Sonntag, Juli 20, 2003

Dueodde - Almindingen - Bolshaven - Svaneke - Nexo - Dueodde

Um 9.00 Uhr gings aus den Federn. Wir liehen uns als erstes 2 Fahrräder an der Rezeption. Es waren gerade noch 2 Mountainbikes da. 55 DKK pro Rad/pro Tag (24 Std.). Nach dem Frühstück wurde kurz Wäsche gewaschen und um 11.15 Uhr gings los. Über Pedersker nach Aakirkeby 13,2Km. Hier machten wir eine kleine Eis und Trinkpause. Ein ruhiges kleines Dörfchen mit einer seltsamen Kirche. Sah aus als ob es früher mal eine Burg war. Wir wollten weiter nach Almindingen. Das war aber nirgends angeschrieben. Wir fragten eine Frau die gerade beim Rasenmähen war. Kein Wunder das Almindingen nirgends dran stand. Es war ja auch nur ein Waldgebiet und kein Dorf. Wir fanden es dann und waren beeindruckt von der Stille und den immer wiederkehrenden schönen ausblicken übers Land und zum Meer.

Kurz vor Svaneke entschlossen wir uns noch rauf nach Ostermarie zu fahren. Von dort ans Meer nach Bolshaven. Dann runter nach Listed. Hier kamen wir an einem kleinen Tisch mit frisch gepflückten Kirschen im Becher vorbei. Der Tisch stand halb auf dem Fahrradweg, wir konnten einfach nicht dran vorbei fahren. Wir nahmen einen Becher und zahlten 10 Dkk in die Sparkasse, gingen rüber auf die andere Straßenseite und machten Kirschkernweitspucken. Wenn uns jemand gesehen hätte..., ganz schön albern. Aber spaßig. Es ging weiter über Svaneke nach Nexo und nach Snogebaek. Hier mußten wir unbedingt nochmal anhalten um wieder einen Becher von dem leckeren Popkorn auf dem Hafenfest zu essen. Nachdem alles auf war, fuhren wir unter heftigen Poschmerzen und Oberschenkelschmerzen zurück nach Dueodde. Insgesammt waren es 75Km gewesen. Eine stolze Leistung, wenn man nie Fahrrad fährt.

Wir sprangen noch kurz in den Campingplatz Pool um die Muskeln etwas zu lockern. Aber ich glaube das hat wenig geholfen. Dann eine warme Dusche, und das hätten wir eher wissen sollen. Das heiße Wasser läuft viel länger als bei den anderen Kabinen von gestern. Obwohl sie ebenfalls 2 DKK kosteten. Wie nett!

Das Abendessen war ziemlich kurz gehalten, wegen allgemeiner Erschöpfung. Natürlich gab es Brot und Käse. Nur den schlechten Rotwein wollten wir uns nach dieser Tour nicht mehr antun.

Samstag, Juli 19, 2003

Dueodde - Svaneke

Eigentlich wollte Nicole ja um 4.49 Uhr den Sonnenaufgang gucken, aber das war ihr wohl über Nacht entfallen. Wir standen um 9.50 Uhr auf und kauften Brötchen zum Frühstück. Nach dem Frühstück gings ab unter die Dusche. Es kostete 2 DKK, die man in einen Münzautomat in der Kabine einwirft. Da wir clever sind, zogen wir uns aus bevor wir das Geld einwarfen. Doch viel schien das nicht genutzt zu haben. Wir hatten uns gerade komplett eingeschäumt als das heiße Wasser bereits ausging. Wie in einem schlechten Film. Natürlich hatten wir beide nur je ein 2 DKK Stück. Und da standen wir nun. Zum Glück ging das kalte Wasser noch. Und es war so .. kalt.

Um 12.00 Uhr starteten wir unseren Tagesausflug. Zu Fuß machten wir uns auf den Weg nach Snogebaek. Normalerweise sollten es nur 3Km sein. Aber letztendlich waren es dann 6Km. In Snogebaek war Hafenfest. Es wurden ein paar Wasserspiele gemacht und auf dem Marktplatz spielte Livemusik. Rundherum standen Essens- und Getränkebuden. Also im großen und ganzen wie bei uns in Deutschland. Es war super lustig.

Kurz nach 17.00 Uhr stiegen wir in den Bus um uns Svaneke anzusehen. Doch war es nur ein kleines Dörfchen mit einem kleinen Hafen. Nicht sehr viel zu sehen. Wir kehrten in der Bonbonfabrik am Marktplatz ein und kauften ein paar Naschereien. Die Maschienen waren leider schon aus. Wir nahmen den nächsten Bus zurück nach Dueodde und beendeten den Tag mit Brot, Käse und Rotwein (der noch schlechter war als der von gestern!).

21.55 Uhr meinten wir dann, wir müssten noch eine Flasche Rotwein trinken. Nicole sauste los zum Laden. Der machte nämlich um 22.00 Uhr zu. Aber sie schaffte es und kam mit noch einer anderen Sorte und einer Flasche Cola zurück. Das hätten wir uns allerdings sparen können. Sowas widerliches schmeckt nicht mal mit Cola.

Irgendwann fingen wir an mit unserem Teelicht zu spielen. Zuerst hielt ich ein paar Tannennadeln in die Flamme. Das riecht immer so gut. Dann ein kleines Stöckchen, dann einen Tannenzapfen. Und eh wir uns versahen, hatten wir ein kleines Lagerfeuer.

Hoffentlich beschwert sich morgen keiner, daß wir vom Platz fliegen.

Freitag, Juli 18, 2003

Trelleborg - Dueodde

6.00 Uhr Ankunft in Trelleborg bei strömendem Regen.
Während wir nach dem Busbahnhof suchten, hielt ein junger Schwede mit seinem Auto neben uns und fragte wo wir hin wollten. Vorsichtig wie wir sind fragten wir ihn wohin er denn wolle.

Er: Malmö
Wir: Schade, wir wollen nach Ystad.
Er: Ok, ich fahre euch hin.
Wir: Wieso?
Er: Hab gerade nichts zu tun.
Wir: Und was willst du dafür haben?
Er: Nichts.

Das hörte sich nach einem guten Deal an. Schließlich waren es ja auch nur 45Km. Er hieß Matz und erzählte, daß er auch schon viel gereist ist. Damals hätte er sich auch gefreut wenn er mitgenommen worden wäre. Und deshalb hilft er nun gern anderen Reisenden. Er setzte uns in Ystad an dem Ticketcenter ab und verabschiedete sich. Wirklich eine tolle Aktion von ihm.

Es war 7.10 Uhr, der Ticketschalter sollte um 7.30 Uhr öffnen, laut unseren schwedischen Sprachkenntnissen. Gut eine Stunde später kamen wir dann mal auf die Idee an einem anderen Schalter nachzufragen, da der eigentliche Schalter immer noch nicht geöffnet hatte. Und wie sollte es anders sein! Wir waren im falschen Gebäude. Ich (Ramona) machte mich auf den Weg zum neuen Terminal um Tickets zu besorgen und zu erfahren wo wir hin mussten. Nicole blieb solange bei dem Gepäck. Als ich am Gebäude ankam, fuhr die Fähre gerade ab. Somit mussten wir die nächste um 12.35 Uhr nehmen. Also abermals warten.

Um 12.20 Uhr gings an Bord des Katamaran. Obwohl die Fahrt nur gut 1 Stunde dauerte, kostete sie fast genauso viel wie die Überfahrt von Rostock nach Trelleborg.

Auf der Insel angekommen, nahmen wir um 14.15 Uhr Bus Nr. 7 von Rônne nach Dueodde wo wir ein paar Tage auf dem Campingplatz bleiben wollten. Wichtig zu wissen ist, daß es in Dueodde nichts als den Campingplatz gibt. Um überhaupt in Skandinavien mehrere Tage campen zu dürfen, muß man in Besitz eines Campingpasses sein, den man aber auf jedem Zeltplatz erwerben kann. Kostet ca. 80 DKK = 12 EURO.

Nach dem wir unser Zelt aufgebaut hatten, machten wir eine kleine Erkundungstour zum Strand. Dieser besteht aus weißem, ganz feinem Sand, der quietscht wenn man darüber läuft. Als wir zurück kamen war Abendbrotzeit. Es gab Brot mit Käse und Bornholmer Wein (franz. Rotwein in Bornholm abgefüllt), welchen man aber nicht unbedingt probiert haben muß. Mit Cola gemischt ist er halbwegs genießbar.

Donnerstag, Juli 17, 2003

Cadenberge - Rostock - Trelleborg

Cadenberge, 11.50 Uhr, die Reise beginnt! Meine (Ramona) Eltern brachten uns mit dem Auto nach Rostock. Wir kamen um 16.00 Uhr an und kauften direkt die Fährtickets nach Trelleborg-Schweden. Vor 2 Tagen wurden diese Tickets im Internet mit 115 EURO pro Person deklariert, von daher waren wir überrascht als man nur 22 EURO von uns verlangte. Aber der Preisunterschied kann natürlich auch darauf zurückführen, dass wir keine Kabine gebucht hatten. Denn was sollten wir mit einem Bett, wenn wir doch unsere eigenen dabei hatten?! Die Abfahrt war für 23.00 Uhr vorgesehen, es gab also eine ganze Menge Zeit totzuschlagen. Mit meinen Eltern zusammen gab es die vorerst letzte deutsche riesen Currywurst mit Pommes. Kurz vor 18.00 Uhr verabschiedeten sich meine Eltern und fuhren zurück nach Hause. Sie hatten ja noch gut 4 Stunden Fahrt vor sich. Auf uns alleine gestellt, saßen wir da, überlegten waszu tun. Beobachteten Leute und versuchten zu realisieren, dass dies nicht nur ein 2 wöchiger Urlaub sein wird. Das wird aber wohl noch eine ganze Weile dauern.
Um 22.30 Uhr bestiegen wir die Tom Sawyer (Fähre).

Netterweise durften wir unsere Rucksäcke in der Rezeption bunkern. Dann suchten wir uns ein lauschiges Plätzchen an Deck. Später legten wir uns auf den Fußboden in einer Ecke bei der Rezeption zu schlafen. Es war eine verdammt kalte Nacht und wir waren froh als der Gong um 5.00 Uhr zum Frühstück ertönte.