guide Alejandro war zwar bereits da, aber ...

Etwa eine Stunde spaeter waren wir unterwegs. Wir mussten zuerst mit dem Bus nach Charca fahren (ca. 15 Minuten), dann nochmal knapp 1,5 Stunden mit einer Art Viehtransporter. Nur wurde damit kein Vieh sondern Menschen transportiert.

Um 13.30 Uhr starteten wir unseren Hike von San Lucas nach Chicacnab. 2 - 3 Stunden sollte es dauern. Es fing schon gleich steil nach oben an. Doch nicht nur das - es war verdammt matschig und schon bald hatten wir Drecksklumpen an unseren Schuhen. Allerding hatte es keinen Sinn, diese abzuklopfen, da man gleich wieder neue dran haengen hatte. Obwohl es total schmierig und klebrig war, und wir aufpassen mussten, dass wir nicht in den Schlamm fallen, hatten wir viel Spass.

Tatsaechlich waren wir nach 2 Stunden Wandern schon auf 2.500m und somit in Chicacnab, wo Alejandro zu Hause ist. Schon gleich wurden wir stuermisch von seinen 3 Jungs begruesst (der juengste laeuft noch nicht, sonst waere er sicher auch dabei gewesen). Alejandro fuehrte uns in sein Haus, ein Holzhaus. Der Boden war die Erde. Ramona und ich bekamen ein separates Zimmer mit zwei Betten. Uns war schnell klar, dass es hier kalte Naechte geben wird.
In Chicacnab, ein kleines Dorf mit etwa 100 Einwohnern, gibt es eine Kirche, in der sonntags 4 Stunden lang gebetet wird, und einen Sportplatz, der so buckelig und hubbelig war, dass unsere Kinder dort mit groesster Sicherheit keinen Fussball spielen wuerden. Alejandro jedoch war ganz stolz als er davon sprach.

Wir bekamen zu Mittag Ei mit Bohnen und natuerlich Tortillas, die Angelina am offenen Feuer mitten in der Kueche fuer uns machte. Zu trinken gab es Kaffee. Und sogar ich (Nicole) hab den Kaffee getrunken. Denn der ist richtig lecker - riecht wie Kaffee aber schmeckt wie Tee. Mmmmh!

Die Kinder in ihren zerrissenen Klamotten und Schnuddelnasen erinnerten uns sehr an die Kinder in Lhasa. Sie gingen um 17 Uhr zum Fussball spielen und wir halfen Angelina beim Abwasch - draussen in der Eiseskaelte mit eiskaltem Wasser. Als Spuelmittel benutzt sie Waschmittel. Wir froren uns in unseren Fleece-Jacken fast den A.... ab, doch Angelina stand neben uns im Top. Brrrrr!

Zurueck in der warmen Kueche sassen wir noch gemuetlich ums Feuer. Da es keine Elektrizitaet hier gibt, dienten die Kerzen als Licht. Ich hatte das Baby auf dem Schoss, das ausser einem T-Shirt nichts trug. Klar, dass ich so auch schon bald angepieselt wurde. Doch niemand reagierte. Alejandro und Angelina lachten nur und sagten "mucho agua"! Tja, so kann man das auch sehen. :)

Mittwoch, Juni 23, 2004

Cobán - Lanquín

Heute morgen liessen wir es langsam angehen. Wir hatten sowieso nicht viel geplant und wollten nur Informationen fuer eine eventuelle Wandertour besorgen. Unser Bus nach Lanquín faehrt erst um 12 Uhr. Also blieben wir heute etwas laenger im Bett. Doch um 8.15 Uhr schon hatten wir Hummeln im Hintern. Die heisse Dusche wartete auf uns. Und sie war wirklich heiss - wir verbrannten uns fast. Aber ach, wie gut das tat!

Nach einem gemuetlichen und leckeren Fruehstueck gingen wir zum Buero des "Ecoquetzal". Man gab uns einen Ordner mit Informationen ueber die angebeotenen Touren, doch leider waren alle mit 2 Uebernachtungen. Soviel Zeit hatten wir eigentlich nicht mehr.
Da die Zeit fuer den Bus knapp wurde, einigten wir uns darauf, dass wir uns das ueberlegen und uns morgen nochmal telefonisch melden. Uns blieben fuenf Minuten, um bis zur Bushaltestelle zu laufen. Klar, dass das nicht funktionieren konnte. Auch, weil wir den Platz gar nicht auf Anhieb fanden. Als wir endlich da waren, war es natuerlich zu spaet! Eigentlich sollten hier regelmaessig Busse fahren, es gab auch welche, aber nicht dorthin, wo wir hin wollten. Also gingen wir einfach mal los ... und fanden tatsaechlich einen Minibus, der nach Lanquín fuhr. Im Radio verfolgten wir das Spiel der Deutschen gegen die Tschechei. Das haetten wir besser auch gelassen! :(

Wir erreichten Lanquín gegen 15.20 Uhr - noch rechtzeitig, um in die Hoehle zu gehen. Schnell checkten wir in der Posada Ilobal ein und waren wieder on Tour. Die Hoehle fuehrt mehrere Kilometer in die Erde, doch ist noch lange nicht alles erforscht. Die ersten Hundert Meter sind durch einen beleuchteten Weg gekennzeichnet, doch immer noch ist das meiste des Unterirdischen unangetastet. Der Boden war sehr rutschig und matschig, das mit dem sicheren Halt trotz Wanderschuhe war jedoch so eine Sache. Ungewoehnlich fuer eine Hoehle war es hier verdammt heiss. Und wir schleppten noch unsere Pullover mit! Wie froh Ramona und ich doch sein konnten, dass die Hoehle fuer uns nur einige Hundert Meter lang war, denn die Stalagmiten und Stalagtiten raubten uns fast den Atem. Wir wussten ueberhaupt nicht, wo wir zuerst hinschauen sollten. Die Hoehle war sehr gross und hoch und teilweise kamen wir uns richtig verloren vor. Ja, bis die ganzen Tourigruppen kamen, die meinten, so richtig laut sein zu muessen. Vorbei war es mit der Ruhe! Dennoch hielten wir uns Ewigkeiten an den einzelnen Formationen auf, die meist wie Tiere (Elefant, Uhu, Tiger, Loewe,...) aussahen. Es war fast 18 Uhr, als wir aus der Hoehle rauskamen.

Wir setzten uns vor den Eingang der Hoehle und warteten auf den Sonnenuntergang. Das ist naemlich der Zeitpunkt, an dem aus der Hoehle Hunderte wenn nicht Tausende von Fledermaeusen rausfliegen. Fast eine Dreiviertelstunde sassen wir dort, lauschten dem Rauschen des Flusses, schauten uns den gegenueberliegenden Wald an - wir meinten sogar, dort Affen gesehen zu haben - und beobachteten die vielen Gluehwuermchen um uns herum. Dann gegen 18.45 Uhr begann das Spektakel. Tatsaechlich kamen unzaehlige Flerdermaeuse aus der Hoehle, die dann am Himmel die unglaublichsten Flugformationen zeigten. Schon erstaunlich, wie nah sie neben-, ueber- oder untereinander fliegen und nicht gegeneinander fliegen. Auch bewegte sich kaum ein Blatt von den Baeumen, durch die sie flogen. Wir verfolgten das Spiel etwa eine halbe Stunde und gingen dann im Schein unserer Taschenlampen zurueck.

Wir hatten es uns gerade im Café Semuc gemuetlich gemacht und bestellt, als der Strom ausfiel und es anfing, in Stroemen zu regnen. Da hatten wir aber nochmal Glueck gehabt. Wir genehmigten uns einen leckeren Burger und gingen dann frueh ins Bett.

Montag, Juni 21, 2004

Santa Cruz La Laguna - Nebaj

Ich (Nicole) wachte bereits um 4.15 Uhr auf - Durchfall! Na prima, damit hatte ich ja jetzt lange Zeit nichts mehr zu tun. Ausgerechnet heute, wo wir doch wieder den ganzen Tag im Bus verbringen werden. Dennoch wollte ich es riskieren - nach mehreren Toilettengaengen machten wir uns um 7.15 Uhr mit der Faehre nach Panajachel.

Von hier wollten wir eigentlich in den Bus nach Chichicastenango (kurz Chichi) steigen, doch der Busjunge aus dem kommenden Bus winkte uns gleich zu. Steigt hier mit ein, das geht schneller. OK, wir vertrauten ihm. In der Tat waren wir im Nu im naechsten Ort und konnten in den Bus nach Chichi umsteigen. Wir wunderten uns zwar, dass die Fahrt guenstiger als die erste war, dachten uns aber nichts dabei. Wir wurden rausgelassen und fragten gleich nach, wo es denn hier nach Nebaj geht und man wies uns die Richtung. Es war richtig kalt hier und es nieselte. Wir stellten uns unter und liessen ein paar Busse an uns vorbei fahren, da nirgends Nebaj angeschrieben stand. Wir wunderten uns und fragten nach - tja, wir sind noch gar nicht in Chichi. Aber steigt ruhig hier ein. Nach Nebaj muesst ihr dann noch einmal umsteigen. Man, war das kompliziert.

Doch nach insgesamt 7 Stunden erreichten wir unser heutiges Ziel, wo wir uns ein schoenes Zimmer mit heisser Dusche und TV goennten. Der Ort an sich war nichts Besonderes, also gingen wir gleich los, die Umgebung zu erkunden. Insgesamt waren wir 3 Stunden unterwegs doch atemberaubende Landschaften, wie im Reisefuehrer beschrieben, konnten wir nicht sehen. Vielleicht lag es aber auch am stroemenden Regen oder am vielen Muell, der im Fluss und auch am Wegesrand lag.

Wir assen zu Abend eine richtig leckere Pizza und fielen frueh todmuede ins Bett.

Samstag, Juni 19, 2004

Antigua - Santa Cruz La Laguna

Bereits um 6.30 Uhr waren wir auf dem Weg zum Bus. Wir wollten den Local Bus nehmen und nicht mit einem teuren Shuttle fahren, der extra fuer die Touristen angeboten wird. Doch als wir um die Ecke kamen ... ja, was ist denn das? Warum stehen denn dort nur Touristen?! Unfassbar - der komplette Bus war voll! Das kann ja heiter werden.

Wir kamen in Panajachel an und gingen gleich zum Tauchshop. Doch der hatte zu und man sagte uns, wir sollten nach Santa Cruz La Laguna fahren. Da es dort auch Uebernachtungsmoeglichkeiten gibt und Panajachel - das hatten wir bereits auf dem Weg zum Tauchshop gesehen - ein reines Touristenzentrum ist, war die Entscheidung gleich gefaellt.

Mit einer Lancha (kleines Boot) ging es ueber den Lake Atitlan nach Santa Cruz La Laguna. Der See gilt als einer der schoensten Seen der Welt und ist eine eingestuerzte Caldera (An der Spitze von Vulkanen bilden sich oft Krater als Folge von einsinkender Lava in den Schlot, nachdem sich der Vulkan beruhigt hat. Manchmal wird dieser Krater so tief, dass die Wände instabil werden und in sich zusammenbrechen. Es entsteht eine breite Senke, die man Caldera nennt. Ihr Durchmesser kann mehrere Kilometer betragen.)
Die Fahrt ueber den bis zu 320m tiefen See nach Santa Cruz dauerte nur 10 Minuten und kurz darauf hatten wir uns schon im Hostel einquartiert. Alles wunderbar, allerdings gab es keine Elektrizitaet! Normalerweise auch kein Problem, doch wo sehen wir uns nun das Deutschland-Spiel an?? Wir hatten keine Chance - es musste heute ohne unsere Unterstuetzung statt finden.

Stattdessen schauten wir uns die Gegend etwas an und marschierten los. Santa Cruz ist ein richtig kleiner Ort, allerdings verteilt er sich in den Bergen. Ganz schoen anstrengend, wenn man bis zum letzten Haus moechte. Unterwegs kamen wir bei einem Einheimischen vorbei, der Radio hoerte. Fussball? Ja ... aber noch kein Tor gefallen. Na super! Und nur noch 10 Minuten zu spielen. Da ist ja klar, dass da nichts mehr passiert!

Wir machten im Hotel unseren Tauchkurs fuer morgen klar und verbrachten den Rest des Tages mit Faulenzen. Abends gab es ein Barbeque mit den anderen Gaesten des Hauses.

Donnerstag, Juni 17, 2004

San Salvador - Antigua (Guatemala)

Armando erwartete uns bereits. Zum letzten Mal wollten wir mit ihm Taxi fahren. Bis zum Busterminal, um nach Guatemala City zu fahren. Die Fahrt war kurz und bereits um 7.45 Uhr hatten wir unser Ticket in der Hand. Wir holten unser Gepaeck aus dem Auto und verabschiedeten uns von Armando. Halt, war da nicht noch was? Ach herrje, wir hatten ganz vergessen, Armando zu bezahlen. Natuerlich sollte er sein Geld bekommen! Dass er aber auch nichts gesagt hatte!!

Die Fahrt im Kuehlschrank-Bus dauerte 5 Stunden. Die Klimaanlage lief mal wieder auf vollen Touren und wir waren Eiskloetze als wir um 13.45 Uhr in Guatemala City ankamen. Wir nahmen gleich ein Taxi, um zum anderen Busterminal zu kommen. Schliesslich sollte es gleich weiter nach Antigua gehen.

Antigua ist ein kleines Kolonialstaedtchen, umgeben von 3 Vulkanen. Die Stadt erinnert uns etwas an Granada (Nicaragua) mit den vielen bunten Haeusern und den gepflasterten Strassen.
Nach dem Einchecken im Hotel "Place to stay" machten wir uns gleich an das Erkunden der Stadt. Und buchten ausserdem gleich ein Ticket fuer die morgige Tour nach Monterrico.

Den Abend verbrachten wir seit langer Zeit mal wieder im Internet. Hier hatten sich doch eine Menge eMails angesammelt, die beantwortet werden wollten.

Dienstag, Juni 15, 2004

San Salvador

Puenktlich um 7.30 Uhr wurden wir von Armando abgeholt. Es sollte zum Cerro Verde gehen. Dieser Berg ist ein Nationalpark auf einem alten Vulkan. Von hier soll man schoene Aussichten auf den Lago de Coatepeque sowie den noch rauchenden Vulkan Izalco haben. Izalco war bis vor 1770 lediglich ein Loch in der Erde und erst im Laufe der Zeit bildete sich der Vulkan bis auf seine heutige Hoehe von 1910 m. Der Izalco wird aufgrund seiner Aktivitaeten - Ausstossen von Rauch, Steinen und Flammen - auch als Leuchtturm des Pazifik bezeichnet. 1957 stoppte der Vulkan seine Aktivitaeten, nach 187 Jahren kontinuierlichen Ausbrechens. Dennoch gilt der Vulkan noch als aktiv.

Am Eingang des Nationalparks muessen wir 1$ pro Person Eintritt sowie 0,69$ Parkgebuehr zahlen. Auf dem Parkplatz erfuhren wir dann, dass es zu gefaehrlich sei, den Izalco alleine zu besteigen. Wir sollten bis 11 Uhr warten, dann koennen wir mit einem Guide und einem Polizisten gehen. Um 11 Uhr erst? Das sind ja fast 1,5 Stunden. Warum denn gefaehrlich? Wegen rumlungender Banditen, es ist zu eurer eigenen Sicherheit. Hmmm... Und warum ist der Park bereits um 8 Uhr geoeffnet, wenn die Guides erst um 11 Uhr erscheinen? Das ist nur in der Woche so. Grrrrrrr! Was blieb uns uebrig? Wir nutzten die Chance und gingen wenigstens den 1300 m langen Rundkurs und kamen so zum Aussichtspunkt fuer den See und den Vulkan Santa Ana (2365 m).
Um kurz vor 10 Uhr waren wir mit dem Rundkurs fertig. Auch Armando, der uns begleitet hatte und noch nie hier gewesen war, hatte es gefallen. Da wir nicht noch eine Stunde auf den Guide warten wollten, entschieden wir ueber Santa Ana nach Suchitoto zu fahren. So koennen wir zwei Sachen machen, die wir urspruenglich fuer 2 Tage vorgesehen hatten und somit einen Tag gewinnen.
Armando war einverstanden. Doch er fuhr einfach nicht den Weg, den wir wollten. Ueber Santa Ana sei viel weiter. Ein Blick auf unsere Karte verriet uns, dass das nicht stimmt, aber es interessierte ihn gar nicht. Er fuhr einfach ueber San Salvador. So geht es aber nicht! Wir zahlen, dann musst du auch so fahren, wie wir wollen...

Wir kamen auch so nach Suchitoto, das 47 km noerdlich von Sann Salvador liegt - 380 m ueber dem Meeresspiegel. Einige der ersten Kaempfe des Buergerkrieges begannen in Suchitoto und hielten fuer 13 Jahre an. Seit 1993 ist die Kleinstadt (ca. 16.000 Einwohner) dabei, die Stadt wieder aufzubauen. Wir wollten uns die kolonialen Gebaeude, die gepflasterten Strassen sowie den Lago Suchitlan mal naeher anschauen.
Am See fuehlten wir uns fast wie zu Hause: saftig gruene Wiesen, auf denen die Kuehe grasen, auf der einen Seite der See, im Hintergrund die Berge. Richtig schoen idyllisch und prima, um etwas abzuhaengen. Wir goennten uns eine kalte Cola in einem "Café" und genossen die herrliche Ruhe.

Zurueck in San Salvador machten wir noch ein paar kleine Besorgungen und dann fuhr Armando uns zum Hotel. Wir gaben ihm die abgemachte Summe des Geldes, doch wollte er sich damit nicht zufrieden geben. Schliesslich haetten wir ihm gestern ja nichts von Suchitoto erzaehlt. ?? Das ist zwar richtig, aber wir hatten ihn fuer den ganzen Tag gebucht und auch nach diesem Preis gefragt. Ich (Nicole) blieb ganz ruhig und war so froh, dass mir die richtigen Worte auf Spanisch eingefallen sind. Letztendlich gab Armando nach - ob es daran lag, dass ich erwaehnte, dass wir ihn doch morgen auch noch mal brauchen wuerden?

Heute abend war Fussball angesagt. Deutschland - Holland, der Knueller! Das Spiel war zwar schon lange aus, aber da wir das Ergebnis noch nicht kannten, schauten wir uns die Partie in der Wiederholung an. Fuer uns war es wie live! Schade nur, dass es nicht zu einem Sieg gereicht hat. Allerdings waren wir vom Auftreten der deutschen Mannschaft doch positiv ueberrascht.

Sonntag, Juni 13, 2004

León - Choluteca (Honduras)

Wir waren ganz aufgeregt, der juengste und aktivste Vulkan Nicaraguas steht auf dem Programm - der Cerro Negro. Nur durch Zufall hatten wir von diesem Vulkan erfahren, in unserem Reisefuehrer ist er mit keinem Wort erwaehnt.

Um 7 Uhr klopfte es an unserer Tuer. Wir wurden also puenktlich abgeholt. Erst jetzt erfuhren wir jedoch, dass wir bis um 11 Uhr ausgecheckt haben muessen. Besetzen wir das Zimmer auch nur eine halbe Stunde laenger, muessen wir fuer die naechste Nacht zahlen. Der Hit! Also noch schnell die Sachen zusammen gepackt und das Zimmer geraeumt.

Um 7.10 Uhr ging es los. Mit dabei das Haeschen, bei der wir gestern die Tour gebucht hatten, ihr Vater und ihr Freund. Dann holten wir noch ihre Mutter und einen Tourguide ab. Wir waren uns gestern ueberhaupt nicht bewusst gewesen, dass wir einen Familienausflug gebucht hatten!?
Wir fragten nach, ob sie jeden Sonntag an den Vulkan fahren und das Haeschen antwortete mit ja. Oh, dann muss es ja wirklich langweilig fuer sie sein. Doch das Haeschen musste uns falsch verstanden haben - an unserem Spanisch lag es sicher nicht! :), denn ganz schnell stellte sich heraus, dass niemand wirklich den Weg kannte. Na, das kann ja heiter werden! Zwar gab es Schilder, aber nicht an jeder Kreuzung. Es war also abzusehen, dass wir frueher oder spaeter die falsche Abzweigung nehmen werden. Der Vater wurde richtig laut und wuetend, ihm war das wohl peinlich. Ramona und ich lachten nur. Irgendwann werden wir schon ankommen ...

Um 8.20 Uhr war es soweit - es galt, den 726m hohen und noch aktiven Vulkan zu erklimmen. Ueber die grossen und kleinen schwarzen Lavasteine mussten wir laufen. Dieser Vulkan war so ganz anders als alle bisher gesehenen. An einigen Stellen waren die Steine auch gelb, weiss oder rot. Rot wie gluehende Lava. Ramona und ich waren gut drauf und bald konnten uns der Tourguide und des Haeschens Freund nicht mehr folgen. Dabei war es doch gar nicht so steil ... und der Tourguide war da, um uns den Weg zu zeigen. Pah! Was brauchen wir 'nen Tourguide?!
Wir schauten uns die Stellen, an denen der Vulkan noch raucht, naeher an. Der Schwefelgeruch war so stark, dass wir staendig husten mussten. Allzu lange konnten wir uns hier also nicht aufhalten und so gingen wir weiter bis zum Gipfel.
Der Ausblick war gigantisch: der schwarze Sand von der letzten Eruption aus dem Jahre 1992, dazwischen das saftige Gruen der Baeume. Genial! Der Blick vom Gipfel direkt in den Krater raubte uns den Atem. Es war einfach unbeschreiblich.
Je hoeher wir kamen, um so mehr Insekten und Kaefer liessen sich blicken. Sie schwirrten nicht nur um uns, nein sie setzten sich auch auf uns und unsere Klamotten. Wir waren im Nu voll mit Insekten ... So lange sie uns nichts tun!

Der heutige Abstieg sollte auch etwas Besonderes sein. Ohne Schmerzen in den Knien, ohne Blasen an den Fuessen ... wir gingen zur sandigen Seite des Vulkans, wollten einfach den Hang hinunter rutschen. Es war sehr steil und am Anfang kostete es etwas Ueberwindung. Doch schnell hatten wir den Dreh raus und liefen fast schon den steilen Abhang hinunter. Wir traten richtige Sand-/Steinlawinen los - es war ein riesen Spass! Fast so gut wie das Sand-Skifahren. Nur viel zu schnell vorbei!

Um 12 Uhr hiess es fuer uns erneut Aufbrechen. Wir wollten heute wenigstens noch bis Honduras kommen. Die erste Fahrt bis nach Chinandega verlief ohne weitere Vorkommnisse. Dort angekommen deutete man uns an, dass wir auf den Bus nach Guasaule noch einige Minuten warten muessen. Kein Problem. Ramona hatte sich gerade einen Hot dog gekauft, als langsam der Bus nach Guasaule an uns vorbei fuhr. Ich rannte sofort los, wollte ihn anhalten. Wir hatten doch schliesslich keine Zeit zu verlieren. Einige Maenner halfen mir und schrien laut los. Der Bus hielt tatsaechlich. Genial. Ich rannte zurueck zu Ramona, wir schnappten unsere Rucksaecke und liefen in Richtung Bus. Der kam uns schon rueckwaerts entgegen, die Tuer hatte man schon geoeffnet, so dass wir schnell aufspringen konnten. Wir hatten gerade Platz genommen, da realisierten wir es. Der Bus setzte weiter zurueck und blieb stehen. Nur gut, dass wir uns so beeilt hatten, in einen parkenden Bus zu kommen! 10 Minuten spaeter war dann Abfahrt.
Die Fahrt war die reinste Hoelle, da sie ueberwiegend ueber ungeteerte Strassen fuehrte. Das hielt den Busfahrer jedoch nicht davon ab, schnell zu fahren und die Schlagloecher zu so mitzunehmen, wie es ihm passte. Mehrmals kam es vor, dass wir hoch in die Luft flogen als wir ueber ein solches Loch bretterten.
Wir waren so froh als wir um 16.30 Uhr endlich in Guasaule ankamen. Von dem ganzen Dreck und Staub sahen Ramona und ich schon aus wie Schornsteinfeger. Ob man uns so ueberhaupt noch ueber die Grenze laesst?!

Ein junger Kerl bot uns seinen Fahrdienst an - mit seinem Spezial-Fahrrad wollte er uns ueber die Grenze fahren zu den entsprechenden Aus- und Einreisebueros, ja sogar bis zum Bus. Na prima. Bei der bulligen Hitze waren wir froh, keinen Meter laufen zu muessen.

Um 17 Uhr war Abfahrt und eine Stunde spaeter waren wir in Choluteca in unserem Quartier fuer die Nacht. Fuer 5$ gab es nicht nur ein grosses sauberes Zimmer, nein, auch Handtuecher, Seife und sogar TV. Allerdings haette das Wasser in der Dusche kaelter sein koennen! Und es waere auch schoen gewesen, wenn wir Wasser fuer die Toilette gehabt haetten - aber wir sind ja nur eine Nacht hier.

Freitag, Juni 11, 2004

Laguna de Apoyo

Um 7.30 Uhr gab's Fruehstueck: Gallopinto mit Ei, das typische Fruehstueck in Nicaragua - Reis mit roten Bohnen gemischt, dazu Ruehrei. Wirklich lecker, auch wenn Reis am fruehen Morgen nicht jedermanns Sache ist.

Unser Divemaster Lorenzo hatte sich verspaetet aber um 9.40 Uhr konnten wir endlich loslegen. Wir suchten unser Equipment zusammen und waren 20 Minuten spaeter im Wasser. Da wir ja heute in einem Kratersee tauchen gehen, muessen wir auch nicht mit dem Boot rausfahren. Wir konnten in den See laufen und nach ein paar Metern ging es ganz steil nach unten, so dass wir abtauchen konnten. Aber Ramona, wo bleibst du denn? Ramona war noch immer an der Wasseroberflaeche, kam einfach nicht nach unten. Da braucht sie wohl noch etwas Gewicht. Lorenzo gab ihr erst einmal in paar Steine vom Boden, aber die nutzten ja ueberhaupt nichts. Die Steine hier sind ja federleicht. Nee, da muss Lorenzo nochmal zurueck gehen. Beim zweiten Anlauf klappte es dann. Auch Ramona konnte abtauchen. Die Sicht im See war leider nicht wie erhofft, wir sahen leider nur etwa 5m weit. Der Boden hier war sandig mit einigen Steinen. Viel Unterwasserleben gibt es hier nicht, aber das, was wir hier sahen, war einzigartig. 3 verschiedene Fischarten, die es nur hier in dieser Lagune gibt! Darunter waren sogar Fische, die zwar Augen haben, aber nicht sehen koennen sowie Fische, die zwar Vorrichtungen fuer Augen haben, aber keine Augen haben. Die sahen wirklich komisch aus. Ausserdem sahen wir eine relativ grosse Krabbe, das war schon fast ein Erlebnis hier im See. Wie die wohl hierher gekommen ist?

Nach dem zweiten Tauchgang ging es schnell unter die Dusche und um 14 Uhr waren wir "on the road again". Auf nach León - 1524 von Francisco Fernández de Cordoba gegruendet. Die heutige Stadt liegt 32 km von dort, wo sie damals gegruendet wurde am Fusse des Vulkan Momotombo. 1610 verursachte die Aktivitaet des Vulkans ein Erdbeben, das die alte Stadt zerstoerte. Bis 1857 war León Hauptstadt Nicaraguas (heute ist es Managua) und ist heute eine der wenigen Staedte Nicaraguas, die klar mit Strassenschildern ausgezeichnet ist.

Wir erkundeten die Stadt ein wenig und assen vor der Kathedrale einen Hot Dog zu Abend. Die werden hier an jeder Ecke angeboten, also etwas, was die Einheimischen auch viel essen.

Mittwoch, Juni 09, 2004

Moyogalpa - Granada

Bereits um 6.45 Uhr (!) waren wir auf der Faehre zurueck zum Festland. Dort dann gleich wieder in ein Taxi zur Bushaltestelle. Der Bus nach Granada faehrt aber erst um 10.30 Uhr. Oh nein! Dann fahren wir eben Richtung Managua und steigen nochmal um. Wir sind doch nicht umsonst so frueh aufgestanden. Nach einer Stunde mussten wir umsteigen - unser Gepaeck schaffte das schneller als wir. Wir konnten gar nicht so schnell gucken wie die Jungs unsere Rucksaecke nach unten in die Arme eines anderen Jungens warfen, der dann mit dem Rucksack zum naechsten Bus lief. Ganz schoen fix die Kerle.
Da es schon am fruehen Morgen richtig heiss war, standen auch hier in dem Bus die Fenster sperrangelweit offen. So ein Fahrtwind tut doch wirklich gut! ... Aber iih, was ist das denn? Da werden wir doch glatt nass. Wo kommt das denn her? Es regnet doch gar nicht! Sicher ist oben auf dem Dach etwas ausgelaufen. Das Fenster wurde geschlossen und wir sassen im Trockenen. Es dauerte jedoch nicht lange und wir wussten, woher das Wasser kam - ein Schwein, das auf dem Dach transportiert wurde, hatte gemeint, sich seines Wassers entledigen zu muessen. Jetzt verstanden wir auch, warum jeder im Bus eben so gelacht hatte!!!

Bereits um 10.30 Uhr hatten wir uns in Granada einquartiert und machten uns gleich auf den Weg nach Managua, der Hauptstadt Nicaraguas. Hier wollten wir nun endlich unsere Fluege buchen und uns um das Vulkan-Skilaufen kuemmern. Doch das dauerte wesentlich laenger als erwartet. Zwar schafften wir es, den Flug zu buchen, aber was das Skifahren angeht, sind wir immer noch nicht schlauer. Dafuer muss man naemlich noch bis nach Leon fahren, von wo es angeboten wird.
Also zurueck nach Granada - dann muessen wir morgen eben mal telefonieren und sehen, wie gut wir uns am Telefon auf Spanisch verstaendigen koennen.

Granada ist die einzige Stadt, die noch in ihrer Original-Ansiedlung besteht und gilt als die aelteste Stadt in der westlichen Hemisphaere, da sie an dem gleichen Platz liegt wo sie im Jahre 1524 von Francisco Hernandez de Cordoba gegruendet wurde. Obwohl sie die meist bekaempfte Stadt von Piraten ist, in Zivilkriegen gepluendert wurde und von William Walker im Jahre 1856 zerstoert wurde, ist Granada eine der schoensten Staedte in Nicaragua. Die Stadt besticht durch viele bunte Gebaeude im Barrock- oder Renaissance-Stil, unter ihnen die herausstechende Iglesia de San Francisco im Kolonialstil, der aeltesten in Nicaragua. Und Granada ist wirklich schoen - so friedlich und ruhig. Wir kamen aus dem Fotografieren gar nicht mehr raus.

Montag, Juni 07, 2004

Tamarindo - Moyogalpa/Isla de Ometepe (Nicaragua)

Um kurz nach 9 Uhr sassen wir im Bus nach Liberia. Wir wollen Costa Rica heute verlassen und nach Nicaragua, das Land der Vulkane und Seen, reisen. Unser Plan war, bis nach Moyogalpa zu kommen... Unser Gepaeck mussten wir mit in den Bus nehmen. Klar doch, kein Problem, aber der Bus wurde immer voller und letztendlich sassen wir mit unserem schweren Rucksack auf dem Schoss gequetscht im Sitz. Es war total heiss, die Beine schliefen ein ... auf solche Busfahrten hatten wir uns doch in Mittelamerika gefreut!

In Liberia mussten wir dann laenger als geplant warten. Oh je, ob wir die letzte Faehre auf die Insel noch erreichen werden?? Sollte unser Plan etwa schon hier scheitern? Um 12.30 Uhr ging es los nach Penas Blancas, dem letzten Ort vor der Grenze zu Nicaragua. Wir konnten unser Gepaeck wieder im Gepaeckraum verstauen. Die Fahrt sollte zwei Stunden dauern, prima, so haben wir viel Zeit zum Lesen. Doch bereits nach knapp 1,5 Stunden waren wir da.

Ruckzuck hatten wir den Ausreisestempel und gingen zu Fuss ueber die Grenze nach Nicaragua. Fuer die Touristenkarte mussten wir 7$ zahlen und dann gab's auch den Einreisestempel. Schnell noch Geld gewechselt in der Bank nebenan und ein paar Touri-Blaetter an der Information geschnappt, dann ab in den naechsten Bus nach Rivas.
Ich (Nicole) las in den Blaettchen und war auf einmal ganz begeistert! Hier kann man auf einem Vulkan Ski fahren - allerdings nicht auf Schnee sondern auf Sand! Genial! Wo ist das? Cerro Negro, noch nie gehoert. Warum steht nichts davon in unserem Reisefuehrer??? Mehr Informationen dazu solls im Internet geben ... war klar, wo ich bald mal hin muss.

36km weiter stiegen wir aus dem Bus direkt in ein Taxi, das uns zur Faehre bringen sollte. Wir lagen wieder gut in der Zeit, verliessen das Festland mit einer Rostlaube - hier nennt man das wirklich noch Faehre :) - um 16.30 Uhr ueber den Lago de Nicaragua und waren etwa eine Stunde spaeter an unserem Tagesziel: Moyogalpa.

Der See ist mit 177km Laenge und einer durchschnittlichen Breite von 58km der drittgroesste See in Lateinamerika. Insgesamt fliessen 45 Fluesse in den See. Die Isla de Ometepe ("zwischen zwei Huegeln" in der Nahuatl-Sprache) ist die groesste Insel in dem See und von zwei Vulkanen umgeben: Vulkan Concepcion, 1610m, und Vulkan Madera, 1394m. Vulkan Concepcion ist noch immer aktiv, sein letzter Ausbruch liegt jedoch bereits 48 Jahre zurueck.
Auf Ometepe leben inzwischen ca. 50.000 Menschen, die sich mit Fischen, Bananen, Zitrusfruechten, Mais, Sesam und Bohnen den Lebensunterhalt verdienen. Ometepe ist bekannt fuer seine Steinstatuen und Petroglyphen (Felszeichnung) bekannt, die Menschen, Tiere und geometrische Formen, insbesondere Spiralen darstellen.

Die Stadt Moyogalpa hatten Ramona und ich schnell durchquert. Abendessen gab es im Restaurant unseres Hotels und wir verbrachten den Abend mit Lesen.

Samstag, Juni 05, 2004

Playa del Coco - Tamarindo

Es war schon um 8 Uhr so laut, dass wir nicht mehr schlafen konnten. Ausgerechnet heute, an einem Samstag! Wir troedelten lange rum, besuchten Kevin nochmal im Tauchshop und sassen endlich um 11.45 Uhr im Bus nach Filadelfia. Leider ohne die beiden Jungs von gestern.

In Filadelfia hatten wir etwa eine Stunde Aufenthalt bevor es weiter ging nach Tamarindo. Die Fahrt war ziemlich ruckelig und es war so heiss, dass wir froh waren, endlich aussteigen zu duerfen.
Sofort wurden wir von Victoria, einer Italienerin angesprochen, die uns ein Zimmer fuer 10$ pro Person anbot. Ui, das ist aber ziemlich teuer... aber mit Kueche, heissem Wasser, sauber, sicher, ... Wir liessen uns ueberreden und schauten es uns an. Die Preise der Restaurants ueberzeugten uns davon, dass es hier am besten ist, sich selbst zu versorgen. Also buchten wir das Zimmer fuer eine Nacht!

Wir kauften im Supermarkt Lebensmittel ein und machten uns anschliessend zum Strand. Hier roch es unangenehm nach Fisch und wirklich schoen war es nicht. Also gleich weiter zum Nationalpark, wo wir eigentlich Schildkroeten sehen wollten - aber es ist momentan keine Saison. Aber wir kamen eh nicht weit, denn es fing gewaltig an zu regnen. Fast eine Stunde hatten wir uns irgendwo untergestellt ... dann wurde es auch schon dunkel und wir machten uns auf den Heimweg! Ein wirklich erfolgreicher Tag! Ob wir nicht doch noch eine Nacht bleiben sollten und wenigstens morgen surfen sollten? Wir fanden ein Angebot fuer 20$/2 Stunden ... morgen um 14 Uhr geht's los!

Zu Abend gab es leckere Nudeln mit Kaesesosse und wir waelzten bis Mitternacht unsere Reisebuecher und stellten einen Plan zusammen, wie wir in den verbleibenden Wochen weiter reisen werden. Das war natuerlich ganz neu fuer uns, denn so sind wir bisher noch nicht gereist ... Mal sehen, wie lange unser Plan haelt!

Donnerstag, Juni 03, 2004

La Fortuna - Playa del Coco

Heute wollen wir nach Playa del Coco. Dort soll die schoenste Tauchgegend in ganz Costa Rica sein, da muessen wir also hin! Ein langer Tag in vier verschiedenen Bussen stand uns bevor:

08.20 - 11.20 Uhr: La Fortuna - Tilaran
11.30 - 12.15 Uhr: Tilaran - Canan
13.00 - 14.25 Uhr: Canan - Liberia
14.30 - 15.30 Uhr: Liberia - Playa del Coco

Wir waren ueberrascht, wie zuegig das alles ging und wir mussten wirklich nirgends laenger als ein paar Minuten auf den Anschlussbus warten.

Playa del Coco ist ein kleiner Ort an der Pazifikkueste. Leider auch hier ziemlich touristisch, was man allerdings von den Unterkuenften nicht gerade behaupten kann. Das sauberste - sauber und unser Zimmer ist nicht das gleiche - fuer 8$/Person!! Hammerpreise. Aber es soll ja nur fuer eine Nacht sein.

Viel zu sehen gab es nicht und so haben wir das Tauchen fuer morgen klar gemacht und hatten eine fruehe Nacht.

Dienstag, Juni 01, 2004

Manuel Antonio - San Jose

Bereits um 7.45 Uhr waren wir am Eingang zum Manuel Antonio Nationalpark. Das ist der kleinste und populaerste Nationalpark in ganz Costa Rica. Da aber in der Vergangenheit zu viele Besucher kamen und somit immer mehr Hotels gebaut wurden, hatte das grossen Einfluss auf die wild lebenden Tiere und die Umgebung. Aus diesem Grund ist nun der Park montags geschlossen und an den anderen Tagen auf 600 Besucher begrenzt.

Am Eingang stehen die Tourguides, die uns eine professionelle Tour anboten. Gar kein Zweifel, dass sie professionell sind, aber 20$ pro Person? Ich glaube, es geht los! Wir gehen auf eigene Faust los. Unsere Mission lautete: Findet ein Faultier ohne Tourguide! Ramona war schon ganz aufgeregt, sie wollte schon immer mal ein Faultier in Natur sehen. Hier in Mittelamerika hat sie nun die Chance. Aber es ist gar nicht so einfach ... doch wir sind ja nicht dumm! Wir liefen langsam durch den Park, vor uns ein Tourguide mit Gruppe, hinter uns ein Tourguide mit Gruppe. Da wo sie stehen bleiben, muss es etwas zu sehen geben. Tja, und so sahen wir tatsaechlich unser erstes Faultier. Es lag im Baum und bewegte sich nicht. Im Tarnen sind die Faultiere Weltmeister, sie sind fast nicht von Termitennestern zu unterscheiden.
Wir verbrachten mehr als 3 Stunden in dem Nationalpark und fanden am Ende sogar zwei Faultiere ohne Hilfe. Also hatten wir doch recht: Was brauchen wir einen Tourguide??

Um 12 Uhr dann sassen wir bereits im Bus nach San Jose, der Hauptstadt Costa Ricas, mit 330.000 Einwohnern. San Jose soll fuer uns aber nur Zwischenstation sein, denn wir fahren morgen schon weiter nach La Fortuna.

Wir hatten uns eine Unterkunft in der Naehe des Busterminals ausgesucht, mit nicht mal 5$ fuer zwei Personen wirklich guenstig. Aber so sah das Zimmer auch aus - wie eine ehemalige Gefaengniszelle. Hat das etwa was mit Ramonas Traum von vor ein paar Tagen zu tun??? Was haben wir wohl verbrochen? Doch es soll ja nur fuer eine Nacht sein. Hoffentlich!

Wir liefen etwas durch San Jose. Auch hier gibt es wieder eine Fussgaengerzone und wir fuehlten uns gleich wie in Trier. Ueberall kommen uns Menschen entgegen und es ist ziemlich hektisch, man muss aufpassen, dass man nicht staendig angerempelt wird. Wirklich vermisst haben wir das nicht!

Informationen zum Faultier:

Das Faultier bewegt sich ausschließlich im Zeitlupen-Tempo - immer mit dem Rücken nach unten und dem Bauch nach oben. Dieses träge Dahinbewegen verlieh dem Tier auch seinen Namen. Es gilt als das langsamste Säugetier der Erde. Im Geäst der Baumkronen bewegt es sich mit einem Tempo von durchschnittlich 0,27 km/h (ca. 270 m pro Stunde).

Um ein Bein vor das andere zu stellen, braucht es bis zu 1 1/2 Minuten. Am Boden auf dem Bauch liegend können sie sich mühsam vorwärts ziehen, wobei sie für 120 bis 200 m eine Stunde brauchen. Im Wasser erweisen sie sich jedoch als recht gute Schwimmer.

Das Faultier gibt noch heute viele Rätsel auf. Bis heute ist nicht einmal sicher, wie alt Faultiere überhaupt werden können, vermutlich 30 - 40 Jahre. Sie werden etwa 10 kg schwer. Die Faultiere gehören zur Familie der Zahnarmen.

Faultiere sind Hängekletterer mit rundem, affenähnlichem Kopf. Der Kopf ist ausgesprochen beweglich. Er kann wie bei Vögeln um 180° auf den Rücken gedreht werden. Ihre Ohren sind im Pelz verborgen. Sie haben starke Sichelkrallen und einen dichten, langhaarigen Pelz. Sie haben keine Schneidezähne und sind Blätterfresser.

Das Faultier bewegt sich so langsam, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen und dementsprechend weniger fressen zu müssen. Die Muskulatur ist nur halb so stark ausgebildet wie bei den meisten anderen Säugetieren. Es kann eine ganze Woche dauern, bis ihre Nahrung durch das Verdauungssystem gewandert ist. Der dicke Pelz verringert den Wärme- bzw. Energieverlust.

Wenn Faultiere schlafen (rund 15 Stunden am Tag), hängen sie in den Ästen der Bäume. Sie benötigen kein Nest oder einen anderen festen Schlafplatz. Sie schützen sich, indem sie Kopf und Beine zu einer Kugel zusammenziehen. In dieser Stellung schlafen sie sicher und geschützt. Durch ihr Haarkleid mit dem leicht grünlichen Schimmer sind die Tiere in den Baumwipfeln sehr gut getarnt.

Sonntag, Mai 30, 2004

Chirripo Base Camp - San Isidro

2.45 Uhr - endlich, der Wecker klingelt. Ich (Nicole) hatte seit 21.20 Uhr kein Auge mehr zugemacht. Ob das an der Hoehe lag? Wir machten uns startklar und um 3.20 Uhr ging es los.

Es war natuerlich noch stockdunkel draussen, einige Sterne waren zu sehen. Vielleicht bekommen wir ja tatsaechlich einen schoenen Sonnenaufgang zu sehen. Im Schein unserer Taschenlampen liefen wir los. Wie bei der Besteigung des Mt. Fuji ... alte Erinnerungen wurden wach! Hoffentlich wird es nicht wieder so anstrengend!!

Es fing jedoch schon gleich mit einem steilen Stueck an. Na, das kann ja heiter werden. Zwar sollen es nur noch 5,1 km bis zum Gipfel sein, aber das waren auch 427 Hoehenmeter! Und das soll man in zwei Stunden schaffen?
Wir waren noch keine Viertelstunde unterwegs, da trafen wir auf das kanadische Paerchen, das wir schon gestern gesehen hatten. Ihre Taschenlampe hatte den Geist aufgegeben! Wie bitte? Wie kann man denn nachts auf einen Berg kraxeln wollen und kein Licht dabei haben? Wir verstanden die Welt nicht mehr! Aber natuerlich konnten sie mit uns laufen ... aber unser Tempo war ihr nicht passend. Wir mussten schon bald eine Pause einlegen. Oh je ...

Um 4.11 Uhr erreichten wir das erste Hinweisschild, noch 2,8 km bis zum Gipfel. Die Hoehe war leider nicht angegeben. Aber 2,8 km, das ist ja nicht mehr so weit. Aber es wird steil sein und somit mindestens eine Stunde dauern. Ein letztes Schild, das uns den Weg zum Gipfel zeigte, sahen wir um 5.12 Uhr. Doch auch hier keine Hoehenangabe. Wirklich noetig war das allerdings nicht, denn das Gipfelkreuz war bereits zu sehen und es sah verdammt steil aus!
Langsam zeigte sich bereits die Sonne hinter einem anderen Berg und wir erlebten einen wunderschoenen Sonnenaufgang. Wir hatten Glueck, dass kaum Wolken am Himmel waren.
Los aber jetzt, auf zum Endspurt. Die deutschen Jungs waren schon halb oben. Wir folgten und wir merkten, wie die Luft immer duenner wurde. Doch fast noch mehr zu schaffen machten mir die hohen Stufen. Ich war so froh, dass man teilweise richtig klettern, die Haende einsetzen musste, denn so konnte ich mich mit den Armen hochziehen. Langsam, ganz langsam naeherte ich mich dem Gipfel. Wo aber bleibt Ramona? Ich konnte sie gar nicht mehr sehen. Ich musste aber weiter gehen, war relativ gut im Tritt. Nur ab und zu musste ich stehen bleiben, um kurz zu verschnaufen. Ramona wird sich ihre Kraefte schon einteilen. Sie ist doch auch ein alter Berghase!
Um 5.32 Uhr hatte ich es geschafft, den Chirripo erklommen. Ramona folgte ein paar Minuten spaeter. Auf 3.820 m befanden wir uns nun und waren stolz wie Oskar. Die Aussicht liess uns mal wieder alle Strapazen der vergangenen Stunden vergessen. Da es jedoch sehr windig und saukalt war - uns fielen fast die Finger ab - machten wir uns schon bald wieder an den Abstieg.

Wir erreichten das Base Camp um 7.30 Uhr, packten unsere restlichen Sachen ein und staerkten uns nochmal mit einem heissen Kakao. Um kurz nach 8 Uhr machten wir uns an den langen Fussmarsch zurueck nach San Gerardo.
Wir hatten schoenes Wetter, die Sonne schien und bei uns lief alles wie am Schnuerchen. Wir kamen wirklich gut voran, auch wenn Ramona nach 5 km bereits ueber ihre schmerzenden Fusssohlen klagte. Nach nur 2,5 Stunden hatten wir die Haelfte hinter uns und wir goennten uns eine lange Pause. Die deutschen Jungs sassen auch wieder bei uns und zusammen setzten wir unseren Rueckweg fort. Ramona ging vor und gab das Tempo an, die Jungs folgten uns erst noch, doch bald schon hatten wir sie abgehaengt. *grins*
Wenn Ramona dieses Tempo beibehaelt, sind wir wirklich richtig gut. Doch nicht nur der ueberaus matschige Weg, nein auch unsere Fuesse bzw. Knie machten uns schwer zu schaffen. Es waren noch ca. 7 km, da wollten auch meine Knie nicht mehr. Jeder Schritt war ein Stich mit dem Messer ins Knie. Ramona ging es auch nicht gut.
Wir sprachen nicht mehr miteinander. Jeder war fuer sich mit seinen eigenen Schmerzen beschaeftigt. Ich versuchte, mich abzulenken - wie gerne wuerde ich jetzt in der Sandkaul sitzen, mit den Frauen Uno spielen und einen Pott Viez-Limo trinken - doch alles half nur fuer Sekundenbruchteile. Die Meter zogen sich endlos lange hin. Aber was nutzte es. Irgendwie musste es doch gehen. Wie sehr wir uns das naechste km-Schild herbei sehnten... und wie gross die Enttaeuschung, wenn es nach der naechsten Kurve immer noch nicht zu sehen war. Die Zeit verrann wie im Fluge, doch Meter machten wir keine.
Ich schaute irgendwann nur noch auf den Boden, wollte sicher gehen, dass ich auch bloss nicht ausrutsche oder umknicke. Doch das bereitete mir Genickschmerzen und ich verkrampfte meine Schultern. Von den Blasen an den Fuessen ganz zu schweigen.
Ramona kam schneller voran als ich, innerhalb von Sekunden war sie mehrere Schritte voraus. Zum ersten Mal war fuer mich der Abstieg schlimmer als der Aufstieg.

Wir waren uebergluecklich, als wir um 13.39 Uhr Kilometer 0 erreichten. Doch wie weit ist es jetzt eigentlich noch zum Hostel?? Wir konnten uns nicht mehr erinnern. Bis 14 Uhr wollte ich am Hostel sein, doch es war schnell klar, dass das nicht zu schaffen war. Unser Bus nach San Isidro faehrt um 16 Uhr - ob wir das wohl schaffen werden? Wir hatten Glueck ... ein Einheimischer musste Mitleid mit uns gehabt haben, er gabelte uns unterwegs auf und fuhr uns die letzten Kilometer zu unserem Hostel.

Total erschoepft und muede setzten wir uns hin. Muede, kaputt, voller Schmerzen. Wir wollten uns nicht mehr bewegen. Heute gibt es einen ruhigen Abend im Hotel in San Isidro. Darauf freuten wir uns!

Um 16 Uhr ging es wieder zwei Stunden mit dem Bus zurueck nach San Isidro. Gott sei Dank war es vom Busterminal bis zum Hotel nicht so weit - mit dem schweren Rucksack lief es sich noch besch....er. Wir erhielten das gleiche Zimmer. Das Treppen steigen war eine Qual. Dennoch machten wir uns nochmal auf den Weg, um Nudelsuppen zu besorgen. Nach einer lauwarmen Dusche goennten wir uns diese zum Abendessen.
Wie froh wir waren, dann endlich im Bett zu liegen und uns nicht mehr bewegen zu muessen.

Freitag, Mai 28, 2004

San Isidro - San Gerardo de Rivas

Es war schon nach Mitternacht und wir schliefen immer noch nicht. Draussen goss es wie aus Eimern und wir waren froh, im warmen Bett zu liegen. Hoffentlich regnet es nicht so, wenn wir den hoechsten Vulkan Costa Ricas, den Chirripo, hochkraxeln wollen. Irgendwann muessen wir wohl doch eingeschlafen sein.

Unser erster Weg am morgen war zur Bank. Wir wollen unsere US-Dollar in Colones umtauschen. Wir mussten erst einmal lange anstehen. Die Wartelinie war wie am Flughafen auf dem Boden vorgegeben. Nach einer knappen halben Stunde - Gott sei Dank hatten sie hier einen Fernseher - waren wir dran. Das Umtauschen war mit Personalausweis nicht moeglich, nur der Reisepass wurde akzeptiert. Alles muss seine Richtigkeit haben ...

Der naechste Weg ging zur Post. Wir wollten zwei kleine Paeckchen verschicken. Wieder mussten wir anstehen. Als wir an der Reihe waren, erfuhren wir, dass wir Umschlaege auf der Post nicht kaufen koennen. Dafuer muessen wir in das Geschaeft, 50m zurueck! Also wirklich ...

Im Supermarkt kauften wir uns dann noch Verpflegung fuer unsere morgige Wandertour. Ruckzuck war es 12 Uhr und Zeit zum Auschecken. Da es schon wieder regnete und unser Bus erst um 14 Uhr fuhr, nutzten wir die Zeit fuer unser Fruehstueck. Kalte Pizza - der Rest von gestern. Wie lecker!

Die Busfahrt nach San Gerardo dauerte 2 Stunden. In der Unterkunft El Bosque soll's sogar heisses Wasser geben ... Fehlanzeige! In der Ranger Station gegenueber bezahlten wir den Eintritt fuer den Nationalpark und buchten die Nacht im Chirripo Base Camp, wo wir morgen uebernachten wollen.

Heute war frueh schlafen angesagt, da der Wecker bereits um 4.30 Uhr klingeln wird.

Mittwoch, Mai 26, 2004

Cerro Punta - Paso Canoas (Costa Rica)

Nur langsam machten wir uns heute auf. Was steht an? Wandern mit John in Cerro Punta? Rueber auf die andere Vulkanseite nach Boquete? Oder doch lieber direkt nach Costa Rica? Wir entschieden uns fuer letzteres.

John wollte auch nicht mehr wandern, es goss naemlich aus Stroemen. Also ging's zusammen in den Bus Richtung David. Ramona und ich stiegen am Buero von Maria und Raphael nochmal aus und die beiden freuten sich, uns nochmal zu sehen. Raphael brachte uns sogar zum Bus nach Rio Sereno. Dort wollten wir ueber die Grenze nach Costa Rica. Die Strasse nach Rio Sereno gilt als eine der schoensten Panamas. Sie war es auch wirklich: enge Strassen, dicht bewachsen, kurvenreich ... aehnlich wie im Serriger Bachtal. Die Berglandschaft um uns war eingetaucht in Nebel und Wolken. Es sah wirklich schoen aus. Ich frage mich, ob ich das zu Hause nun auch schaetzen werde und schoen finden werde, oder ob ich mich dort eher wieder beschweren wuerde, weil die Sonne nicht scheint.

In Rio Sereno waren es von der Bushaltestelle bis zum Grenzuebergang noch einige Hundert Meter. Doch die Frau dort wies uns gleich zurueck. Dieser Grenzuebergang ist nicht mehr fuer Touristen. Na toll! Was nun? Ihr muesst die Grenze in Paso Canoas ueberqueren. 2 Stunden sind es bis dorthin. Na, wenn wir das mal gewusst haetten, dann waeren wir gleich mit John bis nach David gefahren...

Der Bus nach Paso Canoas fuhr erst um 16 Uhr und einige Stunden spaeter waren wir da. Den Ausreisestempel gab's ohne Probleme. Wir gingen zu Fuss ueber die Grenze und erhielten dann in Costa Rica genauso schnell den Einreisestempel. Gott sei Dank fragte auch hier niemand nach einem Ausreiseticket!

Eigentlich wollten wir gleich weiter nach Santa Elena, doch es fuhren keine Busse mehr. Also suchten wir uns hier eine Unterkunft. Unser erster Eindruck von Costa Rica war nicht wirklich berauschend. Dreck, ueberall liegt Dreck auf der Strasse. Das hatten wir nun wirklich schon lange nicht mehr.

Nach dem Abendessen gings ins Internet.

Montag, Mai 24, 2004

Pedasi - Cerra Punta

Wir checkten aus und fragten nach der Bushaltestelle. Unser Ziel heute: Boquete. Ein kleiner Ort in der Vulkangegend. Doch was erzaehlt uns die gute Frau vom Hotel? Streik, keine Busse, Benzinpreise zu hoch ... Haben wir sie wirklich richtig verstanden?

Auf dem Weg zur Bushaltestelle hielt ein Taxifahrer an. Er bringt uns fuer 2$ nach Las Tablas. Soviel haetten wir auch mit dem Bus bezahlt. OK, warum also nicht? In Las Tablas brachte er uns auch gleich zum richtigen Bus. Bis nach Divisa geht's, von dort weiter nach David. Alles lief wie am Schnuerchen, lange warten muss man hier auf den Anschlussbus nie. Von Streik also keine Spur. Wahrscheinlich hatten wir die gute alte Frau doch falsch verstanden.

Um 15.50 Uhr erreichten wir David und hatten den Bus nach Boquete um 5 Minuten verpasst. Aber kein Problem, denn der naechste faehrt bereits in 15 Minuten. Doch die Leute um uns rum faselten irgendetwas von "kein Bus nach Boquete" ... ??? Warum das denn? Streik! Also doch! Wann faehrt der naechste? Vielleicht spaeter am Nachmittag, vielleicht morgen. Keiner wusste es! Hmmmm... was tun? Wir entschieden uns um und fuhren stattdessen nach Cerro Punta. Es liegt auf der anderen Seite des Vulkans Baru, also genau gegenueber von Boquete.

Die Fahrt nach Cerro Punta zog sich endlos lange hin und erst gegen 19.30 Uhr waren wir endlich bei der Pension Primavera angekommen. Unser Zimmer 2,5m x 2,5m gross. Nix Dolles, aber das guenstigste, was es in diesem Ort gibt.

Samstag, Mai 22, 2004

Chitre - Pedasi

Ich (Nicole) war mal wieder verdammt frueh wach. 5.50 Uhr zeigte die Uhr. Viel zu frueh, um aufzustehen. Ich waelzte mich hin und her, doch irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Ich duschte und machte mich auf den Weg, die 10 Kugelschreiber zu kaufen, die ich gestern schon gesehen hatte. Nicht, dass ich 10 Stueck brauche, aber sie kosteten nur 1$. Als ich zurueck kam, war Ramona auch auf. Der Fernseher lief ... was ist das denn? Ein deutscher Film!! Mit spanischem Untertitel. Na, so was!

Um kurz nach 10 Uhr sassen wir im Bus nach Las Tablas. Irgendwie ist das Bus fahren hier gar nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Es ist nicht laut, nicht wirklich eng, die Musik, wenn es welche gibt, ist ertragbar. Es war nicht wirklich abenteuerlich. Schade!

In Las Tablas stiegen wir um in einen Bus nach Pedasi. Ein 3.000-Seelen-Ort an der Pazifik-Kueste. Der Busfahrer liess uns direkt vor unserer Unterkunft raus, wo wir ein Zimmer fuer 4$ pro Person ergattern konnten. Ohne Bad und TV versteht sich! Aber wozu brauchen wir auch TV?

Im einzigen Tauchshop des Ortes machten wir die Tauchgaenge fuer den naechsten Tag klar. Im Touristenbuero nebenan - wir wunderten uns, dass es in diesem abgelegenen Ort ueberhaupt so etwas gibt - versuchten wir uns, ueber Pedasi und die Umgebung zu informieren. Der Mann konnte kein Englisch, wir kaum Spanisch ... mit Haenden und Fuessen ging es irgendwie. Er machte sich aber auch wirklich Muehe.

Dann ging es an den Strand, wo wir fuer mehrere Stunden barfuss spazieren gingen. Der Sand war quarz-farben und nass. Klar, ist ja Regenzeit! Schon von weitem sahen wir Voegel auf Aas sitzen. Was das wohl ist? Robben? Nein, es waren 3 Haie. Sicher illegal gefangen und dann dorthin gelegt. Tzztzz - wollen wir hoffen, dass wir morgen im Meer auch noch welche sehen.

Im Supermarkt kauften wir etwas Verpflegung. Der Kassierer war klasse, er hatte ein Buch mit den Kontinenten und wichtigsten Laendern der Welt. Dort mussten sich alle Touristen, die in den Supermarkt einkaufen kommen, sich eintragen. Wir hatten Glueck, wir waren die ersten aus Cadenberge bzw. Serrig.

Ein paar Meter weiter probierten wir in der Dulceria Yely den besten Kuchen des Ortes. Die Frau ist in Panama ganz bekannt fuer ihren Kuchen und der Laden ist fuer jeden Pedasi-Besucher ein Muss. Aber ehrlich gesagt, der Kuchen war ok aber etwas Besonderes?!

Den Abend verbrachten wir mit Tagebuch schreiben und lesen ueber die restlichen Laender Mittelamerikas ... Was uns wohl noch so erwarten wird?

Donnerstag, Mai 20, 2004

Panama City

Das kann jetzt aber nicht sein. Noch ein Blick auf die Uhr - 11 Uhr! Wir wollten doch um 8.30 Uhr aufstehen. Das gibt es doch nicht! Jetzt aber schnell auf ... unter die Dusche und ab zum Kanal.

Wo ist die Bushaltestelle? Oh je, soweit weg? Dann fahren wir mit dem Taxi dorthin. Doch der Fahrer bot uns an, fuer 5$ direkt zum Kanal zu fahren. Ja, warum eigentlich nicht? 15 Minuten spaeter waren wir dort. 10$ kostet der Eintritt - zum Museum, zum Restaurant, zum Souvenir-Shop und zur Aussichtsplattform ... Hmmm! Stolzer Preis, aber was hilft's?!

Das naechste Schiff faehrt erst um 13.30 Uhr durch den Kanal, also haben wir noch 1,5 Stunden Zeit, um uns im Museum umzuschauen. Es verteilt sich ueber 4 Etagen und informiert ueber den Bau des Kanals, die Bedeutung des Wassers im allgemeinen und fuer den Kanal, die Tierwelt im umliegenden Regenwald und die Bedeutung des Kanals in der Welt. Schnell ist die Zeit um und wir muessen auf die Aussichtsplattform. Hier koennen wir beobachten, wie mehrere Schiffe durch die Miraflores-Schleusen geschleust werden. Eigentlich nichts anderes wie an der Serriger Staustufe, und dennoch ... ein Meisterwerk! An die 14.000 Schiffe werden jaehrlich durchgeschleust. Weltweit werden die Schiffe nach den Massen des Kanals gebaut. Die Schiffe zahlen fuer das Durchschleusen eine Gebuehr, die sich nach deren Gewicht richtet, im Durchschnitt 30.000 US-Dollar. Der hoechste Betrag, der je bezahlt wurde, war 184.114,80 US-Dollar (Januar 2000) fuer die M/V Sisler, ein US-amerikanisches Containerschiff. Der niedrigste Betrag war 0,36 US-Dollar im Jahre 1928 bezahlt von Richard Halliburton. Er schwamm durch den Kanal (Dauer: 10 Tage)

Mit dem Bus fuhren wir zurueck nach Panama City, wo wir uns nochmal in der Fussgaengerzone rumluemmelten. Im Park Cinco de Mayo genossen wir die Sonne und versuchten, die Weiterreise zu planen. Mal wieder gar nicht so einfach und abhaengig von den Preisen, die wir morgen rausfinden muessen.

INFORMATIONEN ZUM PANAMAKANAL

Wie funktioniert der Panamakanal?
Der Kanal, der mittels eines Schleusensystems funktioniert, ist ca. 80 km lang und verbindet den atlantischen mit dem pazifischen Ozean an einem der engsten Punkte des Isthmus von Panama und des amerikanischen Kontinents. Am 15. August 1914 wurde er nach einer 10jaehrigen Bauphase fuer die internationale Schifffahrt eroeffnet. Seitdem haben ihn mehr als 880.000 Schiffe durchquert.
Die drei zweispurigen Kanalschleusen dienen als Wasseraufzuege und heben die Schiffe auf die Hoehe des Wasserspiegels des Gatun-Sees, 26 Meter ueber Meeresspiegelhoehe, um den Uebergang ueber die zentrale Gebirgskette des Isthmus zu ermoeglichen, und die Schiffe danach auf der anderen Seite des Isthmus wieder auf Meeresspiegelhoehe zu senken. Zu diesem Zwecke wird das im Gatun-See gespeicherte Wasser benutzt.
Waehrend dieses Prozesses werden die Tore der Schleusenkammern geschlossen, um mit Hilfe der Schwerkraft den Abfluss des Wassers von oben nach unten zu ermoeglichen. Ungefaehr 197 Mio. Liter Suesswasser werden bei jeder Schleusenoperation verbraucht, die schliesslich ins Meer fliessen. Diese Operation wird von der Kontrollkabine aus geleitet, die sich in der Zentralmauer auf der oberen Kammer einer jeden der drei Schleusen befindet.
Obwohl die Schiffe waehrend der Kanaldurchfahrt ihren eigenen Antrieb benutzen, werden sie auf der Fahrt durch die Schleusen von Elektrolokomotiven, die durch Kabel mit ihnen verbunden sind, unterstuetzt. Die paarweise arbeitenden, auf elektrischen Schienen laufenden Lokomotiven halten die Schiffe waehrend der Fahrt durch die Schleusenkammern in Position. Je nach Groesse des Schiffes werden vier bis acht Lokomotiven benoetigt.
Der 12,6 km lange Corte Gaillard oder Corte Culebra ist die engste Kanalstelle und entspricht 15 % der Gesamtausdehnung des Wasserweges. Der Corte kreuzt die zentrale Gebirgskette des Isthmus und erstreckt sich von den Pedro-Miguel-Schleusen bis nach Gamboa.

Allgemeine Informationen ueber den Panamkanal
- die Schleusenkammern sind 33,5 Meter breit und 305 Meter lang
- fuer den Kanalbetrieb wird Suesswasser aus den Fluessen des Einzugsgebietes benutzt. Wuerde man Salzwasser verwenden, muesste es gepumpt werden, da das Bett des Kanals 26 Meter ueber dem Meeresspiegel liegt. Die Kosten fuer die Einrichtung und Wartung der Pumpen waeren sehr hoch. Ausserdem wuerde das Salzwasser den Schleuseneinrichtungen schaden und die Vegetation vernichten.
- Da die Pazifikkueste hoehere Gezeitenschwankungen hat, sind die Schleusentore auf der Pazifikseite, d.h. in der suedlichen Einfahrt der Miraflores-Schleusen (da wo wir waren), die hoechsten (25m) und schwersten des ganzen Kanalsystems (730 Tonnen).
- Waehrend der Zeit des Kanalbaus wurden ueber 152,9 Millionen Kubikmeter Material bewegt, fast die Haelfte davon aus dem Corte Gaillard oder Corte Culebra. Wuerde man das urspruenglich ausgegrabene Material auf einen Gueterzug bringen, entspraeche dessen Laenge dem vierfachen Erdumfang.

Haupthandelsrouten, die durch den Kanal fuehren:- von der Ostkueste der USA nach Fernost
- von der Ostkueste der USA zur suedamerikanischen Westkueste
- von Europa zur Westkueste der USA und Kanada

Hauptprodukte- Fracht in Containern
- Getreide
- Erdoel und Nebenprodukte

Dienstag, Mai 18, 2004

Panama City

Mich traf fast der Schlag als ich aufwachte: 11.30 Uhr - da muessen wir den Schlaf aber wirklich noetig gehabt haben.

14 Uhr und wir machen uns auf Erkundungstour durch Panama City. Wir lassen uns an der Rezeption unser Hotel, das recht zentral liegt, im Stadtplan einzeichnen und waren schon bald in der Fussgaengerzone. A propos Fussgaengerzone: so etwas haben wir schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen und wir erinnern uns noch, dass wie in vielen Laendern nach einem Cafe in einer Fussgaengerzone Ausschau gehalten haben. Ob wir so etwas hier finden?
Nein, die Fussgaengerzone erstreckt sich zwar ueber einen guten Kilometer aber Cafes? Nein, die gibt's auch hier nicht. Stattdessen zwischen McDonalds, Burger King Einkaufshaeuser, die z. Bsp. 3 Unterhosen fuer 1$ im Angebot haben. Ueberhaupt ist hier wieder alles spottbillig. 1 Hamburger mit Cola auch nur 1$. War klar, dass wir heute an der Strasse essen.

Doch erst einmal in den Kolonialteil Casco Antiguo, auch San Felipe oder Casco Viejo genannt. Dieser Stadtteil ragt auf der suedwestlichen Seite der Stadt hinaus in das Meer und gilt als einer der interessantesten Teile der Stadt. Leider sind heutzutage allerdings viele der Gebaeude baufaellig. In unserem Reisefuehrer steht, dass es hier gefaehrlich ist, nachts zu spazieren und man auch tagsueber auf der Hut sein muss. Wir fuehlen uns jedoch ziemlich sicher, zumal man ueberall Touristen-Polizisten auf Fahrraedern sieht. Ihr Englisch laesst leider noch zu wuenschen uebrig, aber gemischt mit unseren Spanischkenntnissen funktioniert die Unterhaltung dann meistens doch.
Am aeussersten Punkt des Stadtteils liegt der Plaza de Francia. Hier erzaehlen grosse Steintafeln und Statuen die Geschichte der Franzosen bei der Erbauung des Panama-Kanals. Leider auf Spanisch! Der Platz ist den 22.000 Arbeitern (meist aus Frankreich, Guadeloupe und Martinique) gewidmet, die beim Bau des Kanals ums Leben kamen. Die meisten starben durch Gelbfieber und Malaria. Eine der Buesten stellt Carlos J Finlay dar, der entdeckte, wie Moskitos Gelbfieber uebertragen. Seine Arbeit fuehrte zur Ausrottung der Krankheit in Panama.

Weiter ging's ins Museum des Panama-Kanals. Wir hatten Glueck, denn ausgerechnet heute war "Internationaler Tag" und somit freier Eintritt. Nicht, dass 1$ Eintritt viel Geld gewesen waere. :) Das Museum war gut gemacht und auch interessant gestaltet, wenn nicht alle Informationen auf Spanisch gewesen waeren. Nicht ein einziges Wort auf Englisch. Das eine oder andere verstanden wir zwar, aber ...

Als wir um 17.30 Uhr aus dem Museum kamen, war es noch hell. Welch eine Freude! Aber die Wolken zogen sich zusammen - lange dauert es nicht mehr, dann regnet es. Wir sollten uns auch nicht wundern, immerhin sind wir in der Regenzeit hier.

Unser Abendessen bestand aus einem Jumbo-Hotdog. Eine Wurst mit etwas Kraut im Broetchen, darueber Ketchup, Senf und Mayo. Fuer 0,50$. Perfekt! Dazu Chicha, DAS Getraenk in Panama. Es ist ein frischer Fruchtsaft, gezuckert und mit Wasser gemischt.

Da auch das Internet nur 0,50$ die Stunde kostet, verbrachten wir den Abend dort. Haben immerhin eine Menge nachzuholen...

Sonntag, Mai 16, 2004

Sydney - Miami

Der Rotwein gestern abend/nacht hat mir (Nicole) gar nicht gut getan. Ich fuehlte mich ueberhaupt nicht gut. Ausgerechnet heute, wo wir den ganzen Tag im Flugzeug verbringen werden.

Ja, es hiess Abschied nehmen. Abschied von Antonia und Thomas, von einer Wohnung, von gutem Essen und Wein, von einer taeglichen Dusche - ja, Abschied nehmen von zu Hause!

Nachdem wir nochmal saemtliche Tipps an die beiden gegeben haben (sie werden noch nach Thailand, China, Japan und Tibet fahren), wurden wir von den beiden zum Flughafen gebracht. Sie zogen uns auf, dass wir in 2 Monaten schon wieder zu Hause sind waehrend sie noch mind. 6 Monate vor sich haben. Grrrr ...

Unser Flug nach Los Angeles ging um 14.55 Uhr. Wir kamen an um 10.45 Uhr. ??? Ja, richtig gelesen. Wir kommen frueher an als wir weg geflogen sind und erleben somit den 16.05.2004 zwei Mal. Ein wirklich komisches Gefuehl. Allerdings passiert ja weiter nichts Spektakulaeres, da wir ja nur noch weiter nach Miami fliegen muessen.

Um 14.55 Uhr flogen wir von Los Angeles nach Miami, wo wir um 22 Uhr ankamen. Oh je, wo sollen wir nur uebernachten? Unser Flug nach Panama City ist doch erst morgen frueh. Na, der Boden am Flughafen bietet sich doch gerade zu an. Und nach so vielen Naechten auf einer guten Matratze duerfen wir uns da ja nun wirklich nicht beschweren. Ich (Nicole) legte mich direkt zum Schlafen, Ramona las. Bis ein aelterer Herr aus Costa Rica auf uns aufmerksam wurde. Er bot Ramona an, dass wir in seinem Hotelzimmer uebernachten koennen. Aber Ramona tat gut daran, abzusagen. Wer weiss, was der noch will? Der Mann ging weiter ... und kam wieder. Dieses Mal bot er nicht nur das Bett im Zimmer an sondern das komplette Zimmer. Er wuerde schon irgendwie klar kommen, er haette eh einen fruehen Flug und brauche sein Zimmer gar nicht. ??? Er sei frueher selbst viel gereist und kann einfach nicht mit ansehen, dass wir auf dem Boden schlafen muessen. Na gut! Wenn er unbedingt will! Er gab uns den Zimmerschluessel und als waere es das normalste von der Welt spazierten wir in das Hotel, Zimmer-Nr. 414. In dem Zimmer standen zwei grosse Betten und wir legten uns gleich rein. Fernseh an - wer haette gedacht, dass es uns nochmal so gut geht!? ... Zu frueh gefreut, denn es dauerte nicht lange und es klopfte an der Tuer. Oh nein, und was jetzt? Ramona sollte sich zu mir ins Bett legen. Sie oeffnete und herein kam ein betrunkener Costa Ricaner. Er entschuldigte sich mehrmals, dass er das Zimmer nun doch in Anspruch nehmen muesse. Ich stellte mich schlafend, wollte nicht in ein Gespraech verwickelt werden. Bernie stellte sich wirklich als betrunken heraus, denn er hielt mich fuer drogenabhaengig (weil ich schlafe!), sprach von sich als Daemon, wiederholte sich staendig ... Wir waren beide auf der Hut, aber es passierte nichts. Er schlief irgendwann ein - und unsere Befuerchtung, heute nacht wieder nicht schlafen zu koennen, war umsonst.

Freitag, Mai 14, 2004

Sydney

Wieder begannen wir den Morgen mit einer Dusche. Sollten wir uns wirklich an die taegliche heisse Dusche gewoehnen?

Gemeinsames Fruehstueck mit Antonia, da Thomas ja wieder arbeiten muss. Und wieder nur quatschen, kloenen und erzaehlen.

Den Nachmittag verbrachten wir etwas im Internet und anschliessend auf dem Paddy's Market, wo es allerlei Krimskrams zu Spottpreisen gibt.

Hoehepunkt dieses Tages war definitiv unser Ausflug in den Supermarkt. Wir haben in Antonia und Thomas zwei getroffen, die es genau wie wir lieben gelernt haben, einkaufen zu gehen. Aber nicht nur das - heute sollte es auch ein besonderer Supermarkt sein. ALDI Sued! In Sydney. Ramona und ich wollten es nicht glauben. Dort muessen wir hin. Die Leute hielten uns fuer verrueckt, dass wir uns vor dem Schild fotografieren lassen wollten. Aber sonst wuerdet ihr es uns ja doch nicht glauben, oder? Wir schnappten uns einen Einkaufswagen und gingen durch die Tuer ... ja, es war nicht zu fassen. Wir kamen uns vor wie im Aldi im Saarburg. Direkt links die Marmelade, dann das Brot, ... Und es riecht sogar genauso! Jetzt waren wir wirklich im Paradies!

Heute abend assen wir mexikanisch mit selbst gemachter Guacemole von Antonia. Wir konnten uns alle nach dem Essen nur noch auf das Sofa bzw. auf den Boden bewegen. Gott sei Dank hatten wir fuer heute abend einen Videoabend vorgesehen. Ihr glaubt gar nicht, wie schoen es sein kann, mal einfach nichts, aber wirklich nichts zu tun und nur faul abzuhaengen!

Mittwoch, Mai 12, 2004

Sydney

Mannomannomann, 6.15 Uhr und ich (Nicole) bin schon wieder wach! Woran liegt das nur? Wir haben uns doch eben erst hingelegt. Seufz!

Ich las etwas im "Stern" - mal wieder eine deutsche Zeitung, da ist es fast egal, welche es ist - und ging duschen. Als ich zurueck kam, war auch Ramona wach. Antonia hatte einen besseren Schlaf und wir weckten sie um 10.30 Uhr, weil wir bis 12 Uhr unseren Van zurueck gebracht haben muessen. Aber fuer ein gemuetliches Fruehstueck haben wir noch Zeit!

Wir fuhren den Van zur Wicked-Buero, Antonia folgte uns mit deren feuerrotem Spielmobil, und konnten ihn ohne Probleme abgeben. Mit Antonia fuhren wir dann zurueck in die Wohnung, wo wir erst mal wieder nur quatschten. Was es immer noch zu erzaehlen gab ...

Wir konnten uns spaeter aber wenigstens fuer einen kleinen Spaziergang aufraffen. Ueber die Harbour Bridge - man, war das hier windig und kalt - bis rueber zur Oper, wo wir uns nach Karten fuer den Schwanensee erkundigten. Wir muessen morgen nochmal kommen.

Zum Abendessen kochten wir uns Sauerkraut mit Pueree und Wuerstchen - oh, wie lecker - und verbrachten den Abend wieder nur mit erzaehlen, erzaehlen und erzaehlen. Wie schoen es doch ist, sich mal wieder mit Menschen aus der Heimat zu unterhalten. Ueber Menschen, die wir alle kennen.

Montag, Mai 10, 2004

Pambula - Cooma

Heute schliefen wir etwas laenger und wachten um 7.45 Uhr auf. Wir machten uns auf nach Eden, fuer viele ein schoener Ort - fuer uns eigentlich nichts Besonderes.

Aber es gibt hier ein Killerwal-Museum. Wenn wir sie schon nicht live sehen koennen, dann wollen wir uns wenigstens ueber diese Tiere informieren. Das Riesenskelett, das dort vom Wal Tom ausgestellt war, war schon ziemlich beeindruckend. Tom hat in den 20 Jahren mit den Menschen aus Eden zusammengearbeitet. Man kann sich das kaum vorstellen, aber Tom war einer von den Killerwalen, die den Menschen beim Fang von Bartenwalen half. Er trieb diese in die Twofold-Bucht und warnte die Walfaenger, indem sie den Schwanz auf das Wasser klatschten. Nachdem der Wal harpuniert war, beschleunigten einige Walfaenger den Tod, indem sie sich ueber das Blasloch des Wals rollten, um das Atmen zu stoppen.
Wenn der Wal dann tot war, wurden ihm Zunge und Lippen entnommen fuer Tom als Belohnung und der Rest wurde mit an Land genommen.
Walfang in der Twofold Bucht endete Ende der 20er Jahre.
Tom's Koerper wurde am 17.09.1930 in der Twofold Bucht gefunden und sein Skelett ist nun eben im Museum ausgestellt.

Fruehstueck gab es heute an der Disaster Bucht, von der wir im Killerwal-Museum gelesen hatten. Es war eine lange Fahrt ueber Schotter dorthin, ob sie deshalb Disaster Bucht heisst? Denn eigentlich war es dort am Wasser wieder herrlich schoen und einsam.

Und wieder ging es ins Landesinnere. Ueber den Tourist Drive, den wir eigentlich mit unserem Van haetten gar nicht fahren duerfen. Die Strasse war naemlich nicht geteert. Ach was soll's - es sind ja nur ca. 50km.

Wir endeten in Cooma, wo wir nochmal online gehen wollten. Doch in diesem Staedtchen gab es zwar Internet, aber nicht abends. Wo gibt's denn so etwas?

Da wir keine Lust aufs Kochen hatten, genehmigten wir uns heute mal einen Burger bei McD. Hier sah ich (Nicole) auch die freudige Nachricht in der australischen Zeitung, dass Bremen in Muenchen Deutscher Meister wurde. Da war es dann egal, dass wir heute abend nicht online gehen konnten. Der Abend war gerettet. :)

Samstag, Mai 08, 2004

Karuah - Minnamurra

Ist es denn zu fassen! Schon wieder drehten wir uns von einer Seite auf die andere. Ein Blick auf die Uhr: 5.45 Uhr! Unfassbar!

Wir hielten es nicht lange aus und um 7.30 Uhr waren wir bereits unterwegs. Erstes Ziel war der Macquerie See, Australiens groesster Salzsee. Er ist drei Mal so gross wie Sydney's Hafen. Wir umrundeten den See und die Gegend war wunderschoen, sauber und idyllisch.

Dann ging's weiter nach 'The Entrance'. The Entrance ist nach seiner Lage am Tasmanischen Meer benannt, Eingang zu den Tuggerah Seen. Wieder am Wasser war es Zeit fuer unser Fruehstueck. Dabei beobachteten wir heute nicht nur die Pelikane und Moewen sondern auch alle LEute, die vor uns wie auf dem Catwalk vorbei liefen.

Durch Zufall nur sahen wir, dass nicht weit von uns, ein Fest der hiesigen Heilsarmee stattfindet. Inklusive Harley und Oldtimer-Treffen. Dort muessen wir uns auch blicken lassen. Aber wir waren schnell ueber den Festplatz gelaufen. Ausser den verrueckt aussehenden Rockern gab es nicht wirklich was zu sehen.

Weiter ging's quer durch Sydney - Ramona war dankbar, dass sie hier nicht viele Autobahnen wechseln musste - bis runter nach Minnamurra. Dort ging's nochmal in einen Supermarkt. Hier in Australien uebrigens ein sehr beliebter Ort, wo wir Stunden verbringen koennen.
Wir hatten alles verstaut im Auto als wir losfahren wollten. Nur noch anschnallen und dann kann's losgehen. Aber was macht Ramona denn da? Das gibt's doch nicht! Da hat sie die Haltevorrichtung des Anschnallgurtes in der Hand. Wie hat sie das denn hinbekommen? Ganz unschuldig schaute sie mich an. "Ich hab doch gar nichts gemacht!" Ja, sicher ... Tzz ... da gucken wir morgen im Hellen nach. :)

An der Rest Area kochten wir heute Nudeln, die wir vor unserem Fernseher verspeisten. Australiens Popstars - wirklich wie zu Hause - und anschliessend gab's "In the line of fire" mit Clint Eastwood.

Donnerstag, Mai 06, 2004

Ballina - Wollomombi

Ich (Nicole) war schon wieder seit 5.20 Uhr wach. Warum nur? Gestern war es doch nun wirklich spaet fuer unsere Verhaeltnisse gewesen. Auch Ramona war wach und wir drehten uns von einer Seite auf die andere.

Fruehstueck gab's - wie sollte es anders sein - mal wieder in der Naehe des Wassers. Es war windig und recht kalt, aber wir liessen uns unser gemuetliches Fruehstueck nicht verderben. Waehrend des Fruehstuecks beobachteten wir riesengrosse Pelikane.

Heute fuhren wir mal wieder ins Landesinnere. Woltten mal wieder Berge sehen. Oder zumindest Huegel. :) Die Strecke nach Glenn Innes und Armidale zog sich ewig lange, dabei waren es nur 200km. In Armidale beginnt der Wasserfall-Weg zurueck zur Kueste, den wollen wir fahren.

Den ersten Stopp legten wir in Wollomombi im dazugehoerigen Nationalpark ein. Hier sollten wir auch uebernachten, es wird langsam dunkel. Aber eigentlich darf man in Nationalparks gar nicht campen oder uebernachten. Es gab da einen Campingplatz, aber da muss man sicher zahlen. Also fuhren wir zum Picknickplatz. Hier waren wir alleine und mussten auch nichts zahlen - solange uns niemand erwischt! Aber wer wird auch schon nachts im Nationalpark rumlaufen?

Da es ja bereits daemmerte, machten wir uns gleich ans Kochen. Kartoffeln schaelen, in Scheiben schneiden, Zwiebeln und Knoblauch wuerfeln und anduensten ... mensch waren die Bratkartoffeln lecker!

Um die Kalorien nochmal abzutrainieren, liefen wir noch zum 75m entfernten Lookout. Obwohl Vollmond war, konnte man nicht wirklich viel sehen. Wir wollten auch nicht wirklich weiter laufen, denn es war schon unheimlich. Um uns herum nur Baeume, aber man hoerte ueberhaupt nichts. Nicht mal Grillen! Wir mummelten uns in unsere Decken ein und hatten wieder eine lange kalte Nacht vor uns.

Dienstag, Mai 04, 2004

Gympie - Brisbane

Wieder waren wir um 6 Uhr auf und fuhren nach Tin Can Bay zu den Delfinen. Heute muessen sie da sein sonst war der Faulenzer-Tag gestern ja ganz umsonst.

Wir waren die ersten und belagerten gleich die Bank. Es wurden wieder lange vier Stunden, die wir uns damit vertrieben, die Leute zu beobachten. Manche Touristen waren einfach der Hit! :) Was die Delfine angeht hatten wir erneut Pech. Sie haben wohl gemerkt, dass wir immer wieder kommen und wollen uns sicher an der Nase rumfuehren. Tja, Pech gehabt! Morgen kommen wir nicht mehr her!

Somit fuhren wir auf dem schnellsten Weg nach Brisbane. Hier sollte unser Campervan inspiziert werden. Wir mussten eine halbe Stunde warten und wurden dann auch noch mit einer Flasche eiskaltem Sekt belohnt. Ui, vielen Dank - aber wer soll die denn trinken?!?

Heute soll's ins Internet gehen. Hier in Brisbane muss es doch was geben. Gab es auch, aber dafuer keine Parkplaetze. Jedenfalls nicht fuer uns. Unser Campervan war mit 2,30m Hoehe einfach zu hoch fuer Tiefgaragen. Wir gurkten bestimmt 2 Stunden durch Brisbane und fanden letztendlich einen normalen Parkplatz. Fuer 7.50$ duerfen wir sogar bis morgen frueh dort stehen. Prima, so muessen wir nach der Internet-Session auch nicht mehr nach einem geeigneten Schlafplatz suchen.

Sonntag, Mai 02, 2004

Gympie - Noosa Heads - Gympie

Wir waren um 8.30 Uhr abfahrbereit als ich (Nicole) auf der Informationstafel auf der Rest Area von Tin Can Bay las. Dort soll es Delfine geben, die man sogar fuettern darf. Jeden Morgen von 7 - 10 Uhr. Dort sollten wir hinfahren.

Wir kamen um 9.20 Uhr an. Wir sahen ein paar Boote, ein paar Jetskis, aber von Delfinen war weit und breit keine Spur. Wahrscheinlich sind wir zu spaet an. So ein Mist! Und was nun? Wir disponierten um ... wir werden einen Tagesausflug nach Noosa Heads machen und die Nacht wieder in Gympie verbringen, um morgen frueh nochmal nach Tin Can Bay zu fahren.

In Noosa Heads fanden wir einen Parkplatz direkt am Eingang zum Nationalpark. Dabei war eigentlich der Strand unser Ziel gewesen. Doch jetzt gab's erst einmal Fruehstueck, es ist schliesslich schon nach 12! Hier in Australien gibt es ja ueberall Barbecue-Grills, wo die Einheimischen nicht nur am Wochenende ihr Fleisch braten und eben picknicken. Wir gesellten uns auch dazu, allerdings ohne Fleisch sondern mit unserem geliebten Kaesebrot. Das scheinen auch die Voegel zu moegen. Ramona wollte gerade ihren letzten Rest aufessen als so ein schwarz-weisser Vogel daher geflogen kam und ihr den Kaese vom Brot pickte. So schnell konnte man gar nicht gucken!
Das hat man also davon, wenn man sich an die Vorgaben haelt und die wild lebenden Tiere hier nicht fuettert. Dann kommen die Tiere eben und bedienen sich selbst. Na so etwas!

Da wir heute morgen schon keine Delfine gesehen hatten, wollten wir es nun mit den Koalas probieren. Wir spazierten ca. 7 km durch den Noosa Heads Nationalpark, doch auch die Koalas schienen sich vor uns versteckt zu haben. Lediglich ganz ganz viele verschiedene bunte Schmetterlinge. Auch keine Delfine am Dolphin Point - alles hatte sich gegen uns verschworen!

Freitag, April 30, 2004

Rockhampton - Childers

Mannomann, war das kalt in der Nacht. Mein Gesicht war eiskalt, ich musste teilweise mit dem Kopf unter die Decke. Kein Wunder, mehr als 8 Grad zeigte das Thermometer auch nicht an!

Wir fuhren heute mal ins Landesinnere und machten so einige Kilometer. Die Landschaft in Australien hat immer noch einiges zu bieten, aber im Vergleich zu von vor sieben Jahren hat Australien fuer mich (Nicole) an Reiz verloren. Die Orte an der Ostkueste sind zu touristisch; die Touristen, die man sieht, sind wesentlich juenger und nur auf Party, Party, Party aus. Von der Kultur bekommt man nicht viel mit - gibt es ueberhaupt eine? -

Die Unabhaengigkeit mit dem Auto jedoch geniessen wir. Endlich mal nicht angewiesen sein auf Bus und Bahn. Dort anhalten und fahren, wo wir wollen. Auch was das Essen angeht sind wir hier natuerlich mehr als froh. Nach der langen Zeit in Asien fuehlen wir uns hier ja wie im Schlaraffenland!

Mir war die ganze Fahrt ueber heute ziemlich langweilig und ich machte mich schon mal schlau ueber Panama und Costa Rica. Darauf freute ich mich schon sehr.

In Gladstone machten wir Halt und wollten zum Scenic Lookout! Doch was bitte schoen gibt's hier zu sehen? Ein paar Inseln aber viel naeher liegt der Industriehafen. Na, wirklich toll!
Der naechste Stopp war dann in Agnes Water - dort gingen wir zum Strand. Wieder einer dieser km-langen weissen Sandstraenden - fast menschenleer. Lediglich ein paar Surfer waren im Wasser zu beobachten.

Unser Ziel heute war die Rest Area in der Naehe von Childers. Also mussten wir noch etwas fahren. Doch wir wurden angehalten. Von der Polizei - Ramona musste doch tatsaechlich ins Roehrchen blasen. Es war eine normale Verkehrskontrolle und natuerlich hatte Ramona nichts getrunken; somit konnten wir gemuetlich bis Childers fahren.

Mittwoch, April 28, 2004

Airlie Beach - Mackay

Um 7 Uhr wurden wir von einem grossen Bus abgeholt. Ob wir tatsaechlich 150 Leute auf dem Boot sein werden?! Bitte nicht! ... Wir waren letztendlich ca. 80 auf dem Unterhaltungsboot. Gott sei Dank wollen nicht alle tauchen gehen.

Wir Taucher mussten ein Formular ausfuellen, auf dem Ramona und ich - ehrlich wie wir sind - angaben, dass wir momentan Lariam als Prophylaxe gegen Malaria einnehmen. Doch unsere Ehrlichkeit waere uns hier fast noch zum Verhaengnis geworden, da der Dive Master erst einmal checken wollte, ob wir ueberhaupt tauchen duerfen. Dass wir vor gut drei Wochen noch getaucht haben, interessierte ihn gar nicht. Gott sei Dank jedoch, genehmigte die Krankenschwester an Bord unsere Tauchgaenge!

Um 10 Uhr gab es das erste Briefing und kurz darauf waren wir schon an Reefworld angekommen. Es ist eine Station, die am Riff fest verankert ist. Hier werden Aktivitaeten wie Schnorcheln, Tauchen, Helikopterflug, Boot mit Glasboden, ... angeboten.

Fuer die Taucher gab es eine eigene Ecke und hier war fuer uns schon alles vorbereitet. Zwei Tauchmeister waren da und konnten auf den ersten Blick sagen, welche Groesse wir im Anzug brauchen. Das gleiche beim Gewicht und hier wurde uns der Gurt sogar umgebunden. Mit Flossen und Maske in der Hand ging es dann eine Treppe runter, gleich ins Wasser. Brrrr, war das kalt!
Wir waren eine kleine Gruppe mit vier Tauchern plus Dive Master. Das ist ja schon mal gut. Aber dabei blieb es dann auch! Die Sicht liess mehr als zu wuenschen uebrig, die Farben der Korallen vermissten wir auch. Ueberhaupt nichts Buntes gab es zu sehen und viele verschiedene Fische gab es auch nicht. Es wurde sogar richtig langweilig.
Der Tauchgang war fuer uns ziemlich enttaeuschend - so hatten wir uns das groesste Riff der Welt nun wirklich nicht vorgestellt. Da entschaedigte uns das Buffet, das im Preis inbegriffen war, auch nicht. Den zweiten Tauchgang brauchen wir gar nicht erst erwaehnen! :(

Um ca. 17 Uhr waren wir zurueck am Caravan Park, wo wir noch schnell duschten. Dann ging es weiter - doch weit kamen wir nicht! Ramona hielt an. Was ist denn jetzt los? Sie wollte mir es erst nicht sagen ... Los, spuck aus! Sie hatte vor dem Duschen ihre nassen Badesachen und Handtuch vorne ueber die Stossstange gehaengt und vergessen, ihn vor Abfahrt reinzunehmen. Jetzt fehlte die Bikinihose und Ramona musste den Weg nochmal zurueck laufen.
Wir fuhren dann bis Mackay auf die Rest Area und hatten nach dem leckeren Abendbrot mal wieder eine fruehe Nacht.

Montag, April 26, 2004

Bilyana Rest Area - Peter Faust Damm

Als wir um 8 Uhr aufwachten, regnete es immer noch. Ob es hier irgendwann auch nochmal aufhoert? Wir sind doch in Australien!

Wir fuhren nach Townsville und erkundigten fruehstueckten dort in der Naehe des Strandes. Allerdings im Auto, da es immer noch regnete. Dann erkundigten wir uns nach Tauchtouren - aber das kommt fuer uns alles nicht in Frage. Viel zu teuer!

Also fuhren wir weiter - Richtung Airlie Beach. In Bowen machten wir Halt, weil es so schoen sein soll. Es war bereits 16.45 Uhr und es regnete immer noch. Doch wir liessen uns den Spass nicht verderben! Soll es doch regnen - wir gehen trotzdem ins Meer. Im Nu hatten wir unsere Bikinis an und liefen ins Wasser. Auch hier wieder Stinger Nets. Aber wir waren ganz alleine - und die Wellen gehoerten uns! Was hatten wir eine Gaudi, verloren wir doch mit fast jeder Welle entweder das Bikini-Oberteil oder die Bikini-Hose. Wenn uns jemand gesehen hat ... hat der/diejenige sicher auch viel Spass gehabt. :)

Anschliessend gab's 'ne Dusche gleich am Strand. Wir fuhren etwas abseits vom Ort und parkten, um dort auch zu uebernachten. Ramona hatte gerade zwei Sender in unserem TV gefunden (jawohl, diesen Luxus haben wir jetzt) und wir haben den Rest des Kartoffelsalats und der Frikadellen verdrueckt, als es an unserem Fenster klopfte.
Wir duerfen hier nicht uebernachten. OK, wir haben ja auch nur zu Abend gegessen. Wir werden gleich weiter fahren. Schade, muessen wir so spaet am Abend (22.30h) nochmal den Motor starten.

Der naechste Parkplatz, auf dem wir uebernachten duerfen, liegt noch gute 100km weiter. Na gut, dass unser Tank so gut wie leer ist. Nachdem wir mind. 15 Minuten gebraucht hatten, um aus Bowen herauszufinden, kamen wir gluecklicherweise auch noch an einer Tankstelle vorbei. Somit stand unserer Fahrt zum Peter Faust Damm nichts mehr im Wege.

Samstag, April 24, 2004

Cairns - Cape Tribulation

Wir waren bereits um 7.30 Uhr wach. Prima, dann koennen wir uns ja gleich um das Auto kuemmern. Wir wollen uns fuer die naechste Zeit einen Campervan leihen und damit durch Australien gurken.

Zwei Stunden spaeter sassen wir in unserem neuen Zuhause fuer die naechsten beiden Wochen. In diesem Auto werden wir nicht nur fahren sondern auch schlafen und kochen! Es tut gut, mal nicht mehr aus dem Rucksack zu leben ... sondern aus dem Auto. :)

Wir wollten zum Cape Tribulation fahren, eine Empfehlung von Helen aus Sydney. Hier treffen der aelteste Regenwald (tatsaechlich aelter als der Amazonas) und das Great Barrier Reef aufeinander.
Wir machten Stopp in Daintree, um eine einstuendige Bootsfahrt mitzumachen. Wie gut wir daran taten - wir sahen Krokodile, Schlangen und verschiedene Voegel.

Am Cape Tribulation stellten wir dann unser Auto ab und machten uns auf eine naechtliche Tour durch den Regenwald. Natuerlich mit Tourguide. Jeder bekam einen Regenmantel (in gelb!) und eine grosse Taschenlampe.
Wahnsinn, was Jo, unser Tourguide, uns alles erzaehlen konnte und wir sahen so viele verschiedene Grillen, Spinnen, Ratten (die sehen hier im Regenwald ganz anders aus) - ganz abgesehen von all den verschiedenen Pflanzen. Und Jo wusste zu allem etwas zu sagen. Wir haben viel gelernt und es waren tolle zwei Stunden.

Donnerstag, April 22, 2004

Nicole: Cairns // Ramona: Hughenden - Cairns

Nicole: Cairns

Da Freddie und ich erst um 5.30 Uhr im Bett waren, war mit Auto ausleihen heute auch nichts. Erst einmal! Wir standen um 10.30 Uhr auf und lernten beim Fruehstueck Chantal, eine Hollaenderin, kennen. Philipp ueberzeugte uns, dass wir doch noch ein Auto ausleihen sollten.

Ich war die Fahrerin. Mannomann, im August bin ich zum letzten Mal Auto gefahren. Ob ich das ueberhaupt noch kann? Und dann auch noch links fahren?! Aber alles klappte wie am Schnuerchen, ich hatte keine Probleme.

Zu viert (Freddie, Chantal, Philipp und ich) fuhren wir Richtung Port Douglas. Wir machten Halt am Ellis Beach, wo wir vom lokalen Fernsehen interviewt wurden bezueglich der Quallen im Meer. Wir hatten davon gehoert, dass es in dieser Saison immer Quallen gibt, die toedlich sein koennen, und dass man deshalb nur in sogenannten 'Stinger Nets' schwimmen darf. Aber wir wollten ja eh nicht schwimmen.
In Port Douglas entschieden wir uns dann aber anders. Nichts hielt uns mehr zurueck und wie wild rannen wir ins Stinger Net und somit ins Meer. Die Wellen waren richtig hoch und wir hatten viel Spass!

Wir schauten uns dann noch das kleine Staedtchen Port Douglas an und fuhren weiter nach Mossman. Dort soll es ja so schoen sein! Nun, wir konnten das aber nicht sagen...

Zurueck fuhr Philipp und gegen 19.30 Uhr trafen wir wieder im Hostel ein. Ramona hatte noch nicht eingecheckt und ich wollte gerade meine Mails checken, da kam sie auch schon zur Tuer rein!
Leider konnte sie uns nicht zum Abendessen begleiten, da sie mit der Gruppe noch ein Abschiedsessen hat. Sie checkte schnell ein und ich fuhr sie dann zum Restaurant.

Philipp, Chantal, Freddie und ich fuhren wieder ins Woolshed. Nicht wegen der Drinks, aber weil wir dort Essen umsonst bekommen. Den Gutschein haben wir in unserem Hostel bekommen. Das Essen war nichts Dolles - aber eben umsonst!
Spaeter trafen wir uns noch mit Regi und einigen seiner Angestellten auf ein Getraenk. Wieder wurde es ein schoener aber auch spaeter Abend.


Ramona: Hughenden - Cairns

Um 6 Uhr war Aufbruch. Der letzte Tag im Bus. Die Wueste hatten wir hinter uns und so langsam kamen die Baeume wieder. Die Fluesse waren voller Wasser und nicht mehr ausgetrocknet. Es wurde richtig schoen. Die erste Pause machten wir an der kleinsten Pub Australiens. 1.4m x 0.5m. Wenn da zwei Leute drin stehen, ist sie voll. :-))

Am Nachmittag kamen wir in die Tablelands. Hier sah es aus wie in Deutschland. Ueberall Weinberge und schwarz/weisse Kuehe. Sah schon komisch aus. Es passte garnicht hierher.

Unseren letzten Stop machten wir im Woorooneran National Park. Hier war der Regenwald. Ein 2Km langer Pfad fuehrte zu einem Wasserfall wo wir uns ein letztes mal erfrischen konnten. Es war wunderschoen.

Dann ging es weiter nach Cairns. Gegen 18 Uhr waren wir dort. Nun hiess es Nicole finden. Zum Glueck gab es ja Email. Nicole hatte mir geschrieben wo sie sich einquartiert hatte und so lief ich zu dem Hostel. Sie sass schon an der Rezeption und wartete. Allerdings musste ich sie noch einmal alleine lassen, denn es gab noch ein Abschiedsessen von der Bustour. Doch es wurde kein langer Abend. Nach dem Essen loeste sich die Gruppe auf und ich schlenderte zurueck zum Hostel.